Heute gab das Festival ROSSINI IN WILDBAD die Besetzungen aller Stücke in 2024 bekannt.
Die Hauptproduktion „Le Comte Ory“ (Paris 1828) in der Trinkhalle wird von dem Team Jochen Schönleber (Regie) und Antonino Fogliani (Musikalische Leitung) verantwortet. In der Titelrolle ist Publikumsliebling Patrick Kabongo zu erleben, seine Gegenspieler(innen) sind Sofia Mchedlishvili als Gräfin Adele und Ks. Diana Haller als Isolier. Den Saufkumpan Raimbaud gibt Fabio Capitanucci und den verzweifelten Erzieher singt der französische Bass Natanael Tavernier. In weiteren Rollen Camilla Carol Farias (Ragonde), Yo Otahara (Alice).
Die Aufführung soll eine spielerische Variante der Geschichte um den gräflichen Wüstling sein, in der die Frauen immer einen Schritt voran sind und die Männerphantasien auflaufen lassen. Aufführungen sind am 20., 25., 27. Juli und werden für Operavision aufgezeichnet. Die Produktion stammt vom Royal Opera Festival in Krakau und hat dort eine Woche zuvor Premiere.
In „L’italiana in Algeri“ (Venedig 1813), die als Produktion der Akademie BelCanto mit Unterstützung des Freundeskreises Rossini in Wildbad e.V. im Kurtheater gezeigt wird, singen mit Ausnahme des ältlichen Taddeo von Emmanuel Franco ausschließlich vielversprechende Stipendiaten der Akademie, darunter als Mustafa der türkische Bass Dogukan Özkan, der jüngst als kraftvoll-virtuoser Maometto II in Istanbul aufhorchen ließ und die junge russisch-ukrainische Mezzosopranistin Polina Anikina (Pesaro) in der Titelrolle.
Der Tenor Hyunduk Kim war bereits im Vorjahr ein bezaubernder jugendlicher Liebhaber in „Il signor Bruschino“ und die beiden italienischen Gewinner des International BelCanto Prize 2023 sind auch dabei: Francesco Bossi als Haly und Camilla Carol Farias als Zulma. Komplettiert wird die Besetzung durch die ukrainische Stipendiatin Oksana Vakula aus Graz als Elvira. José Miguel Pérez Sierra, dessen letzte Produktion der Oper in Santiago de Chile als beste Aufführung des Jahres in Südamerika prämiert wurde, dirigiert, Jochen Schönleber inszeniert. Premiere ist am 21.7. mit weiteren Aufführungen am 23., 26. und 28. Juli in Bad Wildbad. Auch diese Aufführung wird aufgezeichnet.
Die mit Spannung erwartete moderne Erstaufführung der Oper “Masaniello” (Paris 1827, in franz. Sprache) über den tragisch endenden neapolitanischen Fischeraufstand von 1647 ist vorzüglich besetzt mit Mert Süngü in der schwierigen Titelrolle und mit der französischen Senkrechtstarterin Catherine Trottmann als seine Frau Leona. Den Intriganten gibt Natanael Tavernier. Allein vier Tenöre sind in dem personenreichen Stück nötig: Luis Magallanes, Hyunduk Kim und Massimo Frigato. Auch die beiden Belcanto-Preisträger Bossi und Farias sind erneut zu hören. Es dirigiert Nicola Pascoli. Die Aufführung wird für den SWR aufgezeichnet.
Zur Eröffnung des Festivals wird Rossinis große „Messa di Gloria“ mit Kabongo, Süngü, Otohara und Tavernier unter der Leitung von José Miguel Pérez Sierra auf dem Turm des Baumwipfelpfads gespielt. Ein unvergleichlicher Konzertort wird mit einer bemerkenswerten Partitur im Sonnenuntergang bespielt.
Eine Programmänderung gibt es bei dem Konzert “Arien für Giovanni David”. Dieses Konzert für einen der legendären Tenöre der Rossini-Zeit wird verschoben und in diesem Jahr durch das Konzert „Zwei Gesichter des Gilbert-Louis Duprez” ersetzt. Mert Süngü singt Arien, die für Duprez geschrieben oder seinerzeit speziell für ihn angepasst wurden, darunter Otello von Rossini, Lac des fées von Auber, Stücke von Kreutzer und Coccia auch Kanzonen von Duprez selbst. Nach vielen Jahren dirigiertwieder einmal Alessandro De Marchi, der auch am Fortepiano die Kanzonen begleitet. Das Konzert wird aufgezeichnet.
Als letztes „großes“ Konzert ist das Waldkonzert auf einer Lichtung des Hochwalds auf dem Sommerberg zu nennen. Hier dirigiert Musikdirektor Antonino Fogliani Schubert und Rossini. Yo Otahara, die diesjährige Trägerin des Inge-Borkh-Stipendiums zu Ehren der großen dramatischen Sopranistin aus Mannheim, singt Schubert und Rossini.
In allen Aufführungen ist die Krakauer Philharmonie zu hören.
Besetzungsänderungen sind stets unerwünscht, sind aber manchmal unvermeidlich.