»Rosige Aussicht« und mehr im Dezember an der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater

Rosige Aussicht ~ Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater ~ Nach über 50 Jahren Ehe will Nancy (Franziska Walser) die Scheidung. Ihr Mann Bill (Edgar Selge) antwortet lapidar: „Na gut”. ~ Foto © Michael Petersohn

Ende Dezember muss die Berliner Komödie am Kurfürstendamm aus der Interimsspielstätte Schiller Theater ausziehen, da die Komische Oper wegen der dort anstehenden Sanierungsarbeiten in die Bismarckstraße ziehen wird. Demnächst geht es am Potsdamer Platz weiter.

Vorab gibt es für den November eine Spielplanänderung zu vermelden: Am 12. November gibt es um 15 Uhr einen zusätzlichen Programmpunkt: „Zauberflöte re:told“. Die Geschichte der „Zauberflöte” wird diesmal nicht gesungen, sondern erzählt, begleitet von Mozarts Musik, jedoch nicht im Gewand eines pompösen Orchesters, sondern schlicht und einfach mit einem Bläserensemble und dem Schauspieler Frederic Böhle.

Das Programm für Dezember:

Am 4. Dezember findet die letzte Premiere am Schiller Theater statt: „Rosige Aussicht – Grand Horizons“ mit Edgar Selge und Franziska Walser. Die beiden spielen ein Ehepaar, das sich nach 50 Jahren Ehe scheiden lassen will. Sie eröffnet ihrem Ehemann Bill, Apotheker im Ruhestand, beim Abendessen, dass sie sich scheiden lassen will. „Na gut“, lautet seine lapidare Antwort.

Politisch inkorrekt und herausragend unterhaltsam: „Rosige Aussicht“ ist ein abgründig komisches Stück über eine Frau, die endlich frei sein will. Und über den unzerstörbaren Glauben an den Mythos Familie.

Am 11. Dezember präsentieren die Berlin Comedian Harmonists ihr traditionelles Adventskonzert „Sind die Lichter angezündet“. Auf dem Programm: bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder im unnachahmlichen Sound des Sextetts.

Am 12. Dezember präsentiert unser 66+ Chor „Die Herzschrittmacher“ sein erstes Konzert „Viva la Vida“. Die 35 begeisterten Sänger:innen bewegen die Herzen des Publikums mit Songs von Grönemeyer bis zu den Beatles. Auch Weihnachtliches steht auf dem Programm. Am Ende darf mitgesungen werden. Marion Kracht moderiert den Abend.

Ab dem 20. Dezember wird der „Kabarettistischen Jahresrückblick“ gezeigt. In gewohnter Manier nehmen sich Bov Bjerg, Horst Evers, Hannes Heesch, Manfred Maurenbrecher und Christoph Jungmann lokale, bundesdeutsche und internationale Geschehnisse zur Brust.

Am 31. Dezember um 15 Uhr laden Klaus Hoffmann und sein langjähriger Pianist Hawo Bleich zum bereits fest etablierten Silvesterkonzert ein. Diesmal hat der Sänger sein Programm „Septemberherz“ zum gleichnamigen Album im Gepäck.

Die Berlin Comedian Harmonists machen mit ihrem Silvesterkonzert „Kannst du pfeifen, Johanna?“ das Licht an der Bismarckstraße aus. Auf dem Programm: Die bekanntesten Stücke ihrer legendären Vorbilder, aber auch Hits aus den Erfolgsstücken „Verrückte Zeiten“, „Café ohne Aussicht“ und dem Jubiläumsprogramm „Atemlos“.


Rosige Aussicht – Grand Horizons

Eine Familienaffäre

Franziska Walser und Edgar Selge spielen in „Rosige Aussicht“ ein Ehepaar, dass sich nach 50 Jahren Ehe scheiden lassen will.
Woelffer freut sich sehr, dass Walser und Selge an der Komödie auftreten. „Ich hatte das Stück gelesen und wollte es unbedingt aufführen. Die beiden wollten es zufällig zur gleichen Zeit unbedingt spielen“, lacht er. „So haben wir uns auf Vermittlung des Verlags getroffen und waren uns gleich beim Kennerlernen so sympathisch, dass wir gesagt haben: ´Das machen wir zusammen´. Auch die Idee der beiden, das Stück als Familienproduktion zu realisieren, hat mir sehr gefallen. Denn die Komödie ist ein Familienunternehmen, das Stück thematisiert die Familie und die Inszenierung wird eine Familienangelegenheit: Der Regisseur, Titus Selge, ist Edgar Selges Neffe, Jacob Walser, der Sohn von Franziska Walser und Edgar Selge, ist dabei. Dessen Lebensgefährtin, Janina Rudenska, spielt in der Inszenierung seine Frau. Ich würde sagen: Passt!“

Darum geht´s

Regisseur Titus Selge findet: „´Rosige Aussicht´ ist ein abgründig komisches Stück über eine Frau, die endlich frei sein will. Und über den unzerstörbaren Glauben an den Mythos Familie. Politisch inkorrekt und herausragend unterhaltsam.“
Die Autorin Bess Wohl war für ihr Stück für einen Tony Award nominiert.

Im Zentrum der Geschichte steht Nancy French, gespielt von Franziska Walser. Die pensionierte Bibliothekarin geht auf die 80 zu und eröffnet ihrem Mann Bill (Edgar Selge) eines Tages beim Abendessen, dass sie die Scheidung will. Der antwortet lapidar mit „Na gut.“.
Hastig angereist, vermuten die beiden Söhne Ben (Jakob Walser) und Brian (Christoph Förster) zunächst, ihre Eltern hätten den Verstand verloren. Doch schnell wird klar: Nancy und Bill wollen sich wirklich trennen und ihre Familie zerstören. Die Anteilnahme der Söhne ist nur Show, verdrängen sie damit doch nur ihre eigenen Probleme. Von denen haben sie reichlich: jeder mit jedem und jeder mit sich selbst.
Als dann auch noch Bills Freundin Carla (Susanne Böwe) auftaucht, die der rüstige Rentner beim Stand-Up-Comedy-Kurs des Altersheims kennengelernt hat, und anschaulich die Vorzüge ihres Vibrators schildert, erkennt Nancy: „Die Ehe ist ein Käfig, aus dem du dich nicht befreien kannst. Sie hält dich fest. Sie gibt dir Halt. Aber respektiere sie bloß nicht, denn Gott weiß, sie respektiert dich auch nicht. Die Ehe ist ´ne Boa Constrictor. Sie schaut zu, wie du verkümmerst.“

Rosige Aussicht – Grand Horizons

Von: Bess Wohl
Deutsch von: Christian Tschirner

Premiere / Deutschsprachige Erstaufführung an der Berliner Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater: So. 4. Dezember 22

Regie: Titus Selge
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüm: Nici Zinell

Mit: Edgar Selge, Franziska Walser, Jakob Walser, Janina Rudenska, Christoph Förster, Susanne Böwe und Joel Schultze-Motel

(Voraufführungen: 2. + 3. Dezember)
Bis 26. Dezember 2022

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater
Karten 030/88 59 11 88 und unter komoedie-berlin.de