Programm-Höhepunkte Juni bis Dezember 2025 der Theater Chemnitz vorgestellt

Programm-Höhepunkte Juni bis Dezember 2025 der Theater Chemnitz vorgestellt ~ © Nasser Hashemi

Auf einer Pressekonferenz präsentierten heute Generalintendant Dr. Christoph Dittrich und das künstlerische Team – Operndirektor Jürgen Reítzler, Ballettdirektorin Sabrina Sadowska, der designierte Generalmusikdirektor Benjamin Reiners, Schauspieldirektor Carsten Knödler und die Direktorin des Figurentheaters Gundula Hoffmann – ausgewählte Highlights des Programms von Juni bis Dezember 2025.

Im Hinblick auf das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2025 haben sich die Theater Chemnitz entschlossen, bereits zum jetzigen Zeitpunkt einen Teil der Spielzeit 2025/2026 zu veröffentlichen.

Neben einer großen Open-Air-Sommerkonzertreihe im Juni ist ein vielfältiges Programm aus Premieren und Konzerten geplant. Mit dem Figurentheater-Projekt „Archäologie der Dinge“, das im August startet, und der Opern-Uraufführung „Rummelplatz“ im September feiern zudem zwei wegweisende Produktionen Premiere, die eigens für das Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 entstehen.

„Die Vorstellungen und Konzerte der Theater Chemnitz werden ein wichtiger Anziehungspunkt im kulturhauptstadtjahr2025 sein. Wir freuen uns auf viele internationale Gäste in allen Sparten. Der Spielplan für das gesamte Jahr 2025 wird bereits ietzt veröffentlicht, um die überregionale kulturtouristische Planung attraktiv zu machen.“ sagte Dr. Dittrich auf der Pressekonferenz.

Musiktheater

Die Oper Chemnitz eröffnet die Spielzeit 2025/2026 am 20, September 2025 mit der Uraufführung der Oper „Rummelplatz”, einer besonderen Produktion im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres. Basierend auf Werner Braunigs gleichnamigem Roman wurde das Werk von Ludger Vollmer (Komposition) und Jenny Erpenbeck (Libretto) als Musiktheater für die Bühne adaptiert.

Begleitend zur Uraufführung fand in den vergangenen Monaten ein partizipatives, internationales Schreibwerkstattprogrmm statt. Eine Konferenz, die sich an ein breites Nicht-Fachpublikum richtet, ist ebenfalls Bestandteil und wird am Wochenende der Premiere im Herbst 2025 querschnittartig die Themen des Projekts in Vortrags- und Diskussionsformaten verarbeiten.

Ab dem 15. November 2025 kehrt mit Ruggero Leoncavallos Meisterwerk „Der Bajazzo“ außerdem ein Klassiker ins Opernhaus zurück. Mit seinem Meisterwerk hat der Komponist ein packendes Drama voller Leidenschaft, Intrigen, Verzweiflung und Melancholie erschaffen mit seiner thrillerartigen Handlung und eindringlichen Musik durch Mark und Bein geht.

Ballett

Mit „Der blaue Vogel oder Die Suche nach dem Gluck“ bringt das Ballett Chemnitz ab dem 25. Oktober 2025 ein faszinierendes Werk auf die Bühne im Opernhaus. Ausgangspunkt der Inszenierung ist eine imaginäre Geburtstagsparty bei der Sängerin und Schauspielerin Geargette Lebianc. Unter den Gästen befinden sich nicht nur Künstlergrößen wie Oscar Wilde, Stephane Mallarmé und Claude Debussy, sondern auch Maurice Maeterlinck, der Lebenspartner der Gastgeberin. Der erfolgreiche Dramatiker und Lyriker schenkt ihr sein Buch „Der blaue Vogel“, das in ihren Träumen lebendig wird. So begibt sich das Geschwisterpaares Mytyl und Tyltyl auf eine abenteuerliche Reise in eine parallele Kunstwelt. Doch den blauen Vogel ~ den finden sie nicht so recht. Eine Allegorie für die Suche nach dem Sinn des Lebens? Ballettdirektorin Sabrina Sadowska nimmt die märchenhafte Geschichte des belgischen Literatur-Nobelpreisträgers Maurice Maeterlinck zum Anlass, auch die Rolle der Frauen an der Seite großer Künstler in den Blick zu rücken.

Robert-Schumann-Philharmonie

Die Open-Air Sommerkonzertreihe der Robert-Schumann-Philharmonie im Juni 2025 markiert einen Höhepunkt im Programm des Kulturhauptstadtjahres. Den Auftakt macht das 9. Sinfoniekonzert „An die Hoffnung“ am 5. Juni unter der Leitung des designierten Generaimusikdirektors Benjamin Reiners. Mit Beethovens 9. Sinfonie und weiteren Werken von Mendelssohn und Holst setzt dieses Konzert einen kraftvollen Akzent und verwandelt den Theaterplatz in eine Bühne für europäische Werte. Die Sommerkonzerte führen mit ihrer Vielfalt durch den Juni.

Neben einem Gastkonzert der Arthur-Rubinstein-Philharmonie Lodz am 12. Juni steht ebenso eine „italienische Opernnacht“ am 21. Juni im Programm. Anlässlich des KOSMOS-Festivals 2025 trifft die Robert-Schumann-Philharmonie am 13. Juni in einem exklusiven Konzert „RSP X Kosmos“ auf prominente Pop Artists. Zu einer musikalisch-tänzerischen Reise durch die Welt lädt am 15.Juni Moderator Malte Arkona in „Tango, Walzer und Galopp“, einem Konzert für die ganze Familie, ein.

Den krönenden Abschluss der Saison bilden am 27. Juni „Symphonic Swing” mit Tom Gaebel und das spektakuläre „Hollywood in Concert“ am 28. Juni mit Klassikern der Filmmusik.

Die Robert-Schumann-Philharmonie startet am 8. August mit einem ganz besonderen Highlight in die neue Saison 2025/2026. Erstmals gestalten die Roberte Schumann Philharmonie und das MDR-Sinfonieorchester unter Leitung von Marcus Merkel mit Sopranistin Fatma Said gemeinsam die Eröffnung des 54. MDR-Musiksommers auf dem Theaterplatz. Das Bandoneon, dessen Ursprünge im Chemnitz des 19. Jahrhunderts liegen, spielt dabei eine zentrale Rolle, interpretiert von Omar Massa.

Im September 2025 startet die Philharmonie dann auch in der Stadthalle unter Leitung des neuen Generaimusikdirektors Benjamin Reiners in die neue Spielzeit. Den Anfang macht das 1. Sinfoniekonzert „Symphonic Opening Party“ am 4. und 5. September, mit einem kraftvollen Auftakt unter anderem mit Schumanns „Genoveva-Ouvertüre“ und Bernsteins Sinfonischen Tänze aus „West Side Story“.

Das 2. Sinfoniekonzert im Oktober widmet sich unter dem Titel „Lebensweisen“ mit Beethovens viertem Klavierkonzert und Strauss‘ „Sinfonia domestica“ den großen romantischen Klangwelten.

Highlight des 5. Sinfoniekonzerts „See the Unseen“ im November wird eine Uraufführung von Jonas Urbat, die passend zum Motto „See the Unseen” die verborgene Klangwelt der Chemnitzer Industrie zum Leben erweckt. Durch neu generierte Klangaufnahmen verschmelzen in dieser Uraufführung die Grenzen zwischen klassischer Musik, industriellen Sounds und moderner Elektronik zu einem rhythmischen Klangerlebnis.

Das Jahr endet mit dem 4. Sinfoniekonzert „Die Nacht vor Weihnachten“ im Dezember, das mit Werken von Bach, Poulenc, Barber und Rimski-Korsakow eine stimmungsvolle musikalische Brücke in die Weihnachtszeit schlägt.

Schauspiel

Das Schauspiel Chemnitz beginnt die Spielzeit 2025/2026 mit einem vielfältigen Programm von klassischen Stücken bis hin zu zeitgenössischen Werken und auch die jährliche Weihnachtsproduktion darf nicht fehlen. Herman Melvilles1851 erschienener Roman „Moby Dick” ist längst zu einem modernen Mythos geworden. in der Regie von Malte Kreutzfeldt ist das Werk ab dem 27, September 2025 auf der Großen Bühne im Spinnbau als erste Premiere der kommenden Saison zu erleben. Inspiriert vom Alten Testament, den archaischen Stoffen eines William Shakespeare und den Geschehnissen seiner Epoche liefert Melville einen monströsen Roman, der bis heute ein gültiges Bild von der Verfassung einer Zivilisation zeigt.

Am 1. November 2025 folgt Tennessee Williams` „Die Katze auf dem heißen Blechdach” in einer lnszenierung von Carsten Knödler. In Williams‘ preisgekröntem Klassiker prallen alte Verletzungen und Rivalitäten, uneingestandene Sehnsüchte und Lebenslügen aufeinander und drohen das Familiengefüge endgültig zu zersprengen.

Für die ganze Familie bietet die Premiere des Weihnachtsklassikers „A Christmas Carol” am 22. November 2025 ein besonderes Erlebnis. Dickens‘ berühmte Weihnachtsgeschichte erzählt von Nächstenliebe und Gemeinschaftssinn.

Der Ostflügel eröffnet die neue Schauspiel-Saison am 26. September 2025 mit der Studioproduktion „Farm der Tiere“. George Orwell schrieb mit der Fabel, eine zeitlose Geschichte, die aufzeigt, dass auch die besten Ideale in die Katastrophe führen können, wenn die Tiere den Menschen zu ähnlich werden.

Am 21. November 2025 folgt „Prima Facie“ ein Monodrama von Suzie Miller. In der Regie von Christian Schmidt wird die Geschichte einer erfolgreichen Anwältin erzählt, deren Welt durch ein einschneidendes Erlebnis aus den Fugen gerät.

Figurentheater

In Chemnitz gibt es rund 30.000 Garagen, von denen die meisten zu DDR-Zeiten oder früher kollektiv erbaut wurden, Noch heute zeugen sie von persönlichen Erinnerungen und Lebenswegen vieler Chemnitzer:innen. Mit „Archäologie der Dinge“ (AT) begibt sich dasFigurentheater in Kooperation mit dem Flagshipprojekt „#3000Garagen” der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 in den Lebensraum „Garage“.

Ausgehend von einem biografisch-dokumentarischen Ansatz, Recherchen und Interviews lassen Regisseurin Julia Brettschneider und Autorin Peggy Madler die Geschichten mit ästhetischen Mitteln des Figurentheaters und Live-Musik lebendig werden. Die Open-Air-Vorstellungen, die zwischen dem 23. August und 14. September 2025 geplant sind, erzählen vor allem aus der Perspektive von Frauen, oder deren Verwandten, die selbst eine Garage hatten. Interessierte, die ihre eigenen Erinnerungen einbringen möchten, können sich noch untergaragen@theater-chemnitzde melden.

Neben einer neuen Produktion für Kinder ab vier Jahren widmet sich das Figurentheater ab dem 2. November mit„Wir werden nachkommen“ (AT) einem weiteren wichtigen Thema: den Kindertransporten 1938/1939, bei denen jüdische Kinder und Jugendliche aus Chemnitz und Deutschland ins Ausland flüchteten. Regisseurin Marie Schwesinger erzählt diesen Teil europäischer Geschichte aus der Perspektive der Kinder, deren Blick auf die Welt von damals noch Weit ins Heute wirkt. Schwesinger, bekannt für ihre Arbeiten zu NS-Aufarbeitung und zeitpolitischen Themen, schafft mit dieser Produktion einen berührenden Beitrag zur europäischen Erinnerungskultur.

theater-chemnitz.de / chemnitz2025.de