Premieren und mehr am Schauspiel Frankfurt im März

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Premiere: Don Quijote

Die Sonne brennt, das Pferd hat Hunger, Sancho ist müde – und Don Quijote dreht am Rad. Er fuchtelt gegen Windmühlen, legt sich mit vermeintlichen Barbaren an und will doch nur das einzig Gute und Beste, für sich, seine Geliebte – und obendrein die ganze Welt, wenn er leicht größenwahnsinnig herausposaunt: »Ich werde endlich aus dem Schatten der Weltgeschichte treten und in sie eingehen als wahrer Märtyrer.«

Ist er verrückt, wagemutig oder einfach nur komisch? Welche Sehnsucht treibt ihn an, diesen Don Quijote, von dem alle ein Bild zu haben scheinen, aber niemand wirklich eine Ahnung, was er für einer ist. Warum hat er die Windmühlen angegriffen? Und was soll das eigentlich heißen: einfach komisch?

»Ich verliere wirklich den Verstand! Alles was ich vorgab zu sein, werde ich wirklich!«, sagt er in Peter Jordans Bearbeitung. Eine Steilvorlage für das Spiel, das Theater – und den Witz. Diesen treibt die sehr freie Überschreibung auf die Spitze. Sie setzt auf schauspielerischen Turbogang, Timing, Slapstick und eine gute Portion von sehnsüchtigem Wahn. Eine Mischung, die darauf aus ist zu zeigen, wie lustvoll Theater sein kann, wenn man die Sache mit dem Humor ernst nimmt.

Don Quijote

Frei nach Cervantes, von Peter Jordan

Premiere / Uraufführung: Freitag, 14. März 25 (Schauspielhaus)

Regie: Peter Jordan, Leonhard Koppelmann
Bühne: Steffi Bruhn
Kostüme: Barbara Aigner
Video: Meike Fehre
Dramaturgie: Katrin Spira

Besetzung:

Don Quijote: Holger Stockhaus
Sancho Panza: Sebastian Reiß
Rosinante: Christina Geiße

Die nächsten Vorstellungen: 21./31. März, 2. April


Premiere: B-Heimat. Orte unserer Sehnsucht

Gebraucht werden. Nützlich sein. Dazu gehören. Ein gutes Gefühl. Oder: Benutzt werden? Objekt sein? Wie wird über Arbeitsmigration und Einwanderung in Deutschland gesprochen? Wie wirkt das auf die Möglichkeiten zur Beheimatung von Zugewanderten? Mit der Bezeichnung »Anwerbung von Arbeitskräften« organisierten die Nationalsozialisten die Verschleppung von Zwangsarbeiter:innen. Die NS-Ideologie von Arbeit als »Dienst an der Volksgemeinschaft« machte die einen zu »deutschen Volksgenoss:innen«, die anderen zu »Fremd«- und Zwangsarbeiter:innen.

Nur 10 Jahre nach dem NS wurden sogenannte »Gastarbeiter:innen« für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands angeworben. Die Regeln der Arbeitsorganisation bergen bis heute Regeln zum Gebrauch von Menschen. Wieviel ist ein Mensch wert? Was kann und muss neu erzählt werden? Ein intergeneratives Ensemble stellt sich dem Abenteuer des Sortierens und Neu-Erzählens und schlägt Erinnerungsbögen aus einer Vielfalt von »Gallus-Geschichten«.

B-Heimat. Orte unserer Sehnsucht

Von: Martina Droste

Premiere / Uraufführung: Samstag, 8. März 25 (Kammerspiele)

Konzept & Regie: Martina Droste
Bühne & Kostüme: Michaela Kratzer

Mit: Davina Dauda, Sophie Grieger, Stefan Guintchev, Sumi Henrich, David Eliezer Kesselmann, Fatemeh Khojeh, Lenz Leuenroth, Abdulkadir Murat, Aeneva Newton, Homa Nezami, José Sanchez

Die nächsten Vorstellungen: 15./20. März, 3. April


Wiederaufnahme: They Them Okocha

Text und Regie: Bonn Park
Mi., 12. März
Theatertag! Alle Plätze 12/8€

Trailer: schauspielfrankfurt.de
Besprechung: kulturfreak.de


Extras:

Liedschatten: Road to Nowwhere

Musik aus der Kammer mit Ensemble und Gästen
Sa., 1. März (Kammerspiele; Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft)

Woher, woher – wohin? Was tragen wir auf dem Weg, wohin bewegen wir uns und welche Gassen machen wir unsicher? Der Titelsong wurde im letzten LIEDSCHATTEN ausgelost und heißt diesmal: »Road to nowhere« (Talking Heads). Das beliebte Format mit Ensemble, Gästen und der Liedschatten-Band wird wieder Bekanntes und Abwegiges, Pop und Romantik, Schlager und Jazz in einer besonderen Mischung auf die Bühne der Kammerspiele bringen. Vermutlich mit Songs von Joe Dassin, Ray Charles, Katrina and the Waves, AC/DC und mehr.

Mit: Tanja Merlin Graf, Katharina Linder, Annie Nowak, Mitja Over, Christoph Pütthoff, Melanie Schales, Michael Schütz, Bernadette Schäfer, Holger Stockhaus, Uwe Zerwer
Max Mahlert, Alex Matwijuck, Ralf Merten, Markus Öhlinger, Emil Vogler (Band)

57. Römerberggespräche

Sa., 15. März, 10.00–17.00 Uhr (Chagallsaal; eintritt frei)
Die Römerberggespräche in Frankfurt am Main sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Die Expert:innengespräche für eine interessierte städtische Öffentlichkeit bestehen seit 1973. Ihrer Organisation, ihrer Tradition und ihrer Ausstrahlung wegen sind sie mit kaum einer anderen Gesprächsreihe in Deutschland vergleichbar.
Wissenschaftler:innen, Essayist:innen und Künstler:innen erörtern die politischen, kulturellen und intellektuellen Themen der Gesellschaft. Sie präsentieren wichtige Forschungsergebnisse und geben Ausblicke in künftige Prozesse. Das Thema der 57. Römerberggespräche sowie die Teilnehmer:innen werden auf der Website des Schauspiel Frankfurt bekanntgegeben.

Lesung: Angela Merkel ~ Freiheit

Mo., 17. März 25 (Schauspielhaus; die Veranstaltung ist ausverkauft!)

EOS Radio: Interfacing Rituals

Di. 18. März 25 (17.00–21.00 Uhr; Panorama Bar; Eintritt frei)
Mit: bela, okcandice, WAG5 u. a.
EOS ist eine unabhängige Plattform für zeitgenössische, sound-basierte Praktiken mit Fokus auf elektronische und experimentelle Musik, die 2020 gegründet wurde und zwischen Berlin und Frankfurt operiert. Das Projekt »Interfacing Rituals« widmet sich Sound als Material kollektiver und spiritueller Erfahrungsräume. Die beteiligten Musiker:innen greifen in ihrer Praxis symbolische oder rituelle Sprachen u. a. verschiedener Diasporas auf. Dabei geht es um den Akt des listening als gemeinsame, situierte Hörerfahrung, in der sich Ritual und Performance begegnen. Das gesamte Programm wird auf eosradio.de gestreamt.


Das vollständige Programm und weitere Informationen finden sich unter schauspielfrankfurt.de.