Das Staatstheater Wiesbaden startet mit zwei großen Premieren ins neue Jahr:
– im Musiktheater mit Wagners Der fliegende Holländer (Regie: Martin G. Berger) und
– im Schauspiel mit Édouard Louis‘ Die Freiheit einer Frau (Regie Falk Richter, mit Gast Eva Mattes),
beide im Großen Haus.
Es folgt eine Uraufführung im Kleinen Haus (die ASMR-Performance „ER PUTZT“ nach Valeria Gordeevs preisgeköntem Text, Regie Marie Schleef). Des weiteren kann sich das Publikum auf zwei Konzertprogramme mit großem Orchester (Neujahrskonzert, 4. Sinfoniekonzert, Musikalische Leitung: Leo McFall) neben einigen spannenden Sonderformaten und einer beliebten Wiederaufnahme (Mozarts Die Zauberflöte) freuen.
Musiktheater:
Der fliegende Holländer
Romantische Oper von Richard Wagner
Alle sieben Jahre darf der verwunschene Seefahrer an Land gehen, so erzählt es die Legende. Und alle sieben Jahre wird in Martin G. Bergers Inszenierung in einem typisch deutschen Dorf eine „Piratenparty“ zu Ehren der Legende gefeiert.
Doch welche Abgründe stecken hinter der scheinbar harmlosen Oberfläche des gemeinschaftlichen Feierns, und wieso kehrt Dalands Tochter Senta erst nach Jahrzehnten zum Ort der Festlichkeiten zurück? Mit der Figur des Holländers als Projektionsfläche schafft der gefeierte Regisseur Martin G. Berger eine psychologische Analyse der Figuren und legt Schicht für Schicht die patriarchalen Gewaltstrukturen offen, die die Beziehung von Vater und Tochter überschatten und aus denen sich die erwachsen gewordene Senta, nun ihre eigene Erlöserin, herauszukämpfen versucht.
Mit Tommi Hakala in der Titelpartie des Holländers und Dorothea Herbert als Senta sind zwei wichtige Wagnerstimmen unserer Zeit zu erleben. Die musikalische Leitung übernimmt GMD Leo McFall.
Musikalische Leitung: Leo McFall
Regie: Martin G. Berger
Premiere: Sonntag, 19. Januar 25 (18.00 Uhr, Großes Haus)
Die Zauberflöte
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Gut und Böse, Kindheit und Erwachsenwerden, Träume, Ängste und Prüfungen – die beliebte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart stellt den Menschen ins Zentrum. Auch in dieser Spielzeit ist „Die Zauberflöte“ erneut im Programm. Unter der Leitung von Albert Horne singt und spielt ein großes Hausensemble u. a. mit dem südafrikanischen Tenor Katleho Mokhoabane, der als Tamino debütiert, Galina Benevich als Königin der Nacht und Sarah Yang als Pamina.
Musikalische Leitung: Albert Horne
Wiederaufnahme: 25. Januar 25 (19.30 Uhr, Großes Haus)
Auf ein Glas… … Limo mit der Königin der Nacht
In der neuen, die Wiederaufnahmen begleitenden Reihe, können die Zuschauer*innen Beteiligte der Oper und die Entstehungsprozesse einmal ganz aus der Nähe kennenlernen. Die Januarausgabe richtet sich noch einmal an junges Publikum. Gemeinsam wird ein Glas Limo mit der Sopranistin Galina Benevich – der „Königin der Nacht“ – und den Nachwuchstalenten der Limburger Domsingknaben geschlürft und gezeigt, dass Mozarts „Zauberflöte“ ein Genuss für Opern-Neulinge wie für alte Hasen ist. Im Ticketpreis ist ein thematisch passendes Getränk enthalten.
Montag, 20. Januar 25 (18:00 Uhr, Foyer Großes Haus)
Schauspiel:
Die Freiheit einer Frau
Nach dem Buch von Édouard Louis in einer Fassung von Falk Richter
„Meine Mutter hat ihr ganzes Leben mit Armut und männlicher Gewalt gekämpft“ – und eines Tages reicht es ihr. Monique Bellegueule steht einfach auf und geht. Weg aus der Gegend, weg von ihrem zweiten Mann, der wie der erste trinkt und sie demütigt. Sie hat genug davon. Und bricht auf in ein anderes Leben. Édouard Louis erzählt eine Geschichte der Befreiung und zeichnet so schonungslos wie liebevoll den Lebensweg seiner Mutter nach. Er erzählt von dem Wunsch, als Kind eine andere Mutter zu haben, und vom großen Glück, sie heute als befreite, glückliche Frau zu erleben.
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden übernimmt die Erfolgsproduktion vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg – mit Eva Mattes in der Rolle der Monique Bellegueule.
Inszenierung: Falk Richter
Premiere: Freitag, 31. Januar 25 (19:30 Uhr, Großes Haus)
ER PUTZT
Eine ASMR-Performance von Valeria Gordeev
Konstantin kümmert sich nicht nur um seine kleine Schwester, wenn seine Mutter wieder bis spät in die Nacht arbeitet, sondern putzt auch ihre Küche. Hingebungsvoll und akribisch. Ist es Kontemplation? Obsession? Oder der Versuch, in einer Welt des Fremdseins Ordnung zu schaffen? Valeria Gordeev erhielt für ihren Text „ER PUTZT“ 2023 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die vielfach prämierte Regisseurin Marie Schleef setzt den Text nun erstmals auf der Bühne um und entwickelt eine Slow-Motion-Performance, die sich jenseits des gesprochenen Wortes auf eine sinnliche Suche nach Care-Arbeit, Selbstliebe und alternativer Männlichkeit begibt.
Regie: Marie Schleef
Uraufführung: Samstag, 18. Januar 25 (19:30 Uhr, Kleines Haus)
Actor’s Studio
Die skurrilste Auftrittserfahrung? Das schrecklichste Vorsprechen? Die persönliche Lieblingsplaylist? Was wollten Sie schon immer mal von Ihrem Lieblingsschauspieler oder Ihrer Lieblingsschauspielerin erfahren? Und kennen Sie überhaupt bereits alle neuen Gesichter? Im neuen Format „Actor’s Studio“ lernen Interessierte das Ensemble einmal von einer ganz persönlichen Seite kennen. Kleine Szenen, Songs, Lesungen aus dem Tagebuch.
In dieser Folge geben sich Maria Wördemann und Sandrine Zenner die Ehre.
SA, 4. Januar 25 (20:00 Uhr, Studio)
Unser Erbe: Tax me if you can – Mit Nachgesprächen
Der unterhaltsame Infotainmentabend des preisgekrönten Regisseurs Helge Schmidt über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit der Erbschaftssteuerregelungen wird zu ausgewählten Aufführungen von einem Publikumsnachgespräch begleitet. Dramaturgin Cosma Corona Hahne bittet Expertinnen vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und Ensemblemitglieder zum Talk.
- Freitag, 10. Januar 25, mit Michaela Alka (wissenschaftliche Referentin beim Netzwerk Steuergerechtigkeit)
- Mittwoch, 19. Februar 25, mit Julia Jirmann (Leiterin des Bereichs Erbschaft und Vermögen sowie Einkommensteuer des Netzwerks Steuergerechtigkeit)
Konzerte:
Neujahrskonzert
Unter dem Motto „Eine Reise um die Welt“ findet das diesjährige Neujahrskonzert des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden unter der musikalischen Leitung von Leo McFall statt. Als Gast begrüßt das Orchester mit der ukrainisch-deutsche Geigerin Diana Tishchenko die Gewinnerin des ECHO Rising-Star, die bereits in allen großen europäischen Konzerthäusern erfolgreich debütierte. Der Brite Leo McFall ist seit dieser Spielzeit Generalmusikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Er ist Chefdirigent des Symphonieorchester Vorarlberg, mit dem er u. a. das Orchesterkonzert bei den Bregenzer Festspielen gestaltet.
Das breit gefächerte Programm läutet das neue Jahr mit Klängen von Beethovens Violinromanze Nr. 2 über Maurice Ravels „Tzigane“, Edgward Elgars „Salut d’Amour“, Franz Lizts Ungarische Rhapsodie Nr. 2 und Antonín Dvořáks Konzertouvertüre „Karneval“ bis hin zu George Gershwins „Summertime“ ein. Natürlich darf sich auch auf Johann Strauß‘ Evergreen „An der schönen blauen Donau“ gefreut werden.
Musikalische Leitung: Leo McFall
Solistin: Diana Tishchenko (Violine)
Mittwoch, 1. Januar 25 (17:00 Uhr, Großes Haus)
4. Sinfoniekonzert
Generalmusikdirektor Leo McFall begrüßt den international gefeiert Pianisten Steven Osborne im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses. Der britische Ausnahmepianist ist zu Hause auf den großen Konzertpodien der Welt. Das Programm spinnt einen roten Faden von den spätromantischen Klängen Mahlers 4. Sinfonie, dessen zarte Linien wie geschaffen sind für die Sopranistin Alyona Rostovskaya aus dem Opernensemble des Staatstheaters Wiesbaden, über Ravels 1931 uraufgeführtes Klavierkonzert G-Dur mit jazzig-leichtfüßigen Klängen bis in die Moderne zu Thomas Adèsʼ Couperin-Studien von 2006.
Musikalische Leitung: Leo McFall
Solisten: Steven Osborne (Klavier), Alyona Rostovskaya (Sopran)
Programm
- Thomas Adès: „Three Studies from Couperin“
- Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Mittwoch, 29. Januar 25 (19.30 Uhr, Kurhaus Wiesbaden)
Neujahrskammerkonzert: Von Europa in Richtung der aufgehenden Sonne
Beschwingt ins Neue Jahr. Bei den traditionellen Neujahrskammerkonzerten begeben sich Musiker*innen des Hessischen Staatsorchesters in diesem Jahr auf eine musikalische Reise durch Europa bis nach Vorderasien. Erklingen werden landestypische Tänze von Edvard Griegs „Hochzeit auf Troldhaugen“ über Johannes Brahms‘ Ungarischen Tanz Nr. 6 bis zum Tanz der Prinzessin auf einem persischen Markt von Albert Ketèlbey. Nicht fehlen darf natürlich auch ein Walzer von Johann Strauß (Frühlingsstimmen-Walzer). Lassen Sie sich überraschen!
Samstag, 11., Sonntag, 12. und Samstag, 18. Januar 25 (15:00 Uhr, Foyer Großes Haus)
TANZ:
Broken Bob – Zum letzten Mal
Ein Doppelabend mit Choreografien von Imre & Marne van Opstal und Xie Xin
Er war das Covermotiv der Dezember-Ausgabe des Fachmagazins tanz – Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance – noch dreimal ist der vielbesprochene Doppelabend des Hessischen Staatsballetts Broken Bob im Januar in Wiesbaden zu erleben!
Zwei kontrastierende Uraufführungen wegweisender zeitgenössischer Choreograf*innen – des niederländischen Geschwisterpaares Imre & Marne van Opstal, die 2024 den FAUST für ihre Produktion „Voodoo Waltz“ erhielten, und der chinesischen Choreografin Xie Xin – laden zu einer Reise in die existenziellen Welten des Menschseins.
Sonntag, 5. (18:00 Uhr), Freitag, 10. (19:30 Uhr) und Sonntag, 12. Januar 25 (18:00 Uhr, Großes Haus)