
- Premiere: Die Traumnovelle
- Premiere / Uraufführung: Mein Lieblingstier heißt Winter
- Premiere: Victory Condition
- Premiere / Uraufführung: Balance – Zehn Versuche, die Welt zu verstehen
Premiere: Die Traumnovelle
»Kein Traum ist völlig Traum«, räumt der Wiener Arzt Fridolin seiner Frau Albertine gegenüber ein. Hinter dem Paar liegt einerseits das eheliche Versprechen, sich treu zu sein – und andererseits eineinhalb Tage und Nächte voller realer und surrealer, in jedem Falle aber: rauschhafter Abenteuer.
Fridolin hat in einem Schloss an einer Festgesellschaft teilgenommen und wurde auf unangenehme Weise enttarnt. Seine Frau Albertine legt ihre »Tarnung« als treue Ehefrau ab und berichtet ihrem Mann von sexuellen Begierden mit anderen Männern.
Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Die Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.«
Die Traumnovelle
Novelle von: Arthur Schnitzler
Premiere am Schauspiel Frankfurt: Samstag, 4. März 23 (Schauspielhaus)
Regie und Bühne: Sebastian Hartmann
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Dramaturgie: Katrin Spira
Lichtdesign: Lothar Baumgarte
Mit: Caroline Dietrich, Heidi Ecks, Christian Kuchenbuch, Manja Kuhl, Sebastian Kuschmann, Annie Nowak, Christoph Pütthoff, Matthias Redlhammer, Holger Stockhaus
Die nächsten Vorstellungen: 13., 16., 17., 20., 22., 31. März, 19.30 Uhr
Premiere: Mein Lieblingstier heißt Winter
Der Wiener Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll einem makabren Wunsch nachkommen. Sein Kunde Doktor Schauer ist fest entschlossen, sich zum Sterben in eine Tiefkühltruhe zu legen. Er beauftragt Franz Schlicht, den gefrorenen Körper auf eine Lichtung zu verfrachten. Zum vereinbarten Zeitpunkt ist die Tiefkühltruhe jedoch leer, und Schlicht begibt sich auf eine höchst ungewöhnliche Suche nach der Person oder Leiche.
Dabei kreuzen die Tatortreinigerin Schimmelteufel, ein Ingenieur, der sich selbst eingemauert hat, und ein Ministerialrat, der Nazi-Weihnachtsschmuck sammelt, seinen Weg durch die von Sommerhitze gequälte Stadt und ihre gesellschaftlichen Milieus.
Nichts weniger als einige fundamentale Erkenntnisse über die Verhältnismäßigkeit von Leben und Tod gewinnt Schlicht auf seiner selbstauferlegten Mission.
Mit dieser Uraufführung kommt nach »jedermann (stirbt)« wieder ein Stoff des Bachmann-Preisträgers Ferdinand Schmalz am Schauspiel Frankfurt auf die Bühne. Der Autor nimmt uns in seinem Debütroman mit auf eine abgründige Tour im Stile eines melancholischen österreichischen Krimis, skurril, intelligent und mit der aus seinen Theaterstücken bekannten Sensibilität für Sprache und Form.
Mein Lieblingstier heißt Winter
Roman von: Ferdinand Schmalz
Premiere/Uraufführung am Schauspiel Frankfurt: Sonntag, 26. März 23 (Kammerspiele)
Regie: Rieke Süßkow
Bühne: Marlene Lockemann
Kostüme: Sabrina Bosshard
Dramaturgie: Katja Herlemann
Komposition und Sound Design: Max Windisch-Spoerk
Mit: Christina Geiße, Tanja Merlin Graf, Stefan Graf, Katharina Linder, Anabel Möbius, Melanie Straub, Wolfgang Vogler
Die nächsten Vorstellungen: Mi. 5., Do. 6. und Mo. 24 . April 23
Premiere „Victory Condition“ von Chris Thorpe
»Bis ein Geschoss, das ich abfeuere, ein Ziel auf diesem Platz trifft, dauert es maximal null Komma zwei drei Sekunden.« Ein Scharfschütze zielt aus dem Hinterhalt auf eine Demonstrantin. Eine Frau findet sich währenddessen als einzig beweglicher Punkt in einer in rasendem Stillstand eingefrorenen Realität wieder. Zwei Gedankenströme im Strudel einer aus den Fugen geratenen Welt. Der britische Autor Chris Thorpe hat mit »Victory Condition« ein nachdenkliches und poetisches Stück über die Komplexität und den Schrecken der Gegenwart geschrieben. Die Regisseurin Helena Jackson verwebt die beiden Monologe in ihrer Inszenierung zu einem rauschhaften Erzählfluss.
Victory Condition
Von: Chris Thorpe
Uraufführung: 5. Oktober 2017 (London, Royal Court)
Deutschsprachige Erstaufführung: 23. November 2018 (München, Residenztheater (Marstall)
Premiere am Schauspiel Frankfurt: Dienstag, den 21. März 23 (Box)
Regie: Helena Jackson
Bühne: Katharina Oleksinska
Kostüme: Antonia Mahr
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Mit: Miriam Schiweck*
*Mitglied des Studiojahr Schauspiel
Die nächste Vorstellung: 10. April 23
Premiere/Uraufführung: Balance – Zehn Versuche, die Welt zu verstehen
Ist die Welt noch zu heilen? Was kann »Heilung« sein? Wird dann alles ganz so wie zuvor oder anders? Eine andere Welt ist möglich. Was klingt wie ein schöner Traum, braucht die Erfahrung neuer Realitäten, alternativer Weltbilder, offener Zugänge zu dem, was Natur, Umwelt, Gesundheit, Verbundenheit oder »Sinn« sein können.
»Wie leben? Im eigenen Körper, mit der persönlichen und kollektiven Geschichte? Mit der Umwelt, der spirituellen Welt, im globalen Miteinander?« Diesen Fragen stellt sich das Weltkulturen Museum in Frankfurt mit der Ausstellung »healing. Leben im Gleichgewicht«.
Ihre vielstimmigen Perspektiven auf Heilung, Veränderung und Gleichgewicht in einem transkulturellen Austausch nutzt ein diverses Jugendensemble, um eigene Selbst- und Weltbilder zu befragen und Handlungsoptionen für einen würdevollen Umgang miteinander und der Welt zu entdecken.
Balance – Zehn Versuche, die Welt zu verstehen
Von: Martina Droste und Stephanie Endter
Premiere/Uraufführung am Schauspiel Frankfurt: Samstag, 18. März 23 (im Weltkulturen Museum Frankfurt/M)
Regie: Martina Droste
Kostüme: Anna Sünkel
Komposition und Sounddesign: Max Mahlert
Chorleitung: Christina Lutz
Dramaturgische Mitarbeit: Tatjana Trikić
Die nächste Vorstellung: 21. März, 19.00 Uhr