»Pinocchio« neu am Staatstheater Wiesbaden

Pinocchio ~ Staatstheater Wiesbaden ~ Pinoccio (Maurizia Bachnick) ~ © Christine Tritschler

Auch dieses Jahr zeigt das Staatstheater Wiesbaden in der Adventszeit ein Stück, das Jung und Alt zu einem besonderen Theatererlebnis im Großen Haus einlädt. Das JUST greift mit „Pinocchio“ dabei auf einen Klassiker der Kinderliteratur zurück: Die neugierige und leichtgläubige Holzpuppe, die trotz aller guten Vorsätze immer wieder in Schwierigkeiten gerät, muss etliche Abenteuer überstehen, bevor sie zu ihrem Vater Geppetto zurückfindet.

Es ist die erste Inszenierung von Emel Aydoğdu am Staatstheater Wiesbaden, wo sie mit Beginn der Spielzeit 2024 25 gemeinsam mit Anne Tysiak die Leitung des Jungen Staatstheaters (JUST) übernahm. An „Pinocchio“ interessierten die Regisseurin neben der bedingungslosen familiären Liebe zwischen Geppetto und Pinocchio und der Frage, was es bedeutet, ein echter Mensch zu sein auch die ästhetischen Möglichkeiten, die der Stoff bietet. Durch die zauberhaften Elemente der Geschichte eröffnen sich Möglichkeiten der liebevollen Überzeichnung und des spielerisch Absurden. Bühne (Eva Lochner) und Kostüme (Louise-Fee Nitschke) sind inspiriert durch die Tradition der Commedia dell’arte aber auch durch aktuelle Popkultur.

Gespielt wird eine eigens in Auftrag gegebene Theaterfassung von Henner Kallmeyer, der bereits etliche andere Romanklassiker für die Bühne adaptierte, und Texte mit „Humor, Charme und psychologischem Gespür“ (Gremium Mühlheimer Theatertage) verfasst.

Die mit Zitaten aus bekannten Popsongs arbeitende Musik zur Inszenierung wurde von Sebastian Maier eigens komponiert. Ein Vibraphon wird dabei live auf der Bühne eingesetzt, um Pinocchios fantastische Abenteuer akustisch zu begleiten.

Neben dem festen Ensemble des JUST sind auf der Bühne auch Schauspielschüler*innen der Wiesbadener Schule für Schauspiel in verschiedenen Rollen zu erleben. Für die Rolle des Geppettos (u.a.) konnte Wojo van Brouwer als Gast gewonnen werden.

Wie in den vergangenen Jahren wird es eine Hörspielversion des Familienstücks zu kaufen geben – ebenso wie einen Kalender und Sticker. Der Erlös des Verkaufes geht an JUSTUS e.V. Wiesbaden, einen Verein zur Förderung von kultureller Bildung von Kindern und Jugendlichen in Wiesbaden und der näheren Umgebung.

Die Premiere von „Pinocchio“ findet am 24.11.2024 im Großen Haus des Staatstheater Wiesbaden statt. Gespielt werden 48 Vorstellung bis in den Januar 2025 hinein.

Zur Regisseurin:

Emel Aydoğdu, geboren 1990 in Gaziantep, Türkei, ist Regisseurin und Autorin. Sie studierte Szenische Forschung, Religionswissenschaften, Kunstgeschichte und Moderne und Zeitgenössische Kunst in Bochum. 2011 wurde sie für ihren Dokumentarfilm MEINE OMA, MEINE WURZEL, MEINE HEIMAT mit dem Sonderpreis der Mercator-Stiftung im Bundeskanzleramt ausgezeichnet. Sie war von 2017 bis 2019 als Regieassistentin am Theater Oberhausen engagiert. Bisherige Arbeiten entstanden u. a. am Schauspielhaus Bochum, Jungen Schauspielhaus Düsseldorf, Maxim Gorki Theater Berlin, Theater Osnabrück, Theater Oberhausen, Jungen Staatstheater Braunschweig, Theater Konstanz und Theater Bonn.

Dabei erhielt sie mehrere Preise, Festivaleinladungen und Stipendien (u. a. Monospektakel X, Spielarten NRW, Favoriten-Festival NRW, Kunststiftung NRW, Nachwuchsstipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW). Zu Beginn der Spielzeit 2024/25 übernahm sie mit Anne Tysiak die künstlerische Leitung des Jungen Staatstheaters Wiesbaden (JUST).

In der Spielzeit 2024 25 inszeniert sie neben „Pinocchio“ noch „Das Tagebuch der Anne Frank“ (14+) im Frühjahr 2025.

Musikalische Leitung & Komposition:

Sebastian Maier ist Musikproduzent und Theatermusiker aus dem Ruhrgebiet. Er produzierte u.a. die Bands Susanne Blech, Svea Kirschmeier und Sola Plexus. Darüber hinaus gewann Maier als Musikalischer Leiter des Theater Kohlenpotts den Westwind-Theaterpreis 2013, 2015 und 2017, sowie den Kölner Theaterpreis 2012 und 2017 in der Kategorie „Bestes Kindertheaterstück.“ Nominiert für den Deutschen Theaterpreis in der Kategorie „Bestes Kinder- und Jugendtheaterstück“ wurde „Trial and Error“ im Jahr 2022 zum FAUST eingeladen.

Gemeinsam mit dem Kreativ-Team der Showproduktion Urbanatix bekam er 2017 den Bochumer Ehrenpreis „Fiege Bierkutschermütze“ verliehen. Für Theaterregisseur Gil Mehmert produzierte er elektronische Musikkompositionen für Die Fledermaus (Aalto/2011), Momo (Majestic Theatre Shanghai/2019), sowie Anatevka(Saarbrücken/2023). Seit 2013 arbeitet Maier gemeinsam mit Matthias Arfmann, Onejiru Arfmann, Milan Meyer-Kaya und Peter Imig an den Projekten Arfmann Recomposed und Ballet Jeunesse (Deutsche Grammophon/Decca).

Für Pinocchio übernahm er nicht nur die Musikalische Leitung, sondern komponierte auch eigens die Musik zum Stück.

Zum Autor der Textfassung:

Henner Kallmeyer begann seine Theaterlaufbahn am Schauspielhaus Bochum. Seit 2002 arbeitet er als freier Regisseur. Er inszenierte unter anderem am Staatstheater Hannover, am Schauspielhaus Bochum, am Theater Bielefeld, am Grillo Theater Essen, am Deutschen Theater Göttingen, am Staatstheater Stuttgart und an den Wuppertaler Bühnen. Außerdem unterrichtet er an der Folkwang Universität der Künste Essen sowie am Inklusiven Studio Wuppertal. Im Rahmen seiner Regiearbeit bearbeitete er mehrfach Romane, etwa Felix Krull, und entwickelte eigene Stücke. Henner Kallmeyer lebt in Essen.


Pinocchio

Von: Carlo Collodi in einer Dramatisierung von Henner Kallmeyer

Premiere: Sonntag, 24. November 24 (11:00 Uhr, Großes Haus)
Altersempfehlung: 6+

Inszenierung: Emel Aydoğdu
Musikalische Leitung: Sebastian Maier
Bühne: Eva Lochner
Kostüme: Louise-Fee Nitschke
Licht: Klaus Krauspenhaar
Dramaturgie: Anne Tysiak
Vermittlung: Rebecca Rasche
Regieassistenz: Evi Rohde
Bundesfreiwilligendienst: Karim Oukail
Kostümassistenz: Kim Zartin, Dongjin Park
Bühnenbildassistenz: Mascha Dilger
Inspizienz: Wolfgang Conze

Besetzung:

Pinocchio: Maurizia Bachnick
Fee: Sherwin Douki
Geppetto | Theaterdirektor | Fernsehkopfmann: Wojo van Brouwer
Füchsin | Elternteil: Sophie Pompe
Kater | Elternteil: Jan-Emanuel Pielow
Grille | Kind | Puppe: Eva Schabram
Kind | Puppe | Rabe: Bastienne Elsner
Carabiniere | Kind | Puppe | Kauz: Eljas Zamani
Einspringerin für diverse Rollen: Silvia Willecke
Bühnenmusik: Carlotta Ribbe / Johannes Claassen

staatstheater-wiesbaden.de