„Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh’n“ heißt der 19. und letzte „Tatort“ um das Frankfurter Ermittlerteam Janneke und Brix alias Margarita Broich und Wolfram Koch, die seit 2014 gemeinsam für den Frankfurt-Tatort des Hessischen Rundfunks vor der Kamera standen. Der TV-Krimi läuft am Sonntag, 29. September, um 20.15 Uhr in der ARD.
Tristan Grünfels, 53, Psychologe und Opferbetreuer für die Frankfurter Polizei, hat Probleme. Immer wieder hat er Aussetzer, führt Selbstgespräche und verliert daraufhin auch die Verbindung zu seiner ohnehin dysfunktionalen Familie. Als er eines Morgens aus dem heimischen Chaos in Richtung seiner Praxis aufbricht, kommt eins zum anderen und er erschlägt eine Ordnungsbeamtin. Ungünstig nur, dass er durch ein Missverständnis zum Opferberater der Angehörigen wird und so Janneke und Brix ungewollt bei den Ermittlungen zu dem Mordfall begleitet.
(v.l.n.r.) Anna Janneke (Margarita Broich), Paul Brix (Wolfram Koch), Rosalie Grünfels (Patrycia Ziolkowska) und Senta Grünfels (Maja Bons)
© HR/Degeto
Während seine innere Stimme ihm immer wieder ins Gewissen redet, sich der Polizei zu stellen, wird alles nur noch schlimmer: Der Therapeut ist ein Fremder in der eigenen Familie, den seine Ehefrau Rosalie (Patrycja Ziólkowska) und die beiden heranwachsenden Kinder nur noch bedingt zur Kenntnis nehmen. Seine Frau Rosalie hat eine Affäre, seine Teenager-Tochter ist schwanger von einem aufstrebenden Digitalkünstler und sein Sohn kifft lieber, als zur Schule zu gehen.
Gleichzeitig legt sich Brix mit der Rotlichtgröße Leonardo Muller an, von dem er glaubt, dass er einen seiner Informanten auf dem Gewissen hat. Muller erpresst wiederum Grünfels‘ Bruder Hagen wegen dessen Spielschulden. Die Lage eskaliert und die Verstrickungen zwischen Grünfels, Brix und Janneke gipfeln in einem großen Showdown.
Patrycia Ziolkowska ist Rosalie Grünfels. Sie ist eine selbstbewusste, lebenshungrige Frau, die die Fassade eines wohlsituierten, nach außen hin intakt scheinenden Familienlebens noch zu wahren sucht. Doch längst hat sie sich in ihrem Inneren dazu entschlossen, diese aus den Fugen geratenen Verhältnisse zu durchbrechen und zu verlassen. Das Auseinanderdriften innerhalb der Familie manifestiert sich mehr und mehr: Das Miteinander ist einem Nebeneinanderher gewichen, Leben wird verwaltet, das Reden ist verstummt, die Liebe ist verblasst. Für Rosalie scheint der Moment, um sich endgültig zu lösen und einen Neubeginn zu wagen, zum Greifen nah. Doch dann nehmen die Dinge ihren eigenen Lauf und die nichtgreifbare Entfremdung in der Familie verdichtet sich zu einer konkreten Gefahr – für die Familie, aber auch die unmittelbare Außenwelt.
Ausstrahlung: Sonntag, 29. September 2024 um 20.15 Uhr
Über Patrycia Ziolkowska
Patrycia Ziolkowska wird mit 17 Jahren an der Westfälischen Schauspielschule Bochum, der heutigen Folkwang Universität der Künste, angenommen. Noch als Studentin debütiert sie am Schauspielhaus Bochum in Inszenierungen von Leander Haußmann und Uwe Dag Berlin.
Von Anfang an verfügt die Schauspielerin über eine einzigartige Kraft und Verführungsmacht, ohne Furcht vor dem großen Gefühl. Mit diesen Möglichkeiten schafft sie es mühelos, eine Brücke zwischen dem klassischen Theater, gegenwärtigen Film und zeitgenössischer Performance zu schlagen. Diese machen sie zu einer außergewöhnlichen Spielerin auf der Bühne und im Film.
Regisseure und Regisseurinnen, die das Theater und den Film der Gegenwart nachhaltig gestalten und prägen, wie Andreas Kleinert, Dimiter Gotscheff, Fatih Akin, Karin Beier, Lars Becker, Luk Perceval, Maris Pfeiffer, Martin Enlen, Mathias Glasner und Nicolas Stemann, nutzen für ihre anspruchsvollen Produktionen die energiegeladenen, kompromisslosen und hingebungsvollen Darstellungen der Schauspielerin.
Patrycia Ziolkowskas körperliche und intelligente Spielweise zeugt von einer überdurchschnittlichen Intuition für das Wesen der Figuren. Ihre Charaktere sind vielgestaltige Grenzgängerinnen menschlicher Motive und changieren spielerisch zwischen einem menschlichen Leuchten und den Brüchen des Lebens. Dabei gelingt es Patrycia Ziolkowska, mit den einfachsten Mitteln schnelle Wechsel zwischen der Eindeutigkeit und dem Widerspruch von Existenz zu erzeugen.
So überzeugt sie auf allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen, wie am Burgtheater Wien, an der Schaubühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Hamburg, Schauspielhaus Zürich und Thalia Theater Hamburg, sowie auch in vielen anspruchsvollen Film- und Fernsehproduktionen, wie ‚Auf der anderen Seite‘, ‚Die Luft, die wir atmen‘, ‚Solino‘, ‚Spanische Grippe‘, ‚Spätwerk‘ und ‚The Cut‘. Patrycia Ziolkowska arbeitet als Schauspielerin im europäischen Raum und lebt in Frankfurt am Main.
Weitere Spieltermine
Film
Tatort – Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blühen –
Das Erste
/ 29. September und 01. Oktober 2024
Die Luft, die wir atmen
Das Erste
12. Oktober 2024
Theater
Die Orestie – Thalia Theater Hamburg / 30. (Premiere) und 31. Oktober sowie 03. und 23. November 2024
