Münchner Rundfunkorchesters stellt neue Konzertsaison vor

Münchner Rundfunkorchester mit Ivan Repušić (Bild: Felix Broede)

Chefdirigent Ivan Repušić, Management und Vorstand des Münchner Rundfunkorchesters sowie Andreas Bönte, stellvertretender Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks, haben am Montag, 24. April, die neue Spielzeit 2023/2024 vorgestellt. Der renommierte Rundfunk-Klangkörper setzt auch in seiner 71. Spielzeit, der siebten von Ivan Repusic, auf Vielseitigkeit, Entdeckerfreude, musikalische Highlights mit herausragenden Gastkünstlern sowie auf die Begeisterung und Förderung des Nachwuchses.

Unsere Rundfunk-Klangkörper sind unverändert wichtige Kulturbotschafter und Impulsgeber. Mit ihren vielfältigen Programmen und Angeboten sind sie eine wertvolle Bereicherung nicht nur für den Kultur- und Konzertbetrieb und die Programme des Bayerischen Rundfunks, sondern auch für die Gesellschaft allgemein. Dies gilt ganz besonders für das Münchner Rundfunkorchester, das sich über die Pflege des klassischen Repertoires hinaus in herausragender Weise dem Repertoire jenseits des Mainstreams widmet. Neben der Kultur- und Musikvermittlung liegt ein besonderes Augenmerk auf der Nachwuchsförderung und der Ansprache von jungem Publikum. Dabei zeigt das Münchner Rundfunkorchester keine Berührungsängste zu anderen Genres wie Jazz und Pop – und macht sich immer wieder auf den Weg zum Publikum in ganz Bayern.

Andreas Bönte, stellvertretender Programmdirektor Kultur des BR

Ich bin sehr glücklich, wie gut wir durch die gottlob hinter uns liegende Krisenzeit gekommen sind, und ich bin sehr stolz, wie souverän und flexibel, virtuos und engagiert dieses wunderbare Orchester auch unter schwierigen Bedingungen musiziert und herausragende künstlerische Qualität zeigt! Wir freuen uns sehr auf die kommende Spielzeit mit den Impulsen zum Verdi-Jahr 2023 und zum Puccini- und Bruckner-Jahr 2024; auf viele musikalische und kulturelle Brückenschläge, auf inspirierende Gipfeltreffen mit herausragenden Gastkünstlern und unseren Artist in Residence, Star-Tenor Charles Castronovo; auf fruchtbare Kooperationen mit renommierten Institutionen wie der Stiftung Palazetto Bru Zane und der Theaterakademie August Everding – und darauf, das wunderbare Geschenk der Musik mit einem kulturhungrigen Publikum zu teilen.

Ivan Repušić, Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters

Rote Fäden in der Spielzeit 2023/2024

Das Brückenschlagen im übertragenen Sinn hat auch die Planungen für die neue Spielzeit 2023/2024 geprägt. Brücken ins bayerische Sendegebiet werden geschlagen mit KLASSIK IN BAYERN, der Residenz- und Schlössertournee des Münchner Rundfunkorchesters, die im Frühjahr 2024 in die dritte Runde geht. Zusammen mit dem Trompeter Matthias Höfs und unter Leitung von Chefdirigent Ivan Repušić wird auf der Tour glanzvolle Musik in Bayreuth, Oberschleißheim, Neuburg a.d. Donau und Oettingen erklingen. Brücken in andere Kulturen werden etwa in den Programmen von „Paradisi gloria“ geschlagen: in den „Persischen Impressionen“ mit Charles Koechlins „Les heures persanes“ und im Programm „Mutter Erde“ mit Werken der amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen, Howard Swanson und Jake Runstad.

Als Artist in Residence 2023/24 begleitet der New Yorker Star-Tenor Charles Castronovo das Münchner Rundfunkorchester durch die kommende Spielzeit. Nachdem er mit dem Münchner Rundfunkorchester und Ivan Repušić bereits eine CD zum Puccini-Jahr 2024 aufgenommen hat, darf man sich mit dem US-Amerikaner nun auf künstlerische Highlights wie Giuseppe Verdis „Ernani“ im 1. Sonntagskonzert, ein „Viva Puccini“ im 3. Mittwochskonzert sowie auf die Silvester-Gala 2023 freuen.

Auch Gedenkjahre zu Komponisten- und Künstler-Jubiläen haben in die Planungen für die kommende Spielzeit 2023/2024 Eingang gefunden: Verdis „unrunder“ 210. Geburtstag trifft mit „Ernani“ im 1. Sonntagskonzert auf die von Ivan Repušić mit Amtsantritt 2017 initiierte Reihe mit Opern des jüngeren Verdi. Im Puccini-Jahr 2024 zum 100. Todestag des Komponisten kommt im 3. Konzert der Reihe „Paradisi gloria“ mit dem Chor des BR unter Leitung von Ivan Repušić die „Messa di Gloria“ zur Aufführung, und im 3. Mittwochskonzert wird mit „Viva Puccini – Ein Leben für die Oper“ mit Charles Castronovo unter der Leitung des Chefdirigenten das Opernschaffen von Puccini beleuchtet. Rachmaninows 150. Geburtstag (1. April 2023) kann coronabedingt erst im Januar 2024 nachgefeiert werden (3. Sonntagskonzert mit „Francesca da Rimini“ und „Aleko“). Des 125. Geburtstags von George Gershwin wird im CD-Release-Konzert „Gershwin Melodies“ mit dem Thilo Wolf Jazz Quartett ebenso gedacht wie Edith Piafs 60. Todestag (1. Mittwochskonzert „La vie en rose mit dem Chansonnier Vladimir Korneev).

Schwerpunkte des Chefdirigenten Ivan Repusic

Der Zyklus mit Opern des jüngeren Verdi, den Ivan Repušić als Verdi-Kenner mit „Luisa Miller“ in seinem Antrittskonzert initiiert und mit „I due Foscari“, „Attila“ und „I Lombardi alla prima crociata“ fortgesetzt hat, wird mit „Ernani“ mit Starbesetzung im Solisten-Ensemble weitergeführt und wie alle vorigen Aufführungen beim BR-KLASSIK-Label veröffentlicht.

„Frühe Verdi-Opern werden an den großen Häusern selten gespielt. Die Besetzung des Münchner Rundfunkorchesters mit rund 55 Musikern ist optimal für diese Werke. Ihre Klangsprache stellt große Anforderungen an das Zusammenspiel und verlangt alles, was ‚gesund‘ ist für die Spielkultur eines Orchesters“, so Ivan Repušić. Ergänzend dazu stellen die Werke aus der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. auf das 20. Jahrhundert große Anforderungen an das Orchester und dessen Spielkultur. Ivan Repušić: „Ich freue mich schon sehr darauf, zusammen mit dem Rundfunkorchester, das eine so herausragende Expertise und Tradition im Bereich der Oper hat, die besonderen Fein- und Schönheiten dieser Werke zu erarbeiten.“

Weitere Highlights mit dem Chefdirigenten in der Spielzeit 2023/2024 sind: die Einspielung der Verdi-Ballettmusiken für das BR-KLASSIK-Label, die KLASSIK IN BAYERN-Tour im Frühjahr 2024, die Leitung der Kooperation mit der Theaterakademie August Everding im März 2024 mit Johann Christian Bachs „Zanaida“, das 3. Mittwochskonzert „Viva Puccini“ sowie die Silvester-Gala mit Artist in Residence Charles Castronovo.

Erster Gastdirigent Patrick Hahn

Die Zusammenarbeit mit dem Ersten Gastdirigenten Patrick Hahn wird in unterschiedlichsten Formaten fortgesetzt: Nach Viktor Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“ und einer preisgekrönten CD-Aufnahme mit dem Jazz-Trompeter Nils Wülker leitet Patrick Hahn in der kommenden Spielzeit u.a. im 4. Sonntagskonzert Alexander von Zemlinskys „Lyrische Symphonie“ und die mittlerweile legendäre „SPACE NIGHT in Concert“ im Circus Krone-Bau – eine Art Bühnenversion der Kult-Sendung im BR Fernsehen.

Die Konzertreihen der Saison 2023/2024

Die traditionsreichen Sonntagskonzerte, in denen konzertantes Musiktheater in großer Bandbreite geboten wird, warten in der kommenden Spielzeit mit weniger bekannten Werken und Entdeckungen aus dem Œuvre bekannter Komponisten auf: Reynaldo Hahns Comédie musicale „O mon bel Inconnue“, Giuseppe Verdis „Ernani“, Sergej Rachmaninows Operneinakter „Francesca da Rimini“ und „Aleko“ sowie Alexander Zemlinkys „Lyrische Symphonie“.

In den Mittwochskonzerten stehen spannende Themenabende auf dem Programm: mit „La vie en rose“ eine Hommage an Edith Piaf zu ihrem 60. Todestag, eine weitere Folge von „Christmas at the Movies“ mit weihnachtlicher Filmmusik, eine Hommage an Giacomo Puccini zu seinem 100. Todestag („Viva Puccini – Ein Leben für die Oper“) sowie eine Münchner Aufführung des Programms der Residenz- und Schlössertournee.

Die seit dem Jahr 2000 bestehende Reihe Paradisi gloria in der Münchner Herz-Jesu-Kirche beleuchtet in der kommenden Spielzeit 2023/2024 zunächst zwei fernere Kulturen: erst den Orient mit Charles Koechlins „Les Heures Persanes“, dann unter dem Titel „Mutter Erde“ die sogenannte Neue Welt mit Werken von amerikanischen Komponisten wie Morten Lauridsen, Howard Swanson und Jake Runestad. Im dritten Konzert wird mit der „Messa di Gloria“ des 100. Todestag von Puccini gedacht.

Im Rahmen seines nachhaltigen musikpädagogischen Engagements und der Nachwuchsförderung bietet das Münchner Rundfunkorchester in der Reihe Klassik zum Staunen vier Programme unter dem Motto „Kosmos Orchester“ an, die die Instrumentengruppen Blechbläser, Schlagwerker, Holzbläser und Saiteninstrumente jeweils in den Mittelpunkt nimmt. Diese Programme sind auch Teil der digitalen, interaktiven „Klassik zum Staunen“-Tour, in der Schüler und Lehrer, Kinder und Familien tiefere Einblicke in die jeweiligen Themen gewinnen und ihr Wissen auf spielerische Weise erweitern können. Darüber hinaus werden vor allem die Schulen mit Lehrerfortbildungen, Schul- und Probenbesuchen fundiert auf die Konzerte vorbereitet und in den „Zwergerlmusiken“ die Inhalte für die ganz Kleinen erzählt und angepasst. Dieser Einsatz für die Musikvermittlung ist für das Orchester und seinen Chefdirigenten von hohem Stellenwert:

Gäste beim Münchner Rundfunkorchester in der Spielzeit 2023/2024

Neben dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Artist in Residence sind Gesangsstars wie Diana Damrau, Nicolas Testé, George Petean, Ildebrando d’Arcangelo, Marlis Petersen, Pavol Breslik, Vladislaw Sulimsky, Vladimir Korneev und Saimur Pirgu zu Gast, dazu Instrumentalvirtuosen wie der Trompeter Matthias Höfs sowie Stefan Wilkening, Juri Tetzlaff und Pia Amofa-Antwi als Sprecherinnen und Sprecher. Am Pult stehen sowohl etablierte Gastdirigenten wie Hervé Niquet, Jamie Philipps, Gavin Sutherland, Leo Hussain, Enrique Ugarte und Joseph R. Olefirowicz als auch Nachwuchsdirigentinnen und -dirigenten wie Yura Yank, Anna Handler, Nikolas Nägele, Andreas Kowalewitz und Olivier Tardy.

Kooperationen und Partnerschaften des Münchner Rundfunkorchesters

Auch in der kommenden Spielzeit werden zum Teil langjährige Kooperationen weitergepflegt: mit dem Internationalen Musikwettbewerb der ARD, mit der Stiftung Palazzetto Bru Zane – Centre de musique francaise romatique, (in der Koproduktion „O mon bel Inconnue“), mit der Theaterakademie August Everding (ein Musical im Herbst 2023 sowie Johann Christian Bachs Opera seria „Zanaida“ im März 2024), mit der Erzdiözese München-Freising („Paradisi gloria“) und mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultur („Klassik zum Staunen“). Der Freundeskreis des Münchner Rundfunkorchesters unterstützt insbesondere das Education-Programm des Münchner Rundfunkorchesters sowie dessen Kammerkonzerte.

„Kooperationen sind immer eine ‚Win-Win-Situation‘ für alle Beteiligten. Seit Jahren ist es immer wieder ein Highlight, interessante Opernentdeckungen mit der Stiftung Palazzetto Bru Zane wiederzubeleben. Nicht minder schätzen wir unter anderem die langjährige Kooperation mit der Theaterakademie August Everding. Die Liste der viel beachteten Gemeinschaftsproduktionen mit der Akademie seit 2006 ist eindrucksvoll. Und ebenso eindrucksvoll ist es, junge, in der Kooperation geförderte Sängerinnen und Sänger später auf den großen Bühnen wiederzusehen.“

Florian Eutermoser und Peter Schlier, Vorstände des Münchner Rundfunkorchesters

Das Münchner Rundfunkorchester bei BR-KLASSIK im Radio, Fernsehen und digital

Konzerte und CDs des Münchner Rundfunkorchesters bilden einen wesentlichen Bestandteil des BR-KLASSIK-Radioprogramms. Die „Sonntagskonzerte“ und die „Mittwochskonzerte“ werden live übertragen. Auch die Konzerte der Reihen „Paradisi gloria“, „Klassik zum Staunen“ und die „Extrakonzerte“ werden von BR-KLASSIK im Radio live oder als Aufzeichnung ausgestrahlt. Alle Konzerte sind nach der Ausstrahlung 30 Tage auf br-klassik.de nachzuhören. Ausgewählte Produktionen werden als Video-Livestream übertragen und sind auf Abruf verfügbar. Auch Fernsehfassungen fürs BR Fernsehen werden aus dem Filmmaterial produziert. Die Links dazu finden sich auf rundfunkorchester.de, auf br-klassik.de sowie in der ARD Mediathek (ardmediathek.de).