
1808 in einer „Heilanstalt“ bei Paris: Gesellschaftlich unbequeme Menschen wie der Marquis de Sade sind dort weggesperrt. Die Zeit verbringt er mit dem Einstudieren von Theaterstücken. DarstellerInnen sind die anderen Insassen. Schon dieser historische Fakt klingt wie Fiktion. Peter Weiss lässt in MARAT / SADE (Kurztitel) den Revolutionär und den hedonistischen Individualisten Marquis de Sade, die wie kaum andere für weltanschauliche Gegensätze stehen, gegeneinander antreten: „Es interessiert mich der Konflikt zwischen dem äußersten Individualismus und der Idee einer politisch-sozialen Umwälzung.“
Es ist sein poppigstes Werk, in seinem politisch-philosophischen Anliegen heute aktueller denn je. Ein Stück, das Fragen nach der Möglichkeit HEUTIGER Revolution, nach Individualismus, gemeinsamem Handeln und aktueller Utopie aufwirft. Und besonders – als „Geschwisterinszenierung“ zu ERMITTLUNG – die Frage nach Menschlichkeit, Gewalt(formen) und Möglichkeiten des sich-Wehrens. Gleichheit, Freiheit, Geschwisterlichkeit – war da was?
„Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter der Anleitung des Herrn de Sade“ (kurz: MARAT / SADE) von Peter Weiss
Premiere: 25. Februar 23
Regie: Anja Becker
Licht/Ton: Frowin Reber
Mit: Anna-Sophie Sattler, Benjamin Zachriat, Jetmira Qerimi, Johannes Wirth, Judith Nitzschner, Sara Lolaee, Tobias Blank
Tickets für 12 € / 5 € bei Eventim
Weitere Informationen: megalomania-theater.de
Weitere Vorstellungen von MARAT / SADE:
26. Februar um 17:00
10./11./14./15. März um 19:30
Ort: Megalomania Theater, Offenbacher Landstr. 368, Frankfurt/M
Regie: Anja Becker
Geschwisterstückspielzeit 2023 am Megalomania:
In der Spielzeit 2023 stehen als Geschwisterstücke je zwei Stücke des gleichen Autors auf dem Spielplan.