Französische Barockmusik trifft auf ABBA – „Le roi amuse“ und „Dancing Queen“. Die Lautten Compagney Berlin macht es möglich. Das Alte Musik-Ensemble, vielfach prämiert, ist für seine innovativen Projekte bekannt, insbesondere für seine epoche- wie genreübergreifenden Kollaborationen. Da traf Philip Glass auf Tarquinio Merula oder Henry Purcell auf die Beatles. Stets so unterhaltend wie ohrenöffnend und erlaubte spannende neue Sichtweisen und Entdeckungen.
Jetzt, im Jahr ihres 40-jährigen Jubiläums, wagt die Lautten Compagney erneut mit der tatkräftigen Unterstützung der Saxophonistin Asya Fateyeva eine geradezu aufsehenerregende Kombination – oder wie die Süddeutsche Zeitung nach einem Konzert schrieb: „Eine faszinierende Symbiose aus ABBA und Rameau.“
Dazu sagte Ensemblegründer Wolfgang Katschner: „Unser Arrangeur und Cellist Bo Wiget wollte gern ABBA-Songs machen und ich habe dann Rameau vorgeschlagen, denn bei solchen Kombinationen ist es immer wichtig, dass die Partei neben der Popmusik einen starken Eigenwert hat, und das ist bei Rameau unbedingt der Fall.“ Denn „Rameau ist sehr kunstvoll, aber auch exaltiert, tänzerisch und avantgardistisch – dadurch gibt es immer wieder gute Verbindungen und Brücken zu ABBA“. Jean-Philipp Rameaus Musik überzeugt auch heute mit ihren Instrumentalfarben, lautmalerischen Effekten, beherzten Rhythmen und überraschenden Harmonien.
Die schwedische Popgruppe ABBA gehört seit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 1974 mit „Waterloo“ zu den weltweit erfolgreichsten Bands der Popgeschichte. Wie keine Formation vor ihnen „arbeiteten vor allem Benny Andersson als musikalischer Kopf und Björn Ulvaeus als Texter akribisch am Erfolg. Veröffentlicht wurde nur, was eindeutig Nummer-1-Hit-Potenzial hatte, es ging nichts als bloßes Füllmaterial heraus.
Ob Glam Rock oder Ballade, ob Happy Pop oder Disco Hit, alles wurde mit gleicher Gewissenhaftigkeit produziert. Somit entstand der ganz eigene, nicht kopierbare ABBA-Sound, das Markenzeichen der Band, die heute als Mitbegründer der modernen Popmusik angesehen werden dürfen. Ein Sound, der eine Generation prägte“, wie es im Booklet des Albums heißt.
Für die Lautten Compagney und Asya Fateyeva hat Arrangeur Bo Wiget die ABBA-Hits mit viel Wissen um instrumentale Farben und Effekte für Barockensemble gesetzt und die Singstimmen der beiden Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad kunstvoll auf das Saxophon übertragen. „Das klassische Saxophon trägt den Klang der menschlichen Stimme in sich – und wir adaptieren ja Lieder für Instrumente“, so Wolfgang Katschner dazu.
„Wir kombinieren es mit Zink, Blockflöte, Oboe, wobei das Saxophon eine ganz eigene, in diesem Kontext auch neue Farbe hinzufügt. Das Instrument hat ein besonderes Image, damit spielen wir natürlich, auch wenn es hier nicht jazzig, sondern klassisch gespielt wird.“
Und auch die gewählten Werke von Rameau werden durch den Klang von Asya Fateyevas Saxophon bereichert, besonders reizvoll klingt es, wenn die Werke von Rameau und Benny Andersson & Björn Ulvaeus bei einigen Titeln auf dem Album verschmelzen.
Live erleben kann man die Musik von „Dancing Queen“ am 5. Oktober in Berlin bei einem Konzert der Lautten Compagney und Asya Fateyeva in der St. Elisabeth-Kirche in Berlin-Mitte.
Das Album „Dancing Queen – Rameau meets ABBA“ mit der Lautten Compagney Berlin und Asya Fateyeva erscheint am 8. November bei deutsche harmonia mundi/Sony Music als CD und digital (in Stereo und Dolby Atmos).
Produkt-Nr.: 19802802552
Im Handel ab: 08.11.2024
Tracklist:
1. Gimme! Gimme! Gimme! (Benny Andersson/Björn Ulvaeus)*
2. Contredanse en rondeau (Jean-Philippe Rameau)
3. Voulez-Vous (Andersson/Ulvaeus) *
4. Ouverture aus: Naïs (Rameau)
5. Mamma Mia (Benny Andersson/Björn Ulvaeus/Stig Anderson) *
6. La Cupis (Rameau)
7. Deuxième Entrée aus: Les Indes Galantes (Rameau)
8. Thank You For The Music (Andersson/Ulvaeus)*
9. Premier et deuxième Tambourin aus: Les Indes Galantes (Rameau)
10. Take A Chance On Me (Andersson/Ulvaeus)*
11. Chantons sur la musette (Rameau)
12. Rossignols amoureux (Rameau)
13. Chaconne aus: Hippolyte et Aricie (Rameau)
14. Les Tendres Plaintes (Rameau)
15. Dancing Queen (Andersson/Ulvaeus/Anderson)*
16. Première et deuxième Gavotte aus: Hippolyte et Aricie (Rameau)
17. Lay All Your Love On Me & Loure Grave (Andersson/Ulvaeus & Rameau)*
18. S.O.S (Andersson/Ulvaeus/Anderson) arranged for baroque ensemble by Bo Widget
19. Entrée de Polymnie (Rameau)
20. Waterloo (Andersson/Ulvaeus/Anderson)*
21. Les Sauvages – Rondeau – Duo et chœur „Forêts paisibles” aus: Les Indes Galantes (Rameau)
22. Money, Money, Money & Tambourin (Andersson/Ulvaeus & Rameau)
*(arranged for baroque ensemble and saxophone by Bo Wiget)