Kulturstadt Hamburg: Monatsüberblick Februar 2025

Landungsbrücken Hamburg (© Bernd Petrikat auf Pixabay)

Die Hamburger Kultur ist aus dem Winterschlaf erwacht. Mit zahlreichen Ausstellungseröffnungen und Premieren in den Kunsthäusern und auf den Bühnen der Stadt gibt es in der Kulturstadt Hamburg im Februar allerhand Neues zu entdecken – plus eine Extra-Portion Glitzer!

Jung, frisch und visionär geht es auch bei den Hamburger Festivals im kommenden Monat zu: Von Neuer Musik in der Elbphilharmonie über ein innovatives Jazz-Festival am Hafen bis zu jungem Theater im Hamburger Osten.


Kunst & Ausstellungen

Neue Ausstellungen im Kunstverein in Hamburg

Im Februar lohnt sich eine Entdeckungstour mit dem Kunstmeilenpass durch die angeschlossenen Häuser wieder besonders: hier gibt es allerhand Neues zu entdecken. Den Anfang macht der Kunstverein Hamburg am 8. Februar mit zwei Ausstellungen: „Prateek Vijan and Others who wish to remain anonymous“ sowie „Olga Balema“ sind beide bis zum 27. April zu sehen. Für erstere entwickelt der aus Indien stammende junge Absolvent der HFBK Hamburg eine raumgreifende Installation, die die Architektur des Erdgeschosses des Kunstvereins transformiert. In der zweiten Ausstellung präsentiert der Kunstverein neue Werke der ukrainischen Künstlerin Olga Balema. Ihre transparenten Skulpturen entstehen durch das Verschmelzen und Biegen dünner Kunststoffplatten erst vor Ort und nicht einmal die Künstlerin weiß, welche Form sie genau annehmen werden.
kunstverein.de

Bucerius Kunstforum

Vom 21. Februar bis 1. Juni präsentiert das Bucerius Kunstforum die Ausstellung „In Her Hands. Bildhauerinnen des Surrealismus“ und feiert damit die Wiederentdeckung dreier außergewöhnlicher Künstlerinnen der Moderne: Sonja Ferlov Mancoba (1911–1984), Maria Martins (1894–1973) und Isabelle Waldberg (1911–1990). Sie alle waren Protagonistinnen der internationalen Kunstbewegung des Surrealismus zwischen 1930 und 1960. In der Ausstellung werden erstmals Skulpturen der drei Bildhauerinnen einander gegenübergestellt und in ihrer raumgreifenden Präsenz erlebbar gemacht. Ein weiteres Novum: Die Ausstellungsgestaltung der Schau orientiert sich an der Inszenierungsweise, die auch zu Lebzeiten der Künstlerinnen für Ausstellungen ihrer Werke gewählt wurden. Da die Fenster unverbaut bleiben und das Tageslicht den Raum durchflutet eröffnet sich den Besucher*innen ein ganz neues Raumerlebnis. Dazu strukturieren Vorhänge statt Wände die Präsentation.
buceriuskunstforum.de

„Glitzer“ im Museum für Kunst & Gewerbe (MK&G)

Glitzer funkelt und flirrt, fasziniert und empört. Es ist auf Bühnen ebenso zu finden wie auf Protestplakaten und in Kinderzimmern. Glitzer ist omnipräsent. Und doch ist das MK&G weltweit das erste Haus, das diesem Material eine eigene Ausstellung widmet. Vom 28. Februar bis 26. Oktober zeigen rund 40 internationale Positionen aus Kunst und Gestaltung Glitzer als Ausdruck der Freude an gesellschaftlicher Vielfalt und kollektiver Ausgelassenheit, als Mittel des Protests, der Performance und Popkultur, als Symbol der Sichtbarmachung marginalisierter Gruppen und des Widerstands gegen Körpernormen. Gezeigt werden unter anderem ein glitzerndes Jugendzimmer der Hamburger Künstlerin Jenny Schäfer, Fotografien von Quil Lemons, Skateboards von Mickalene Thomas, GIFs von Molly Soda, Show-Perücken der Hamburger Designer Karl Gadzali und Mohamad Barakat-Götz für Olivia Jones und ein Bühnenoutfit von Bill Kaulitz. Ab Juni 2025 wird die Ausstellung mit der Rauminstallation „Puff Out“ des türkisch-belgischen Duos :mentalKLINIK um 300 Quadratmeter fuchsiafarbenen Glitzer erweitert.
mkg-hamburg.de


Festivals

Elbphilharmonie Visions

Das große Fest der Neuen Musik in der Elbphilharmonie Hamburg geht vom 7. bis 16. Februar in die zweite Runde. In sieben Konzerten präsentieren das NDR Elbphilharmonie Orchester unter seinem Chefdirigenten und Festivalinitiator Alan Gilbert sowie sechs weitere herausragende Rundfunkorchester und -chöre die große stilistische Bandbreite der Musik des 21. Jahrhunderts. In der kristallklaren Akustik des Großen Saals mit all ihren raffinierten Details kommt sie besonders zu Geltung. In kurzen Bühnengesprächen kommen die Komponist*innen selbst zu Wort und stellen ihre Werke vor. Erstmals können Besucher*innen des Festivals bei „Visions x RIAA“ nach dem Konzert bei guten Drinks tief in die Clubkultur eintauchen und angesagte DJs in einer neuen Location erleben: Im 5. OG der Elbphilharmonie wurde eine Pop-up-Bar eingerichtet, in der die Hamburger Bar RIAA für ein fein kuratiertes Programm mit internationalen DJs sorgt.
elbphilharmonie.de

feel.jazz festival im Hafenklang

Das feel.jazz festival ist ein Herzensprojekt in Trägerschaft des JazzHaus e.V. Hamburg, das seit 2016 zum größten Teil ehrenamtlich organisiert wird. In diesem Jahr findet das Festival am 7. und 8. Februar statt und präsentiert im Hamburger Traditions-Musikclub Hafenklang klassischen, akustischen Jazz bis hin zu Jazz mit elektronischen Einflüssen. Dabei wird der jungen Hamburger Jazz Szene, aber auch Sounds jenseits der Elbe, eine Bühne geboten. Die Festivalmacher*innen überschreiten bewusst Genregrenzen und möchten Jazzmusik in möglichst vielen Facetten schillern lassen und mit allen Sinnen erfahrbar machen. Die Musik wird daher um andere Ebenen der Wahrnehmung, wie etwa Projektionen, Installationen oder Performances ergänzt.
jazz-moves.de

plattform-Festival im Ernst Deutsch Theater

„plattform“ – so nennt sich die lebendige Jugendsparte des Ernst Deutsch Theaters im Hamburger Osten, Deutschlands größtem Privattheater. Das Plattform-Festival ist der alljährliche Höhepunkt der Spielzeit, in der sich in diesem Jahr alles um das Thema „Zusammenhalt“ dreht. Vom 26. Februar bis 1. März zeigt die 22. Festivalausgabe Theater, Tanz und Film, Performance, Philosophie und Musik, Diskussionen, Präsentationen und Workshops auf allen drei Bühnen des Theaters. Die Eröffnung des Festivals bestreiten gleich vier der Plattform-Jugendclubs und zum ersten Mal wird auch das ebenfalls im Ernst Deutsch Theater beheimatete Bundesjugendballett von John Neumeier mit einer Kooperationsperformance zu sehen sein. Seinen krönenden Abschluss feiert das Festival mit einem Jugendgroßprojekt, das rund 100 Schüler*innen auf der Bühne zusammenführt.
ernst-deutsch-theater.de


Bühne

Premieren im SchauSpielHaus Hamburg

Am 1. Februar startet das SchauSpielHaus Hamburg mit „Kabale und Liebe – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ in einen Monat voller Premieren. Nach „Effi Briest“, „Anna Karenina“ und „Nibelungen“, nehmen sich Barbara Bürk und Clemens Sienknecht in der brandneuen Folge ihrer heißgeliebten Radioshow Friedrich Schillers Top-Theater-Klassiker vor. Im Malersaal folgen dann am 14. Februar die Uraufführung von „Tag der Bären“ – eine Forschungsreise von Ana Trpenoska sowie am 22. Februar die Premiere des partizipativen Projekts „Chorlabor“. Julia Wieninger erweckt in ihrem Re-Enactments „Zur Person: Hannah Arendt“ am 28. Februar die große, jüdische deutsch-amerikanische Publizistin einen Abend lang zum Leben.
schauspielhaus.de

Premieren der Thalia Theater

Kaum ist mit den Lessingtagen am 2. Februar das erste Kulturhighlight des Jahres 2025 vorüber, folgen an den Thalia Theatern bereits die nächsten Leckerbissen für Theaterfans. Am 15. Februar feiert der junge, an der Theaterakademie Hamburg ausgebildete, Regisseur Lorenz Nolting die Uraufführung seines Stückes „Oklahoma“ im Thalia Gauß. Aufbauend auf Franz Kafkas unvollendetem Roman „Amerika“ fängt Oklahoma da an, wo Kafka aufhört. Auf dem Spielplan des Thalia Theaters steht am 28. Februar die Premiere von Alfred Jarrys „Ubu“ in der Regie von Johan Simons: König Ubu lebt seine Allmachtsfantasien aus, er massakriert und terrorisiert das eigene Volk und zieht gegen andere Länder in den Krieg. Eine Geschichte über die fatale Nähe von Monstrosität und Lächerlichkeit, von Skrupellosigkeit und grenzenloser, hohler Banalität.
thalia-theater.de

Premiere „Mitridate, re di Ponto“ in der Staatsoper Hamburg

Ebenfalls um einen größenwahnsinnigen König geht es bei Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Mitridate, re di Ponto“, die am 23. Februar an der Staatsoper Hamburg Premiere feiert. Der grausame und zugleich geniale König von Pontus kämpft in einem aussichtlosen Krieg gegen die Römer, während seine beiden Söhne unter dem Druck des Vaters stehen und seine Verlobte Aspasia sich gegen ihre Pflicht und für ihre Gefühle entscheidet und sich von ihm abwendet. Mit Mitridate komponierte der 14-jährige Mozart seine erste abendfüllende Opera seria nach allen Regeln der damaligen Gepflogenheiten und zugleich ein Werk, in dem sein humanistisches Gespür bereits durchleuchtet.
staatsoper-hamburg.de/de/spielplan/stueck.php?AuffNr=244258


Der tagesaktuelle, vollumfängliche Veranstaltungskalender sowie alle weiteren Infos zur Kulturstadt Hamburg finden sich unter kulturstadt.hamburg. Weitere Kultur- und Reisetipps sowie Angebote gibt es unter hamburg-tourismus.de.