Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck und die Leiterin des Kultursommers, Teneka Beckers, ziehen Bilanz
Mit dem Motto „Kompass Europa: Sterne des Südens“ wurde die fünfjährige Reise des Kultursommers durch die Kulturen unserer Nachbarländer Ende Oktober beendet.
„Europa umfasst einen Kulturraum mit einer langen gemeinsamen Tradition, aber auch mit jener besonderen Vielfältigkeit, die so typisch für diesen kleinen Kontinent ist“, so Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck, „Genau dies haben die vielen großen und kleinen Initiativen im ganzen Land gezeigt, die jedes Jahr mit viel Energie und Engagement den Kultursommer gestalten. Herzlichen Dank an sie alle!“. 219 Projekte, die mit etwas über 4 Mio. Euro aus Landes- und Stiftungsmitteln unter-stützt werden konnten: Das war der 33. Kultursommer Rheinland-Pfalz 2024.
„Es war insgesamt ein sehr erfolgreiches Jahr“, freute sich Teneka Beckers, Leiterin des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Nach unbeständigem Wetter in den ersten Monaten, das auch die Kultursommer-Eröffnung mit Musik, Artistik und Tanz aus dem Süden Europas auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein beeinträchtigte, konnten die Veranstaltungen sich über viele interessierte Besucherinnen und Besucher freuen. Zum Teil wurden die Zuschauerzahlen aus der Vor-Corona-Zeit übertroffen.
Neben den bekannten Festivals, zu denen man neben den Nibelungenfestspielen, dem Mosel Musikfestival, RheinVokal, den Burgfestspielen in Mayen oder Grenzenlos Kultur in Mainz inzwischen unbedingt auch die Heimat Europa Festspiele in Simmern im Hunsrück zählen muss, gab es überall ganz besondere große und kleine „Sterne“ zu entdecken, einige seien beispielhaft genannt:
Der österreichische Autor Thomas Bernhard wurde im Kunstkabinett Tiefenthal in der Pfalz mit Fotografien von Barbara Klemm gewürdigt. Die 29 Veranstaltungen der Westerwälder Literaturtage waren zum Großteil dem Motto verpflichtet und bestens besucht. Nach dem Drama „Heinrich IV.“ des italienische Nobelpreisträgers Luigi Pirandello schuf die Kulturinitiative Untere Winzergasse Gleiszellen-Gleishorbach ein Stationen- und Landschaftstheater zwischen Südpfalz und Elsass.
Die noch jungen Festspielen Vulkaneifel inszenierten ideenreich und hochprofessionell das Musical „Sister-Act“ in einem Zirkuszelt. Für „Una Notte Siciliana“ hat sich der Landkreis Kusel intensiv mit der Kultur seiner Partnerstadt Valguarnera Caropepe beschäftigt. Und das erstmalig stattfindende Uferkino in Heidesheim hat mit Filmen, Diskussionen und Begleitprogramm die Flucht über das Mittelmeer beleuchtet. Noch bis Ende November wurde die innovative Ausstellung des Griechen Aristeidis Lappas „Gift of the Moon Crab“ im Kunstverein Ludwigshafen verlängert.
Als Besonderheit zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner hat der Kultursommer seine Reihe in Kooperation mit den vier Domen des Landes, die Kathedralklänge, wiederaufleben lassen: hier erklangen sämtliche Symphonien erstmalig als Orgel- transkriptionen, zusätzlich traten die St. Florianer Sängerknaben auf. Den anderen Alpenstaat, die Schweiz, repräsentierte auf ganz besondere Art das Hornroh Modern Alphorn Quartett.
Das Demokratieprojekt „Schulbesuch Europa“ der Künstlergruppe Rimini Protokoll hat den Kultursommer in 2023 und 2024 mit insgesamt 74 Vorstellungen in 10 Städten an 13 Schulen begleitet.
2024 war auch ein Jahr der Jubiläen: 33 Jahre feierte der Kultursommer in diesem Jahr, das Liederfest auf der Waldeck wurde 60, das Open-Ohr in Mainz 50. 40 Jahre gibt es bereits das Chawwerusch-Theater und auch den Verein zur Förderung der Kleinkunst „neuer landweg“ in und um Eisenberg/Pfalz. Die MitMach-Ausstellung in Ingelheim konnte 20. Jubiläum feiern und das zehnjährige Jubiläum der Expedition Chawwerusch, der jungen Sparte des Theaters, wurde mit der Ausrichtung des Festi-vals „Kopfüber – rheinland-pfälzischen Theatertreffen für junges Publikum“ u.a. mit Kulturministerin Katharina Binz begangen. Kein Jubiläum, aber eine Auszeichnung mit dem „KultDing“ der Lotto-Stiftung feierte Pink Future in Trier, das junge Menschen mit der Organisation und Durchführung eines Festivals nach ihren Vorstellungen betraut.
Junge und jung gebliebene Kultur wird auch im Kultursommer 2025 eine große Rolle spielen: Er steht unter dem Motto „Forever Young?“. Das große Kulturfest zur Eröffnung wird von Freitag 25. bis Sonntag 27. April 2025 in der Landeshauptstadt gefeiert werden, anschließend stehen fünf Monate lang im ganzen Land Kulturprojekte aller Sparten auf dem Programm.
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