Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland 2023: Projekte aus Frankfurt am Main nominiert

© Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland
  • Bewerbungsphase der durch die Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft vergebenen Auszeichnung ist beendet
  • 100 Nominierte aus ganz Deutschland stellen sich in Auswahlgesprächen hochkarätigen Jurys
  • 32 Titelträger*innen erhalten ein einjähriges, maßgeschneidertes Mentoring, deutschlandweite Aufmerksamkeit und werden Teil des kooperativen Kreativpilot*innen-Netzwerks inotiv

Die Bewerbungsphase für die Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland 2023 ist beendet. Auch im 14. Jahr seit ihrer Initiierung haben sich zahlreiche kreative Köpfe aus der Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren Ideen und Projekten aus ganz Deutschland um die durch die Bundesregierung vergebene Auszeichnung beworben.

Rund 100 Nominierte stellen sich nun in Auswahlgesprächen verschiedenen Jurys vor. Am Ende stehen 32 Titelträger*innen fest. Auch OMC°C, Maple Tales und Kompreno aus Frankfurt am Main sind im Rennen.

„Wir sind überwältigt von der Vielzahl eingegangener Bewerbungen und begeistert über die fast ungebrochen große Bereitschaft zu gründen, Neues auszuprobieren und zu erfinden“, freut sich Julian Römer, Projektleiter Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland. „Wir suchen vor allem mutige, engagierte Unternehmer*innen-Persönlichkeiten, die Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit präsentieren. Es ist wichtig, der Branche Gesichter zu geben und deutlich zu machen, welche Innovationskraft unsere Mutmacher*innen, Weiterdenker*innen und Wegbereiter*innen besitzen.“

Rund 100 Bewerber*innen treffen nun in einem einzigartigen Auswahlverfahren auf Expert*innen aus Wirtschaft, Kultur und Politik: Statt Pitch oder Prüfung können sich die Nominierten auf Augenhöhe mit Jurymitgliedern über ihre Projekte, Ideen und Produkte austauschen und so schon in der Auswahlphase vom Austausch profitieren. „Bei der Auszeichnung Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland sind sowohl Ideen im Anfangsstadium als auch bereits am Markt etablierte Unternehmen willkommen. Neben Ideen, Produkten und Geschäftsmodellen steht vor allem die Persönlichkeit der Unternehmer*innen im Fokus. Im Auswahlverfahren wollen wir wissen: Wer sind die Menschen hinter den Ideen und was treibt sie an?“, sagt Sylvia Hustedt, Vorständin des u-instituts.

Mentoring, deutschlandweite Aufmerksamkeit und das Netzwerk inotiv

Auf die 32 Titelträger*innen wartet ein einjähriges, maßgeschneidertes Mentoring-Programm, um die eigenen unternehmerischen Fähigkeiten zu stärken. In Workshops haben sie zudem die Möglichkeit, ihre Projekte im Zusammenspiel mit Change-Maker*innen, Expert*innen und anderen Kreativpilot*innen weiter voranzubringen und nachhaltig am Markt zu etablieren. Dazu kommt die deutschlandweite Aufmerksamkeit durch die Auszeichnung. Die Bekanntgabe der Titelträger*innen 2023 findet Anfang Januar 2024 statt.

Zusätzlich profitieren die Nominierten vom Kreativpilot*innen-Netzwerk inotiv: Mit mittlerweile mehr als 400 Alumni-Unternehmen und den fachkundigen Expert*innen der bisherigen Jurys ist ein stetig wachsendes Netzwerk entstanden. Die Expertise und das Potenzial dessen zeigen sich beispielsweise in einer interaktiven Online-Map mit Hilfestellungen zur unternehmerischen Resilienz oder der jährlich erscheinenden Trendanalyse zu den Einreichungen der Auszeichnung. Die nächste Trendanalyse erscheint Anfang Januar.


Diese Bewerber*innen aus Frankfurt am Main stellen sich der Jury vor (Auszug):

OMC°C

Das Leben in den Städten im Sommer erträglicher machen, Biodiversität im urbanen Raum fördern und gleichzeitig nachhaltig wirtschaften: Dies ist der Antrieb der Gründerinnen Nicola Stattmann und Carlotta Ludwig von OMC°C (Office for Micro Climate Cultivation), die sich mit der Entwicklung und dem Verkauf von Begrünungstechnologien beschäftigen. Mit OMC°C entwickeln die beiden VERD°, ein serielles Produktsystem für die vertikale Begrünung von urbanen Räumen. Das System basiert auf der Verwendung schnell wachsender Kletterpflanzen, einer leichten Trägerstruktur und einem saisonalen Servicemodell für Pflanzung, Ernte und Verarbeitung der erzeugten Biomasse. Das System ist standortunabhängig und flexibel – insbesondere ist es für verdichtete Räume bestimmt, in denen traditionelles Grün wie Stadtbäume aufgrund versiegelter Flächen nicht gepflanzt werden können. Das Ziel der Gründerinnen ist es, eine skalierbare und praktikable Begrünungslösung zu schaffen, die die negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Städte wirksam abmildert: mit maximalem Grün auf minimalem Raum.

Das Projekt wurde von den Produktdesignerinnen im Jahr 2020 initiiert. Aufbauend auf 20 Jahren Erfahrung in der nachhaltigen Produktentwicklung für große Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen gehen sie das hochkomplexe Thema Klimawandel in der Stadt mit einem kollaborativen, interdisziplinären Ansatz an. Nach einer zweijährigen Testphase wurden 2023 die ersten drei Prototypen an zwei Standorten realisiert: zwei freistehende Module im Stadtraum von Frankfurt am Main mit 210 m2 vertikalem Grün sowie ein fassadengebundenes Modul an einer Industriehalle im niedersächsischen Bersenbrück mit 70 m2 vertikalem Grün. Gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wird am Prototypen in Frankfurt die Wirksamkeit des Systems in Bezug auf Mikroklima und Biodiversität erforscht. Die Markteinführung ist noch für 2023 geplant.

Weitere Informationen: omc-c.com

Maple Tales

Die Lesequote in Deutschland nimmt seit Jahren stetig ab, die Mobilnutzung hingegen nimmt zu. Parallel hat laut einer neuen Studie jedes vierte Kind Leseschwierigkeiten. Hier setzt Maple Tales an: Die App bietet Kindern einen kreativen Lese-Einstieg, indem sie Spiel und Lernen verbindet. Das Alleinstellungsmerkmal sind die interaktiven Entscheidungsgeschichten mit Personalisierung, Lesehilfen und KI-basiertes Lesefeedback. Spielerisch werden die Kinder so in ihrer digitalen Lebenswelt abgeholt und an das Lesen herangeführt. Ein Augenmerk liegt dabei auch darauf, wie digitales Lesen und alternative Lesezugänge Kinder mit Leseschwächen oder Legasthenie fördern können. Nach einer erfolgreichen Testphase 2022 – mit über 11.000 App-Downloads – steht die App seit Oktober 2023 mit 120 Geschichten in zwei Sprachen zum Download zur Verfügung.

Hinter Maple Tales steht rund um die Gründer*innen Marlene Damm und Timur Zorlu ein diverses, multiprofessionelles Team aus Wirtschaftswissenschaftler*innen, Erziehungswissenschaftler*innen, Entwickler*innen und Lehrer*innen. Sie brennen für den Bereich Bildung und Themen mit Social Impact. Entsprechend ist es ihnen wichtig, das Thema Leseförderung so kreativ und vielfältig wie möglich zu platzieren. Doch nicht nur bei der Platzierung des Themas ist ihnen Vielfalt wichtig, sondern auch bei den Maple-Tales-Inhalten: Neben der Lesekompetenz liegt es ihnen am Herzen, möglichst vielen Kindern auch inhaltlich und visuell ein individuelles Leseerlebnis zu bieten. Damit alle sich und ihre Lebenswelt repräsentiert sehen, stellt sich das Team der Herausforderung, auch kritische Thematiken kindgerecht und adäquat aufzubereiten.

Weitere Informationen: maple-tales.com

kompreno

Eine preisgekrönte Reportage über den ökologischen Landbau in Italien von brand eins aus Deutschland, eine fundierte Analyse zur Arbeitswelt der Zukunft von Le Monde aus Frankreich oder ein konstruktiver Kommentar zur Energiewende von G4Media aus Rumänien: Das Tool kompreno schafft ein neuartiges, digitales Leseerlebnis ohne Sprachgrenzen – für das Smartphone, das Tablet oder den Desktop. Dazu werden relevante und vertrauenswürdige Inhalte europäischer Qualitätsmedien – von Tageszeitungen über Fachmagazine bis hin zu innovativen Online-Publikationen –, die verschiedene Sichtweisen und Perspektiven beleuchten, mittels innovativer Sprachtechnologie übersetzt. Das Angebot umfasst derzeit 30 Medienpartner*innen aus zwölf europäischen Ländern. Übersetzt wird in fünf Sprachen: Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Französisch. Die Personalisierung der Empfehlungen für Nutzer*innen erfolgt basierend auf Themen und Orten. Der Verzicht auf nutzergenerierte Inhalte sowie fehlende Anreize für überspitzte Überschriften sollen der Bildung von Filterblasen vorbeugen.

Das Gründerteam hat über den Wunsch zusammengefunden, Europa zusammenzubringen und Technologien zu schaffen, die Brücken bauen. Das interdisziplinäre Team besteht aus Jochen Adler, Softwareentwickler, Unternehmensberater, Partnermanager aus Frankfurt, Guiseppe Menditto, Journalist und Kulturwissenschaftler aus Rom, und Paul Maibach, Software- und Web-Entwickler aus Frankfurt. Des Weiteren unterstützen internationale freie Mitarbeiter*innen das Team punktuell.

Weitere Informationen: kompreno.eu


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