
In der Reihe „Klasse Klassik!” laden Musikerinnen und Musiker der Robert-Schumann-Philharmonie mit Kompositionen für Kammerorchester an ganz unterschiedliche Spielorte in Chemnitz und Umgebung ein.
Das letzte Klasse Klassik! der Spielzeit begrüßt am 23. Juni mit Jugendwerken von Leoš Janáček und Josef Suk den gerade angebrochenen Sommer. Zu hören ist außerdem das Cello-Konzert in C-Dur von Joseph Haydn. Solist und Dirigent des Abends im Kraftverkehr Chemnitz ist Wolfgang Emanuel Schmidt. Seit langem als Cello-Solist international renommiert, konzentriert sich Schmidt seit einigen Jahren auf das Dirigieren, Er ist Chefdirigent des von ihm gegründeten Kammerorchesters „Metamorphosen”. Wie beim Chemnitzer Klasse Klassik! Ist Wolfgang Emanuel Schmidt häufiger in der Doppelfunktion als Solist und musikalischer Leiter zu erleben.
Karten zum Preis von 25,00 € sind unter Tel. 0371 4000~430 und www.theater-chemnitz.de erhältlich.
Klasse Klassik!
Eine musikalische Sommerreise
23. Juni 2025, 19.00 Uhr im Kraftverkehr Chemnitz
Programm
- Leoš Janáček: Suite für Streichorchester
- Josef Suk: „Liebeslied“ op. 7 Nr. 1 für Violoncello und Streicher (Bearbeitung von Wolfgang Emanuel Schmidt)
- Joseph Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C~Dur Hob. Vllb:1
- Josef Suk: Serenade für Streichorchester Es~Dur op. 6
Solist und Leitung: Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello
Kammerorchester der Robert-Schumann-Philharmonie
Wer mit Leoš Janáček ausschließlich dessen avantgardistischen Spätstil verbindet, der wird von der Suite für Streichorchester, einem Jugendwerk aus dem Jahr 1877 überrascht sein und vielleicht glauben, das Werk eines anderen Komponisten zu hören. Voller Einfälle und kontrastierender Emotionen, stilistisch eklektizistisch, mit Anklangen an Dvořák, Wagner, Smetana und die Musik des Barock, zeigt es einen jungen Janáček, der sein Terrain ergründet und noch weit entfernt ist vom späteren Standpunkt des reifen Komponisten.
Als ausführender Musiker Zweiter Geiger des Tschechischen Streichquartetts, wandte sich Josef Suk als Komponist in erster Linie sinfonischen Werken zu. Kleiner besetzte Werke entstanden vor allem in den frühen Jahren seines Schaffens, so auch die beiden Titel auf dem aktuellen Klassik-Klassik!-Programm. Das „Liebeslied“ ist eine von Suks bekanntesten Melodien. 1893 als letztes der Klavierstücke op. 7 entstanden, floss sie in mehreren späteren Werken ein. Wolfgang Emanuel Schmidt hat das Stück für Violoncello und Streicher bearbeitet.
Mit einem Jugendwerk Janáčeks begonnen, schließt das letzte Klasse Klassik! der Spielzeit rnit einem Werk aus der Studienzeit Josef Suks. 1892 entstand die Streicherserenade op. 6 auf Anregung von Antonin Dvořák. Dieser hatte bei seinem Schüler Suk eine Neigung zu düsteren Moll-Klängen festgestellt und versuchte ihn zu einer Ausweitung des Ausdrucksspektrums zu führen. Suk gelang dieser Schritt mit der Streicherserenade auch überzeugend.
Joseph Haydn nutzte den langjährigen Dienst beim Fürsten Esterhazy als Experimentierfeld. Beschränkt auf das Schaffen für einen kleinen aristokratischen Kreis, doch ausgestattet mit einer ausgezeichneten Kapelle, konnte Haydn zu Erprobungen ansetzen und einen individuellen Stil herausbilden. Zur Kapelle des Fürsten gehörten auch Virtuosen von europäischem Rang, wie der Cellist Joseph Weigl, für den Haydn das Cellokonzert in C-Dur schrieb. Entsprechend hoch konnten die technischen Anforderungen an den Solopart gesetzt werden. Stilistisch ist das Cellokonzert ganz klassisch gestaltet, mit einem majestätisch-virtuosen Kopfsatz und einem Finale, das mit rasanten aufsteigenden „Raketen“ Mannheimer Einflüsse verrät.
Biografie Wolfgang Emanuel Schmidt
Bereits wahrend seines Studiums bei David Geringas und Aldo Parisot konnte Wolfgang Emanuel Schmidt bei zahlreichen Wettbewerben auf sich aufmerksam machen. Er war Preisträger des internationalen Tchaikowsky-Wettbewerbs in Moskau und Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs. Beim Internationalen Rostropowitsch-Wettbewerb verlieh ihm die Jury den Grand Prix de la Ville de Paris und zusätzlich den Preis für zeitgenössische Musik. Seitdem eroberte Schmidt als Solist die Konzertbühnen der Welt – mit renommierten Orchestern in Europa, Russland und den USA, unter Dirigenten wie Marek Janowski, Charles Dutoit, Sir Donald Runnicles, Rafael Frühbeck de Burgos, Jiri Bèlohlavek, Gabriel Feltz, Michael Sanderling, Nicholas Milton, Markus Poschner und vielen weiteren. In den letzten Jahren konzentrierte sich Wolfgang Emanuel Schmidt zunehmend auf seine Tätigkeit als Dirigent. Einladungen erhielt er u.a. zu den Dortmunder Philharmonikern, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, zum Kammerorchester der Deutschen Oper Berlin, zur Staatskapelle St. Petersburg, zur Württembergischen Philharmonie oder zum Südwestdeutschen Kammerorchester. Als Chefdirigent des von ihm gegründeten Kammerorchesters „Metamorphosen“ Berlin leitete Wolfgang Emanuel Schmidt das Ensemble bei zahlreichen Konzerten in Deutschland sowie irn Ausland. Wolfgang Emanuel Schmidt lehrt als Professor an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, der Universität der Künste Berlin sowie an der Kronberg Academy.