
Mit der Uraufführung „Hellas am Rhein?“ des JUST auf Entdeckungsreise zu Orten der griechischen Community in Wiesbaden
Ab diesem Sonntag, den 16. März 2025 um 15:00 Uhr wartet für die Uraufführung „Hellas am Rhein?“ ein besonderer Reisebus vor dem Staatstheater Wiesbaden: Mit den charmanten Tourguides Maurizia Bachnick und Sherwin Douki aus dem Ensemble lädt das Junge Staatstheater Wiesbaden die Mitreisenden zu einer Entdeckungs- und Zeitreise an Orte der griechischen Community in Wiesbaden. Von jener, die zu den größten in Deutschland gehört, zeugen zahlreiche Lokalitäten, Vereine und eine Kirche. Geschrieben und in Szene gesetzt wurde der Theater-Spaziergang von Antigone Akgün.
Die in Frankfurt lebende Schauspielerin und Regisseurin hat selbst griechische Wurzeln und wuchs als Kind in dieser Gemeinde auf. Im Rahmen ihrer Recherche sprach sie mit zahlreichen Angehörigen der Community. Etwa eine Million Griech*innen kamen zwischen 1950 und 1978 in die BRD. Vornehmlich waren sie einem Anwerbeabkommen der BRD für Arbeitskräfte gefolgt. Arbeit fanden sie in Wiesbaden zum Beispiel in der Chemischen Fabrik Kalle & Co. oder dem Zementwerk Dyckerhoff. Von ihrem Alltag, ihren Sorgen und Träumen, von Identität und dem Zusammenleben erzählt die Performance, die Dokumentarisches und Fiktion vereint.
Nach kurzer Busfahrt nach Wiesbaden-Biebrich bewegt man sich ähnlich einem Geländespiel als Gruppe von Station zu Station, die vom JUST-Ensemble szenisch bespielt werden. Zusätzliche Texte hört man über ein Headset. „Wie ist die Griechische Community in Wiesbaden entstanden? Wie hat sich das Leben der jungen Griech*innen über die letzten Generationen hinweg verändert? Im welchem Maße leben mitgebrachte Traditionen weiter fort?“, sind nur einige Fragen, die es zu ergründen gilt.
Die Inszenierung ist nur im März 2025 und neben der Premiere noch am Mittwoch, den 19.03., um 17 Uhr und am Samstag, den 22.03. und am Sonntag, den 30.03. jeweils um 15:00 Uhr zu erleben. Tickets gibt es online unter staatstheater-wiesbaden.de und an Theaterkasse.
Antigone Akgün
Antigone Akgün, geboren in Frankfurt a. M., ist Autorin und Regisseurin. Nach einer Schauspielausbildung in Griechenland studierte sie Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Frankfurt sowie Dramaturgie an der Hessischen Theaterakademie. Als Autorin war sie eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt mit Texten für Julia Wisserts „2069 – Das Ende der Anderen“ (Schauspielhaus Bochum 2019) und überschrieb mit Konstantin Küspert „NATHAN“ für das Theater Regensburg. 2021 war sie mit ihrem Stück „Das Erste Festmahl“, das die Erlebniswelt nicht-normativer Frauen*körper beleuchtet, nominiert für das Hans-Gratzer-Stipendium am Schauspielhaus Wien.
2022 und 2023 co-leitete sie den kulturjournalistischen Blog des Theatertreffens. Als Dramaturgin begleitete sie Ulrich Rasches Inszenierung „Nathan der Weise“ bei den Salzburger Festspielen, die zum Theatertreffen 2024 eingeladen war. Ihre Inszenierung „Der Brotladen“ am Theater Bremen 2022 wurde zum Brechtfestival nach Augsburg und zum Festival Stadtkantine II am Staatstheater Darmstadt eingeladen. Weitere Regie-Arbeiten entstanden am Theater Aachen und am Gostner Hoftheater in Nürnberg.
Alle Termine auf einen Blick:
- Sonntag, den 16. März, 15:00 Uhr (Premiere)
- Mittwoch, den 19. März, 17:00 Uhr
- Samstag, den 22. März, 15:00 Uhr
- Sonntag, den 30. März, 15:00 Uhr