»Jugend ohne Gott« ab 14. Februar am Staatstheater Kassel

Jugend ohne Gott ~_Staatstheater Kassel ~ Vorabbild mit Cayla, Staschull, Kito Salvatore Wiede, von Stebut, Hibbeler, Dönicke (Mitte) ~ © Sylwester Pawliczek

Der Roman „Jugend ohne Gott“ machte den österreichisch-ungarischen Dramatiker Ödön von Horváth international berühmt und galt außerhalb Deutschlands rasch als Roman der Stunde. Im Land selbst war er ebenso schnell verboten. Mit Blick auf die bevorstehenden Neuwahlen, verwandelt Regisseur Tobias Schilling den Schlüsselroman von 1937 in ein brisantes Generationenporträt und wirft anhand von Interviews mit Kasseler Jugendlichen einen hellsichtigen Blick auf die Gegenwart.

In einer Zeit, die von politischen Spannungen und gesellschaftlicher Polarisierung geprägt ist, erinnert das Stück an die Gefahren von Radikalisierung und autoritären Strukturen und zeigt, wie schnell sich eine Gesellschaft verändern kann. Dabei geht es Horváth nicht nur um eine verrohte Jugend, die die Ideen des Nationalsozialismus verinnerlicht hat, sondern auch einen zutiefst verunsicherten Lehrer, dem seine Werte unter dem Druck von Alltag und Anpassung zunehmend abhandengekommen sind:

Beim Lesen der Klassenarbeiten wird ein Lehrer mit einer rassistischen Bemerkung konfrontiert, die seinen humanistischen Überzeugungen widerspricht. Er streicht sie an und bekommt es nicht nur mit dem Vater des Schülers, sondern mit seiner ganzen Klasse zu tun: Sie bitten um seine Suspendierung und unterstellen ihm eine staatsfeindliche Gesinnung. Der Lehrer und seine Schüler, die Jugend, die während eines Zeltlagers vom herrschenden Regime spielerisch auf den nächsten Krieg vorbereitet wird, entfremden sich zunehmend voneinander. Doch dann geschieht ein Mord an einem der Schüler – und die Suche nach dem Mörder beginnt…

Regisseur Tobias Schilling setzt nach „Gelbes Gold“ mit seiner zweiten Arbeit am Staatstheater Kassel die politische Befragung der Gegenwart fort und lässt in „Jugend ohne Gott“ Kasseler Jugendliche in ausführlichen Video-Interviews zu Wort kommen. Wie „tickt“ also die junge Generation heute? Was treibt sie um? Was sind ihre Gedanken, Ängste und Wünsche die Zukunft betreffend?

Die Premiere am Freitag, 14. Februar, 20.15 Uhr, im TiF – Theater im Fridericianum ist bereits ausverkauft. Am Freitag, 7. Februar, um 19 Uhr bietet ein Sneak In Gelegenheit für erste Einblicke. Tickets für das Sneak In und die Folgevorstellungen sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter staatstheater-kassel.de


Jugend ohne Gott

Nach dem Roman von Ödön von Horváth

Premiere am Staatstheater Kassel: Freitag, 14. Februar 25 (TiF – Theater im Fridericianum)

Regie: Tobias Schilling
Bühne und Kostüme: Simone Wildt
Dramaturgie: Alexander Olbrich

Mit: Clemens Dönicke (Lehrer), Christina Weiser (Julius Caesar u.a.) Justin Hibbeler (Schüler N), Philipp Staschull (Schüler Z), Katharina Brehl (Eva), Felix Thewanger (Schüler T), Zazie Cayla (Schüler B), Anna von Stebut (Schüler A), Joèl Kito Salvatore Wiede (Schüler J)

Sneak In: Freitag, 7. Februar, 19 Uhr, TiF – Theater im Fridericianum
Nächste Termine: Mi 19. Feb., 18 Uhr, Fr 28. Feb., 20:15 Uhr

staatstheater-kassel.de