
- Premiere: Le nozze di Figaro
- Siebte Wiederaufnahme: Don Carlo
- Erste Wiederaufnahme: Fedora
Premiere: Le nozze di Figaro
Mit Le nozze di Figaro bewies Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) ein großes Maß an politischer Kühnheit: Wurde doch die literarische Vorlage des Werkes, Beaumarchais’ La folle journée, ou Le mariage de Figaro, nicht nur in Frankreich, sondern auch in Wien verboten. Dabei hatte der Librettist Lorenzo da Ponte mit diplomatischem Geschick die politische Brisanz des Stoffes entschärft. Als die Oper am 1. Mai 1786 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde, war die Wirkung zwar nicht mehr ganz so revolutionär wie die des Originals – ein Affront gegen den Adel war sie jedoch allemal. Die Adaption spiegelt eine zeitlos gültige, menschliche Komödie, die zunächst aus besagten Gründen auf Ablehnung stieß, allmählich aber zu einer der beliebtesten Mozart-Opern aufrückte. Die Neuproduktion löst die Inszenierung von Guillaume Bernardi ab, welche 2006/07 Premiere an der Oper Frankfurt feierte.
Zum Inhalt: Als das Diener-Paar Figaro und Susanna heiraten möchte, pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva, auf das „Recht der ersten Nacht“. Damit bringt er nicht nur die Verlobten, sondern auch die eigene Gattin Rosina sowie fast alle Schlossbewohner gegen sich auf. Was folgt ist ein Tag voller Intrigen, Verkleidungen, Verwirrungen und Irrungen, an dessen Ende der Graf das Nachsehen hat…
Die musikalische Leitung der Neuproduktion liegt bei dem 1993 in Dachau geborenen Dirigenten Thomas Guggeis, der an der Oper Frankfurt ab der Spielzeit 2023/24 den Posten des Generalmusikdirektors bekleidet. Sein Frankfurt-Debüt gab er im Mai 2021 zunächst mit einer Aufführung von Mozarts Requiem, gefolgt von Strauss’ Ariadne auf Naxos. 2019/20 wurde er zum Staatskapellmeister der Staatsoper Berlin ernannt. Der in München und Mailand ausgebildete Dirigent ging nach seiner Assistenz an der Berliner Staatsoper zunächst von 2018 bis 2020 als Kapellmeister an die Staatsoper Stuttgart. Inzwischen ist Thomas Guggeis regelmäßiger Gast auch an der Wiener Staatsoper. Kürzlich debütierte er an der Metropolitan Opera und unmittelbar darauf bei den Festspielen in Santa Fe – jeweils mit dem Fliegenden Holländer. Sein Debüt an der Mailänder Scala ist im Februar 2024 geplant.
Weitere Aufführungen der Premierenserie von Mozarts Figaro übernimmt der Amerikaner Alden Gatt, der hier ab 2023/24 als Kapellmeister und Assistent des GMDs wirkt.
Der ursprünglich vom Schauspiel kommende Regisseur Tilmann Köhler ist ein gern gesehener Gast in Frankfurt, wo er mit Alexander Zemlinskys Der Traumgörge bald eine weitere Arbeit für das Musiktheater vorlegen wird (Premiere: 25. Februar 24).

© Marine Cessat-Bégler
Angeführt von Kihwan Sim (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Danylo Matviienko (Graf Almaviva) und Kelsey Lauritano (Cherubino) stammt die Figaro-Besetzung größtenteils aus (ehemaligen) Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt. Zu den Gästen zählen neben dem italienischen Bassisten Donato Di Stefano (Bartolo) auch die guatemaltekische Sopranistin Adriana González, die als Gräfin an der Oper Frankfurt bereits 2020/21 im Rahmen ihres Deutschland-Debüts auftrat. Nun kehrt sie in der Partie nach Frankfurt zurück und wird sie zuvor auch bei den Salzburger Festspielen interpretieren.
Le nozze di Figaro
(Die Hochzeit des Figaro)
Oper in vier Akten
Von: Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto: Lorenzo Da Ponte nach Beaumarchais´ La Folle Journée ou le Mariage de Figaro
Uraufführung: 1. Mai 1786 (Wien, Burgtheater)
Premiere an der Oper Frankfurt: Sonntag, 1. Oktober 23 (Opernhaus)
Musikalische Leitung: Thomas Guggeis / Alden Gatt
Inszenierung: Tilmann Köhler
Bühnenbild: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Besetzung:
Figaro: Kihwan Sim
Susanna: Elena Villalón
Graf Almaviva: Danylo Matviienko
Gräfin Almaviva: Adriana González
Cherubino: Kelsey Lauritano
Marzelline: Cecelia Hall
Bartolo: Donato Di Stefano
Basilio / Don Curzio: Magnus Dietrich
Barbarina: Idil Kutay°
Antonio: Franz Mayer
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
°Mitglied des Opernstudios
Weitere Vorstellungen: 6., 8. (18 Uhr), 12., 14., 21. Oktober, 28., 30. (18 Uhr) Dezember 2023, 5., 7. (18 Uhr), 18., 21. (18 Uhr) Januar 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Siebte Wiederaufnahme: Don Carlo
Die Inszenierung des Don Carlo von Giuseppe Verdi (1813-1901) durch David McVicar feierte am 30. September 2007 Premiere im Opernhaus – als erste Frankfurter Neuproduktion des Werkes seit 37 Jahren. Vom Publikum wurde die aufwändig ausgestattete Aufführung mit den prachtvoll-historischen Kostümen von Brigitte Reiffenstuel überwiegend bejubelt, doch meldeten sich auch kritische Zuschauerstimmen zu Wort, denen die Sicht des schottischen Regisseurs auf Verdis Erfolgsoper zu konventionell ausgefallen war. Dennoch wurde die Inszenierung von der Kritik in erster Linie positiv beurteilt. So war z.B. in der Welt zu lesen: „Gespielt wird die lange, fünfaktige Fassung von 1886. McVicars großartige Regieleistung geht dabei weit über die Grundsatzentscheidungen für eine streng stilisierte Bühne samt historisch korrekten Kostümen hinaus. Er führt seine Figuren mit viel Liebe fürs psychologische Detail und schlüsselt so die komplexe Handlung überzeugend auf.“

Oper Frankfurt
Ensemble
© Monika Rittershaus
Zum Inhalt: Don Carlo, Sohn des spanischen Königs Philipp II., soll die französische Königstochter Elisabeth von Valois heiraten. Die beiden verlieben sich ineinander, doch muss die junge Frau schließlich aus Gründen der Staatsraison den König selbst zum Mann nehmen. Zudem verweigert Philipp seinem Sohn den Auftrag, dem durch Spanien unterdrückten Flandern den Frieden zu bringen und damit seinen Jugendfreund Rodrigo zu unterstützen. Durch eine Intrige der in Carlo verliebten Prinzessin Eboli entfremden sich Vater und Sohn immer mehr voneinander. Carlo ist hin und her gerissen zwischen seiner Liebe zu Elisabeth und dem Begehren nach politischer Anerkennung. Schließlich kommt es nach der durch den Großinquisitor geforderten Ermordung des politisch unliebsamen Rodrigo am Grab von Carlos Großvater Karl V. zu einem entscheidenden Zusammentreffen aller Beteiligten…
Die Erfolgsproduktion aus der Spielzeit 2007/08 wird nun zum siebten Mal wiederaufgenommen, und die Besetzungsliste weist neben mit McVicars Regie vertrauten Künstler*innen wie Andreas Bauer Kanabas (Philipp II.), Simon Lim (Der Großinquisitor) – der 2019 sein Haus-Debüt als Philipp II. gab und hier 2024 auch als Kardinal Brogni in La Juive zu erleben sein wird –, Bianca Andrew (Tebaldo), Thomas Faulkner (Ein Mönch) und Kateryna Kasper (Eine Stimme von oben) auch neue Namen auf: In der Titelpartie ist der georgische Tenor Otar Jorjikia erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz zu Gast und gab diese unlängst auch an der Oper Graz. Zu seinen jüngsten Erfolgen gehören Auftritte als Pinkerton (Madama Butterfly) bei den Bregenzer Festspielen und an der Israeli Opera in Tel Aviv sowie als Gabriele Adorno (Simon Boccanegra) an der Oper Zürich und am Mariinski-Theater St. Petersburg.
Die in Straubing geborene Sopranistin Magdalena Hinterdobler (Rollendebüt als Elisabeth) zählt als neues Ensemblemitglied Partien wie Grete in Zemlinksys Der Traumgörge und Chrysothemis in Strauss’ Elektra zu ihren Frankfurter Aufgaben. Dshamilja Kaiser (Prinzessin Eboli) begeisterte an der Oper Frankfurt mehrfach als Adalgisa (Norma), sprang als Carmen ein und sang Madame Flora in Menottis The Medium. Anschließend wird sie als Venus in der Neuproduktion von Wagners Tannhäuser hierher zurückkehren. Zukünftige Engagements führen die Mezzosopranistin zudem als Verdis Lady Macbeth an die Oper Graz.
Seit der Saison 2020/21 im Ensemble, zählen Papageno (Die Zauberflöte) und Wolfram (Tannhäuser) zu den kommenden Aufgaben des slowenischen Baritons Domen Križaj (Rodrigo). Sein aus Kasachstan stammender Kollege Kudaibergen Abildin (Graf von Lerma / Herold) ist als Tamino (Die Zauberflöte) zu erleben und übernimmt Partien in den Neuproduktionen Aida und Die Banditen. Die musikalische Leitung der Inszenierung liegt erstmals bei Generalmusikdirektor Thomas Guggeis, der nach Mozarts Le nozze di Figaro nun seine Qualitäten im italienischem Repertoire unter Beweis stellt.
Don Carlo
Oper in fünf Akten
Von: Giuseppe Verdi
Libretto: Joseph Méry, Camille du Locle, nach Friedrich Schillers Don Karlos, Infant von Spanien
Uraufführung französische Fassung (Don Carlos): 11. März 1867 (Paris, Pariser Oper)
Uraufführung italienische Fassung in vier Akten: 10. Januar 1884 (Mailand, Teatro alla Scala)
Uraufführung: italienische Fassung in fünf Akten: 26. Dezember 1886 (Modena, Teatro Communale)
Premiere an der Oper Frankfurt: 30. September 07
Siebte Wiederaufnahme an der Oper Frankfurt: Samstag, 7. Oktober 23 (Opernhaus)
Fünfaktige italienische Fassung von 1886
Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: David McVicar
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Caterina Panti Liberovici
Bühnenbild: Robert Jones
Kostüme: Brigitte Reiffenstuel
Choreographische Mitarbeit: Andrew George
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Malte Krasting
Besetzung:
Don Carlo: Otar Jorjikia
Elisabetta: Magdalena Hinterdobler
Filippo II.: Andreas Bauer Kanabas
Eboli: Dshamilja Kaiser
Rodrigo: Domen Križaj
Lerma / Herold: Kudaibergen Abildin
Tebaldo: Bianca Andrew
Der Großinquisitor: Simon Lim
Ein Mönch: Thomas Faulkner
Eine Stimme von Oben: Kateryna Kasper
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 13., 22. (18 Uhr), 27., 29. (15.30 Uhr ) Oktober, 4. (18 Uhr) November 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.30 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Erste Wiederaufnahme: Fedora
Die Frankfurter Erstaufführung der Fedora von Umberto Giordano (1867-1948) war ursprünglich 2020/21 als Übernahme von der Königlichen Oper Stockholm geplant, was jedoch – wie so viele andere Projekte auch – Corona vereitelte. Die Produktion musste daher auf die folgende Saison verschoben werden, so dass nun 2023/24 die erste Wiederaufnahme der Inszenierung erfolgt.

Oper Frankfurt
Loris Ipanow und Fedora sowie im Hintergrund das Ensemble
© Barbara Aumüller (szenenfoto.de)
„Fedora wird in Deutschland nicht besonders häufig aufgeführt. Aber die lukullische, intelligente Inszenierung von Christof Loy belegt, dass es um Gewohnheiten geht, nicht um die Sache. (…) Der jubelnde Beifall in einem vollen Haus selbstverständlich: uneinholbar. Den Mitwirkenden müssen die Herzen geklopft haben, sogar beim Zuhören war es so“, urteilte die Frankfurter Rundschau. Und im Website-Auftritt der neuen musikzeitung war zu lesen: „Natürlich steht und fällt der Abend mit der Titelheldin. Nadja Stefanoff hat den Wechsel aus dem Mezzo-Fach in die ‚lirico spinto‘-Sopranpartien beeindruckend vollzogen: ihre Bühnenerscheinung vereint genau das rollengerechte Maß an herbem Selbstbewusstsein, leidenschaftlicher Frau und souveräner Grande Dame, also vom dolce piano in harten Furor.“ Daher handelt es sich um einen glücklichen Umstand, dass die Sopranistin auch bei dieser Wiederaufnahme besetzt ist. Sie wechselt sich mit ihrer russischen Fachkollegin Svetlana Aksenova ab, die während der Premierenserie bereits einmal eingesprungen war.
Zum Inhalt: Der Verlobte von Fürstin Fedora Romazow fällt in St. Petersburg einem vermeintlich politischen Attentat zum Opfer. Schnell wird Graf Loris Ipanow als Hauptverdächtiger ermittelt. Monate später trifft die Fürstin Loris auf einem Ball in ihrem Pariser Palais und sieht den Moment ihrer Rache gekommen. Der Graf hat sich unsterblich in sie verliebt und gesteht, ihren Verlobten tatsächlich getötet zu haben. Fedora bittet Loris, später wiederzukommen. Schnell schreibt sie einen Brief an den russischen Polizeichef, in dem sie ihn des Mordes an ihrem Geliebten anklagt. Nachdem Loris zurückgekehrt ist, muss Fedora hören, dass ihr Verlobter sie mit Loris’ Frau betrogen und dieser ihn daraufhin in Notwehr erschossen hat. Nun kann auch Fedora ihre Gefühle nicht mehr verbergen. Das Liebespaar flieht vor der Polizei ins Berner Oberland. Dort erfährt Loris durch einen Brief vom Tod seines Bruders und seiner Mutter, ausgelöst durch die Nachforschungen der Geheimpolizei in St. Petersburg. Er schwört, an der unbekannten Denunziantin Rache zu nehmen. Als er jedoch erkennen muss, dass es sich dabei um Fedora handelt, verflucht er sie. Voller Schuldgefühle vergiftet sie sich, und Loris verzeiht der Sterbenden.
Der italienische Dirigent Carlo Montanaro arbeitet regelmäßig an der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2022/23 mit Puccinis Tosca gastierte. Zu seinen Plänen gehören u.a. Verdis Aida an der Deutschen Oper Berlin. Der gebürtige Koreaner Alfred Kim (Loris Ipanow) war von 2008 bis 2013 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2022/23 als Cavaradossi (Tosca) auftrat. Zu den Neubesetzungen aus Ensemble und Opernstudio gehört u.a. Mikołaj Trąbka (De Siriex), während Bianca Tognocchi (Olga Sukarew) und einige wenige Kolleg*innen bereits mit der Produktion vertraut sind.
Fedora
Melodramma in drei Akten
Von: Umberto Giordano
Libretto: Arturo Colautti, nach Victorien Sardous Drama Fédora
Uraufführung: 17. November 1898 (Mailand, Teatro Lirico)
Premiere an der Oper Frankfurt: 3. April 22
(Übernahme einer Produktion der Königlichen Oper Stockholm, Premiere 10. Dezember 2016)
Erste Wiederaufnahme an der Oper Frankfurt: Sonntag, 15. Oktober 23 (Opernhaus)
Musikalische Leitung: Carlo Montanaro
Inszenierung: Christof Loy
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Aileen Schneider
Bühnenbild, Kostüme: Herbert Murauer
Licht: Olaf Winter
Videodesign: Velourfilm AB
Chor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Thomas Jonigk
Besetzung:
Fedora: Nadja Stefanoff
Loris Ipanow: Alfred Kim
De Siriex: Mikołaj Trąbka
Olga Sukarew: Bianca Tognocchi
Gretch: Frederic Jost
Dimitri: Bianca Andrew
Desiré: Theo Lebow
Rouvel: Michael Porter
Cirillo: Thomas Faulkner
Borow: Jarrett Porter°
Lorek: Sebastian Geyer
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
°Mitglied des Opernstudios
Weitere Vorstellungen: 20., 28. Oktober, 12. (18 Uhr), 17. November 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.