Highlights im Spielplan der Oper Frankfurt im Januar 25

Maskerade ~ Oper Frankfurt ~ Ensemble ~ © Monika Rittershaus


Erste Wiederaufnahme: Rodelinda

Im King’s Theatre am Londoner Haymarket wurde am 13. Februar 1725 Rodelinda, Regina de’ Longobardi von Georg Friedrich Händel (1685-1759) uraufgeführt. Das für die Royal Academy of Music bestimmte Meisterwerk des schon zu Lebzeiten äußerst erfolgreichen Opern- und Oratorienkomponisten entstand auf dem Höhepunkt seiner Londoner Karriere. Das Libretto stammt aus der Feder des im Umarbeiten vorhandener Operntexte versierten und theatererfahrenen Dichters Nicola Francesco Haym. Es geht auf die Tragödie Pertharite, roi des Lombards (1652) von Pierre Corneille zurück.

Nach Stationen in Lyon und Barcelona kam die 2017 in Madrid entstandene, gefeierte Inszenierung von Claus Guth 2019 in weitgehend neuer Besetzung in Frankfurt heraus, 2020 gefolgt von Aufführungen in Amsterdam. Nun kehrt die Inszenierung zum ersten Mal ins Haus am Willy-Brandt-Platz zurück.

Rodelinda
Oper Frankfurt
Ensemble
© Monika Rittershaus

„Händels Oper Rodelinda enthält so viele musikalische Perlen, dass man sich wünscht, dieses Werk häufiger auf dem Spielplan zu sehen. Guths Inszenierung überzeugt auf ganzer Linie und lässt die dreieinhalb Stunden wie im Flug vergehen“, war auf dem Opernportal www.omm.de zu lesen. Der Wiesbadener Kurier attestierte der Inszenierung „brillante Barocklust”. Der Regisseur erzählt Rodelinda aus der Perspektive des Kindes Flavio. Diese stumme, von Guth enorm aufgewertete Rolle wird in Frankfurt nun von einer Tänzerin übernommen.

Zum Inhalt:

Bertarido, König der Langobarden, tötet seinen Bruder im Streit um die Thronfolge. Daraufhin ergreift er die Flucht und lässt das Gerücht vom eigenen Tod verbreiten. Der mit Bertaridos Schwester Eduige verlobte Grimoaldo plant die Übernahme der Herrschaft durch eine Hochzeit mit Bertaridos Frau Rodelinda. Diese lehnt jedoch zunächst ab. Grimoaldos Freund Garibaldo droht ihr mit der Tötung ihres Sohnes Flavio, sollte sie sich weiterhin einer Heirat mit Grimoaldo verweigern. Der totgeglaubte Bertarido kehrt zurück und wird gefangen genommen. Als die Befreiung gelingt, kann er einen heimtückischen Angriff Garibaldos auf Grimoaldo verhindern. Grimoaldo überlässt ihm aus Dankbarkeit den Thron, heiratet Eduige und begnügt sich mit der Herrschaft über Pavia.

Zur Besetzung:

Die musikalische Leitung hat erstmals Frankfurts Kapellmeister Simone Di Felice. Neben Elena Villalón in der Titelpartie sind auch Zanda Švéde (Eduige) und Božidar Smiljanić (Garibaldo) aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt. Während sie neu in die Inszenierung einsteigt, ist er mit ihr bereits vertraut.

Der amerikanische Countertenor Lawrence Zazzo (erstmals als Bertarido) war an der Oper Frankfurt bereits u.a. als Händels Tamerlano und Giulio Cesare sowie als Arsamene in Xerxes zu erleben. Er tritt an den Staatsopern in Hamburg, München, Berlin und Wien, am Opernhaus Zürich, an der Opéra National de Paris, am Royal Opera House Covent Garden in London und an der Metropolitan Opera in New York auf.

Josh Lovell (Grimoaldo) ist Kanadier und seit 2019 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Zu seinen Plänen in 2025 gehört Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni an der Oper Leipzig.

Rodelinda

Oper in drei Akten
Von: Georg Friedrich Händel
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Erste Wiederaufnahme: Sonntag, 5. Januar 25 (Opernhaus)

Musikalische Leitung: Simone Di Felice
Inszenierung: Claus Guth
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Axel Weidauer
Bühnenbild, Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Joachim Klein
Video: Andi A. Müller
Choreografie: Ramses Sigl
Dramaturgie: Konrad Kuhn

Besetzung:

Rodelinda: Elena Villalón
Bertarido: Lawrence Zazzo
Grimoaldo: Josh Lovell
Eduige: Zanda Švéde
Unulfo: Rafał Tomkiewicz
Garibaldo: Božidar Smiljanić
Flavio: Irene Madrid
Maskenfiguren: Moe Gotoda / Madeline Ferricks-Rosevear / Gorka Culebras / Antonio Rasetta / Guillaume Rabain / Volodymyr Mykhatskyi

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Weitere Vorstellungen: 11., 19., 25., 31. (19 Uhr) Januar 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr
In Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, der Opéra de Lyon, dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona und der Dutch National Opera, Amsterdam
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Erste Wiederaufnahme: Maskerade

Die komische Oper Maskerade von Carl Nielsen (1865-1931) fußt auf einer Komödie des „dänischen Molière“ Ludvig Holberg von 1724. Das Werk gilt als Nationaloper, ist jedoch außerhalb Dänemarks eine Rarität. Die Partitur verbindet Volksliedhaftes mit Mozart’scher Leichtigkeit, schwelgerischen romantischen Kantilenen und energiegeladenen Tänzen. Der Orchestersatz ist hochvirtuos und voller harmonischer und kontrapunktischer Überraschungen. Für die Neuinszenierung hat die Oper Frankfurt bei dem Übersetzer und Regisseur Martin G. Berger eine neue deutsche Versfassung in Auftrag gegeben, basierend auf einer Linearübersetzung von Hans-Erich Heller. Manuel Brug schrieb auf seiner Opernplattform brugklassiker.de: „Ein herrlich leichtgewichtiger, vergnüglich komischer, trotzdem substanzreich talentvoller Opernabend über Spaß, Freiheit, Autorität und Identität. Hierzulande eine Seltenheit!“ Auch die Kritikerin des Main-Echo Aschaffenburg zeigte sich begeistert: „Eine hübsche kleine Geschichte – und [Regisseur] Tobias Kratzer hat einen echten Kracher daraus gemacht.“

Zum Inhalt:

Dem reichen Großbürger Jeronimus ist die neue Mode der Maskenbälle suspekt: Da geraten die Identitäten ins Schwimmen, und die alte Ordnung droht zu zerfallen. Sein Sohn Leander hat sich jedoch auf einer solchen Maskerade in eine unbekannte Schöne verliebt, und diese in ihn. Nun weigert er sich, den Plänen seines Vaters zu entsprechen und Leonora, die Tochter von Jeronimus’ Geschäftsfreund Leonard, zu heiraten. Insgeheim erliegt dieser der Verführungskraft der Maskerade ebenso wie Jeronimus’ Frau Magdelone, der er auf dem Ball inkognito näherkommt. An der Seite von Leander ist sein Diener, der gewitzte Henrik. Er weiß mit jeder Lebenslage umzugehen und intrigiert geschickt für seinen Herrn. Am Ende stellt sich nach turbulenten Verwicklungen heraus, dass die Leander vom Vater zur Braut bestimmte Leonora eben die unbekannte Schöne vom Maskenball ist, der er ewige Liebe geschworen hat.

Zur Besetzung:

Die musikalische Leitung liegt bei Benjamin Reiners, dem Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Kiel. Zur Spielzeit 2025/26 wechselt er in gleicher Position an die Theater Chemnitz. An der Oper Frankfurt debütierte er 2022 mit dem Operndoppel aus Purcells Dido und Aeneas und Bartóks Herzog Blaubart Burg.

Mit Kratzers Inszenierung von Maskerade vertraut sind die Ensemblemitglieder Alfred Reiter (Jeronimus), Liviu Holender (Henrik), Michael McCown (Leonard) und Barbara Zechmeister (Pernille). Auch die Neubesetzungen stammen fast alle aus dem Ensemble und dem Opernstudio der Oper Frankfurt: Juanita Lascarro (Magdelone), Magnus Dietrich (im Wechsel mit dem mit der Inszenierung bereits vertrauten Michael Porter als Leander), Theo Lebow (Arv), Elizabeth Reiter (Leonora), Thomas Faulkner (Ein Nachtwächter / Meister der Maskerade), Leon Tchakachow (Ein Maskenverkäufer) und Sakhiwe Mkosana (Ein Magister).

Maskerade

Komische Oper in drei Akten
Von: Carl Nielsen
Neue deutsche Fassung von: Martin G. Berger
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Erste Wiederaufnahme: Freitag, 10. Januar 25 (Opernhaus)

Musikalische Leitung: Benjamin Reiners
Inszenierung: Tobias Kratzer
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Katharina Kastening
Bühnenbild, Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht: Joachim Klein
Choreografie: Kinsun Chan
Chor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Konrad Kuhn

Besetzung:

Jeronimus: Alfred Reiter
Magdelone: Juanita Lascarro
Leander: Magnus Dietrich
Henrik: Liviu Holender
Arv: Theo Lebow
Leonard: Michael McCown
Leonora: Elizabeth Reiter
Pernille: Barbara Zechmeister
Ein Nachtwächter / Meister der Maskerade: Thomas Faulkner
Ein Maskenverkäufer: Leon Tchakachow
Ein Magister: Sakhiwe Mkosana°

Tänzer*innen: Gabriella Lemma / Sophie Melem / Rouven Pabst / Haizam Fathy / Hyewon Cho / Tadas Almantas

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester


°Mitglied des Opernstudios

Weitere Vorstellungen: 18., 26. Januar, 6., 9. (15.30 Uhr), 14. Februar 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Extras, Liederabend, Konzerte

  • Intermezzo – Oper am Mittag, Mo. 6. Januar 25 (12:30 Uhr) – Neue Kaiser
  • Oper im Dialog zu Macbeth, So. 12 Januar 25 (18:30 Uhr; Eintritt frei) – Holzfoyer
  • Lieder im Holzfoyer: Francisco Brito (Tenor) / Javier Cuenca (Gitarre), Mi. 15. Januar 25 (19:30 Uhr) – Holzfoyer
  • 5. Museumskonzert: Zwei Amerikaner in Paris, So. 19. (11:00 Uhr) und Mo. 20. Januar 25, Frankfurter Opern- und Museumsorchester in der Alten Oper Frankfurt (Großer Saal)
  • Oper extra zu Guercœur, So. 19. Januar 25 (11:00 Uhr), Oper Frankfurt (Holzfoyer)
  • Happy New Ears: Porträt Nina Šenk, Di. 21. Januar 25, Oper Frankfurt (Opernhaus)
  • Friedman in der Oper zu Macbeth, mit Anne Brorhilker, Di. 28. Januar 25, Oper Frankfurt (Opernhaus)

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.