
Premiere: Guercoeur
1. Wiederaufnahme: Die Zauberin
Liederabend Louise Alder (Sopran), Mauro Peter (Tenor) und Joseph Mffleton (Klavier)
Extras & Konzerte
Premiere: Guercoeur
Die dreiaktige Tragédie en musique Guercoeur entstand in den Jahren 1897 bis 1901. Der Komponist Albéric Magnard (1865-1914) war sein eigener Librettist. Zu Magnards Lebzeiten wurden nur der erste (1908 in Nancy) und der dritte Akt (1910 in Paris) konzertant aufgeführt. Komponist und Werk wurden Opfer des Ersten Weltkrieges. Magnards Wohnhaus geriet zwischen die Fronten. Gleich zu Beginn des Krieges, am 3. September 1914, starb Magnard beim Schusswechsel mit deutschen Soldaten im Alter von nur 49 Jahren. Komponist Guy Ropartz, Magnards Freund, rekonstruierte die Partitur von Guercoeur mit Hilfe des Klavierauszuges und aus dem Gedächtnis. Eine vollständige Uraufführung fand erst 1931 in Paris statt. Seither wurde die Oper erst zweimal gespielt: 2019 in Osnabrück und 2024 in Straßburg.
Zum Inhalt:
Guercoeur findet im Jenseits keine Ruhe. Er sehnt sich zurück auf die Erde – zu seiner großen Liebe Giselle und zu seinem Volk, das er einst in die Freiheit geführt hat. Die vier Gottheiten Vérité, Bonté, Beauté und Souffrance erfüllen ihm seinen Wunsch und stellen seinen Körper wieder her. Doch die Welt hat sich inzwischen weitergedreht: Giselle, die Guercoeur ewige Treue geschworen hatte, ist eine Liebesbeziehung mit seinem Schüler Heurtal eingegangen und wünscht sich sogar ein Kind von ihm. Heurtal hat sich von den Idealen der Freiheit und der Demokratie abgewandt und ist dabei, sich zum Diktator aufzuschwingen. Die hungerleidende Bevölkerung ist gespalten, die gesellschaftliche Situation eskaliert. Während Heurtal zum Diktator ausgerufen wird, stirbt Guercoeur in den gewalttätigen Ausschreitungen zum zweiten Mal. Der Verstorbene wird erneut ins Paradies aufgenommen und von den vier Gottheiten in den Schlaf gewiegt. „Hoffnung“ lautet Guercoeurs letztes Wort, bevor Vérité zu der Prophezeiung anhebt, dass sich sein Lebenstraum von Liebe und Freiheit einst erfüllen werde.

(© Christian Jungwirth)
Zur Besetzung:
Die französische Dirigentin Marie Jacquot ist seit 2023/24 Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker. Mit der Saison 2024/25 wurde sie zudem Chefdirigentin des Königlich Dänischen Theaters, gefolgt von der gleichen Position beim WDR Sinfonieorchester ab 2026/27. Nachdem ihr Frankfurter Hausdebüt mit Die Zauberflöte 2023/24 krankheitshalber verschoben werden musste, holt sie es nun mit Guercoeur nach.
Regisseur David Hermann arbeitet seit 2004/05 regelmäßig an der Oper Frankfurt. Zuletzt erschien dort sein Abend Warten auf heute mit Werken von Arnold Schönberg und Frank Martin. Angeführt von Domen Križaj (Guercoeur), Claudia Mahnke (Giselle) und AJ Glueckert (Heurtal) stammt die Besetzung größtenteils aus Ensemble und Opernstudio der Oper Frankfurt, ergänzt durch die Münchner Sopranistin Anna Gabler (Vérité), die hier bereits 2015/16 als Gutrune in der Götterdämmerung zu erleben war. Ein weiterer Gast ist der Tenor Istvan Balota, der in Frankfurt kürzlich den Ersten Heiduck in Henzes Der Prinz von Homburg sang.
Guercœur
Tragédie en musique in drei Akten
Von: Albéric Magnard
Szenische Uraufführung der rekonstruierten Fassung: 24. April 1931 (Paris, Opéra Garnier)
Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 2. Februar 25 (Opernhaus)
Musikalische Leitung: Marie Jacquot
Inszenierung: David Hermann
Bühnenbild: Jo Schramm
Kostüme: Sibylle Wallum
Licht: Joachim Klein
Chor: Virginie Déjos
Dramaturgie: Mareike Wink
Besetzung:
Guercœur: Domen Križaj
Giselle: Claudia Mahnke
Heurtal: AJ Glueckert
Vérité: Anna Gabler
Bonté: Cecelia Hall / Bianca Andrew (21., 23.2, 1., 8.3.)
Beauté: Bianca Tognocchi
Souffrance: Judita Nagyová
Schatten eines jungen Mädchens: Julia Stuart°
Schatten einer Frau: Cláudia Ribas°
Schatten eines Dichters: Istvan Balota
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
°Mitglied des Opernstudios
Weitere Vorstellungen: 8., 13. (19 Uhr), 16., 21. (19 Uhr), 23. (15.30 Uhr) Februar, 1., 8. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
1. Wiederaufnahme: Die Zauberin
Wieder einmal präsentierte die Oper Frankfurt am 4. Dezember 2022 mit Die Zauberin (Tscharodeika) von Peter I. Tschaikowski (1840-1893) ein weniger bekanntes Werk abseits des Kernrepertoires. Die Komposition nach dem gleichnamigen Schauspiel von Ippolit W. Schpaschinski entstand zwischen den Erfolgsopern Eugen Onegin und Pique Dame und wurde am 1. November 1887 am Mariinski-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Tschaikowski selbst bedauerte die verhaltene Resonanz des Publikums auf sein siebtes Bühnenwerk, welches er für sein bestes hielt. Anders verhielt es sich bei der Frankfurter Erstaufführung 2022, als die Inszenierung von Vasily Barkhatov bei Presse und Publikum ausgezeichnet ankam. So konnte man im Onlineauftritt der neuen musikzeitung lesen: „Am Ende Begeisterungsstürme, wie sie selbst an der Oper Frankfurt Seltenheitswert haben.“

Oper Frankfurt
Nastasja
© Barbara Aumüller (szenenfoto.de)
Zum Inhalt:
Im Gasthof der Witwe Nastasja, genannt Kuma, treffen alle Schichten der Gesellschaft aufeinander. Kuma zieht den Fürsten in ihren Bann und stellt dessen Berater Mamyrow bloß. Dieser berichtet der Fürstin, dass ihr Mann der Wirtin verfallen sei. Die Adlige droht daraufhin, Kuma hinter Gitter bringen zu lassen, während Juri, der Sohn des Fürstenpaares, die Ermordung der vermeintlichen Zauberin plant. Der Fürst offenbart Kuma seine Liebe, sie begehrt jedoch seinen Sohn und kann diesen von seinem Mordplan abbringen. Juri erwidert Kumas Gefühle, und sie wollen gemeinsam fliehen. Doch die rachsüchtige Fürstin vergiftet die Konkurrentin, die daraufhin in den Armen des Geliebten stirbt. Schließlich tötet der von Eifersucht geplagte Fürst seinen Sohn und wird wahnsinnig.
Zur Besetzung:
Der russische Dirigent Valentin Uryupin debütierte an der Oper Frankfurt 2021/22 mit dem Doppelabend aus Strawinskys Oedipus Rex und Tschaikowskis Iolanta, gefolgt von der musikalischen Leitung der Zauberin-Premiere. Dass er nun für die erste Wiederaufnahme der Produktion nach Frankfurt zurückkommt, erscheint beim Lesen der Premierenkritiken als Glücksfall, stand doch etwa auf tagesspiegel.de: „Dirigent Valentin Uryupin stürzt mit dem Frankfurter Opern- und Museumorchester die Zuhörer in aufwühlende, gegensätzliche Emotionen: volksliedhaft schlicht, ja sentimental, dann wieder mit kraftvoller Energie, manche Chöre unsichtbar im Hintergrund wie flüsternde innere Stimmen der Figuren.“ Mit Valentin Uryupin wechselt sich Studienleiter Takeshi Moriuchi am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters ab.
Zu den Sänger*innen auf der Besetzungsliste: 2024/25 wechselte die südafrikanische Sopranistin Nombulelo Yende vom Opernstudio ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo Gräfin Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro und eines von Klingsors Zaubermädchen in Wagners Parsifal zu ihren Aufgaben gehören. In der Premierenserie der Zauberin übernahm sie die kleine Partie der Polja, ist nun allerdings als Titelheldin zu erleben.
Gleichfalls aus dem Ensemble stammt Iain MacNeil, der den Fürsten bereits in der Frankfurter Erstaufführung übernahm. Kürzlich war er erneut als Amonasro in Verdis Aida zu erleben.
Neu besetzt sind aus dem Ensemble Gerard Schneider und Kudaibergen Abildin, die sich in der Partie des Prinzen Juri abwechseln, wobei zuletzt Genannter in der Premierenserie bereits die kleine Partie des Lukasch übernahm. Die russische Mezzosopranistin Elena Manistina war an der Oper Frankfurt 2006 als Ljubasha in Rimski-Korsakows Die Zarenbraut zu erleben und sprang 2022 als Fürstin in Die Zauberin für die erkrankte Claudia Mahnke ein. Somit ist sie mit der Produktion bereits vertraut. Der russische Bassbariton Mikhail Biryukov gibt als Mamyrow bzw. Kudma sein Debüt an der Oper Frankfurt. Zu seinen Stationen gehören die Opernhäuser von Wiesbaden, Mainz und Bonn. Alle weiteren Partien – inklusive der Alternativbesetzungen – sind mit weiteren Gästen sowie (ehemaligen) Mitgliedern des Opernstudios und des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.
Die Zauberin
Oper in vier Akten
Von: Peter I. Tschaikowski
Uraufführung: 1887
Erste Wiederaufnahme an der Oper Frankfurt: Freitag, 7. Februar 25 (Opernhaus)
Musikalische Leitung: Valentin Uryupin / Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Vasily Barkhatov
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Alan Barnes
Bühnenbild: Christian Schmidt
Kostüme: Kirsten Dephoff
Licht: Olaf Winter
Choreografie: Gal Fefferman
Video: Christian Borchers
Chor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Besetzung:
Nastasja: Nombulelo Yende
Der Fürst: Iain MacNeil
Die Fürstin: Elena Manistina
Prinz Juri: Gerard Schneider / Kudaibergen Abildin (9., 14. März)
Mamyrow: Mikhail Biryukov
Nenila: Cláudia Ribas°
Iwan Schuran: Morgan-Andrew King°
Foka: Dietrich Volle
Polja: Anna Nekhames
Balakin: Jonathan Abernethy
Potap: Pilgoo Kang
Lukasch: Kudaibergen Abildin / Tianji Lin (9., 14. März)
Paisi: Michael McCown
Kitschiga: Serhii Moskalchuk
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
°Mitglied des Opernstudios
Weitere Vorstellungen: 15., 20., 22. (18 Uhr) Februar, 9. (18 Uhr), 14. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Liederabend Louise Alder (Sopran), Mauro Peter (Tenor) und Joseph Mffleton (Klavier)
Dienstag, 25. Februar 2025, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Italienisches Liederbuch von Hugo Wolf

(© Will Alder)
Die Oper Frankfurt bedeutete für die britische Sopranistin Louise Alder den idealen Ausgangspunkt für eine große internationale Karriere: Von 2014 bis 2019 war sie hier Ensemblemitglied und sang wichtige Partien wie Gilda (Rigoletto), Susanna (Le nozze di Figaro), Atalanta (Xerxes) und Cleopatra (Giulio Cesare in Egitto). Gastengagements führten sie seitdem in weitere Opernmetropolen: u.a. an die Wiener Staatsoper, ans Royal Opera House Covent Garden in London, an die Bayerische Staatsoper und zum Glyndebourne Festival.

(© Christian Felber)
Mit ihrem Schweizer Tenor-Kollegen Mauro Peter, der sich ebenso intensiv dem Liedgesang widmet, kehrt sie nun an die Oper Frankfurt zurück. 2012 gewann er den 1. Preis beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und gab sein umjubeltes Liederabenddebüt bei der Schubertiade in Schwarzenberg. Seither konzertiert er regelmäßig in führenden Konzert- und Opernhäusern auf der ganzen Welt.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf
Extras und Konzerte
- Intermezzo – Oper am Mittag, Mo. 3. Februar (12:30 Uhr, Neue Kaiser)
- Kammermusik zur Premiere von Guerœur, So. 9. Februar (11:00 Uhr; Holzfoyer)
- 6. Museumskonzert, So. 16. (11:00 Uhr) und Mo. 17. Februar (Alte Frankfurter Opern- und Museumsorchester in der Alten Oper Frankfurt (Großer Saal)
- Oper Extra zu Le postillon de Lonjumeau, So. 16. Februar (11:00 Uhr) (Holzfoyer)
- Friedman in der Oper – Gespräch mit Herfried Münkler über Freiheit, Di. 18. Februar (Opernhaus)
- Oper to go »Dreiviertel(t)Akt«, Mi. 19, Do. 20. (Neue Kaiser)
- Oper Extra zu Doktor und Apotheker, So. 23. Februar (Bockenheimer Depot)
- Oper im Dialog zu Guerœur, So. 23. Februar (Holzfoyer 19:15 Uhr)
- Babykonzert »Sonne, Mond und Sterne« Do. 27., Fr. 28. Februar(Neue Kaiser)
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.