Highlights im Spielplan der Oper Frankfurt im April 25

Der Rosenkavalier ~ Oper Frankfurt ~ Die Feldmarschallin (Maria Bengtsson ) ~ © Barbara Aumüller (szenenfoto.de)


Zweite Wiederaufnahme: Der Rosenkavalier

Die Sicht von Regisseur Claus Guth auf den Rosenkavalier von Richard Strauss (1864-1949) gehört zu den großen Erfolgen der Spielzeit 2014/15 – trotz oder vielleicht auch wegen der ungewöhnlichen Deutung des Werks. Guth sieht die Marschallin nämlich als todkranke Frau, die sich während ihrer Beschäftigung mit dem Phänomen „Zeit“ in letzter Konsequenz auch mit dem eigenen Sterben auseinandersetzen muss.

Diese völlig neue Interpretation sorgte für eine belebende Diskussion über ein Werk, welches man gut zu kennen glaubte. So konnte man in einer nach der Premiere am 24. Mai 2015 erschienenen Kritik der Rheinpfalz lesen: „Claus Guth (…) setzt den Rosenkavalier in ein neues Licht, das lange Schatten der Endlichkeit wirft. Konsequent macht er das, berührend und überzeugend.“ Und die Badische Neueste Nachrichten meinte kurz und bündig: „Frankfurt bleibt also eine der ersten Adressen in Sachen Richard Strauss.“

Zum Inhalt:

Die Feldmarschallin vergnügt sich in Abwesenheit ihres Mannes mit dem jungen Grafen Octavian. Das Schäferstündchen wird jäh von ihrem Vetter, dem Baron Ochs auf Lerchenau, gestört, der seine Heiratspläne mit Sophie von Faninal verkündet und die Feldmarschallin um einen Boten bittet, der seiner Zukünftigen als traditionelles Zeichen seines Antrags eine silberne Rose zukommen lassen soll. Sophie, die Ochs um keinen Preis heiraten will, verliebt sich bei der Rosenüberreichung augenblicklich in Octavian. Mit einer List schafft es dieser später, Ochs bloßzustellen und die Verlobung platzen zu lassen. Die Feldmarschallin macht mit ihrem Verzicht auf Octavian den Weg für die gemeinsame Zukunft der beiden Verliebten frei.

Zur Besetzung:

Nach Konzerten mit den Wiener Philharmonikern und seinem kürzlich erfolgten Debüt beim Cleveland Orchestra kehrt Generalmusikdirektor Thomas Guggeis zurück ans Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Regelmäßig gastiert die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson an der Oper Frankfurt, wo sie in der Partie der Feldmarschallin bereits in der vorhergehenden Frankfurter Aufführungsserie erfolgreich war. Ihre Karriere führt sie an internationale Opernbühnen, so war die gesuchte Strauss-Sängerin in Frankfurt bereits u.a. als Daphne, Arabella und Gräfin (Capriccio) zu erleben.

Zu den neu besetzten Sängerinnen und Sängern, die gleichzeitig auch ihr Hausdebüt geben, gehören Wilhelm Schwinghammer (Baron Ochs) und Ida Ränzlöv (Octavian). Zu den weiteren Aufgaben des zuerst genannten deutschen Bassisten gehört Fafner in Wagners Rheingold in Brüssel und Monte-Carlo sowie seine Mitwirkung in Elena Kats-Chernins Musiktheater für Kinder Der herzlose Riese am Theater an der Wien. Die schwedische Mezzosopranistin Ida Ränzlöv wechselte 2019/20 vom Internationale Opernstudio der Oper Stuttgart ins Ensemble des Hauses, wo sie jüngst als Jenny in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zu erleben war. Angeführt von Elena Villalón (Sophie) und Liviu Holender (Herr von Faninal) gehören fast alle übrigen besetzten Sängerinnen und Sänger zum festen Stamm der Oper Frankfurt.

Der Rosenkavalier

Komödie für Musik in drei Aufzügen
Von: Richard Strauss
Uraufführung: 26. Januar 1911 (Dresden, Königliches Opernhaus)

Zweite Wiederaufnahme: Freitag, 11. April 25 (17.00 Uhr! Opernhaus)

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: Claus Guth
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Orest Tichonov
Bühnenbild, Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Olaf Winter
Choreografie: Ramses Sigl
Chor und Kinderchor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Norbert Abels

Besetung:

Feldmarschallin: Maria Bengtsson
Baron Ochs: Wilhelm Schwinghammer
Octavian: Ida Ränzlöv
Herr von Faninal: Liviu Holender
Sophie: Elena Villalón
Marianne Leitmetzerin: Magdalena Hinterdobler
Valzacchi: Michael McCown
Annina: Claudia Mahnke
Polizeikommissär: Božidar Smiljanić
Haushofmeister der Marschallin / Wirt: Magnus Dietrich
Haushofmeister bei Faninal: Peter Marsh
Ein Notar: Franz Mayer
Ein Sänger: Kudaibergen Abildin

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Weitere Vorstellungen: 19., 21. (15.30 Uhr) April, 1., 4. (15.30 Uhr), 10. Mai 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 17 Uhr.
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Dritte Wiederaufnahme: Norma

Nachdem die Übernahme einer Koproduktion der Norma von Vincenzo Bellini (1801-1835) mit Den Norske Opera & Ballet in Oslo aus künstlerischen Gründen nicht zustande kam, sprang der renommierte Regisseur Christof Loy kurzfristig ein, um seine Sicht auf das Meisterwerk in Frankfurt zu realisieren. Wenngleich er sich schon lange Gedanken zu dieser Oper gemacht hatte, kam es bisher nie zu einer Umsetzung. Dann aber war die Begeisterung bei Publikum und Presse groß. So urteilte etwa die Radiokritikerin von SWR2 nach der Premiere am 10. Juni 2018: „Solche tragischen Zwischentöne zu erzählen, ist typisch für den Bühnenpsychologen Christof Loy. Er hat Bellinis pompösen ‚Gallier gegen Römer‘-Stoff auf seinen Kern reduziert – und bietet in Frankfurt zeitlos-packende Kammerspiele statt archaische Druidenkult- und Römer-Helm-Klischees.“

Norma
Oper Frankfurt
v.l.n.r. Norma, Adalgisa und Pollione
© Barbara Aumüller ~ szenenfoto.de

Zum Inhalt:

Im von Rom besetzten Gallien unterhält die Druidenpriesterin Norma eine geheime Liebesbeziehung zum feindlichen Prokonsul Pollione, dem Vater ihrer beiden Kinder. Als sich der Soldat jedoch in die junge Priesterin Adalgisa verliebt, ist Norma am Boden zerstört. Der Versuch ihrer schuldlosen Rivalin, die beiden Kontrahenten zu versöhnen, misslingt. Norma schwört Rache und ruft ihr Volk zum Kampf gegen die Römer auf. Dem inzwischen gefangengenommenen Pollione droht der Tod. Norma erklärt, dass eine Priesterin ihren Eid gebrochen habe und zusammen mit dem Römer sterben soll. Nach einigem Zögern gibt sie sich selbst als die Frevlerin zu erkennen. Gemeinsam mit Pollione, dessen Liebe zu ihr neu erwacht ist, besteigt sie den Scheiterhaufen.

Zur Besetzung:

Erstmals bei dieser Produktion aus der Spielzeit 2017/18 steht anlässlich ihrer dritten Wiederaufnahme der Mailänder Dirigent Giuliano Carella am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Hier leitete er zahlreiche Produktionen, so zuletzt 2021/22 die Premiere von Rossinis Bianca e Falliero, für deren Wiederaufnahme er in dieser Saison am 25. Mai 2025 nach Frankfurt zurückkehren wird.

Neubesetzungen finden sich auch bei den Sängerinnen und Sängern: Sowohl Marigona Qerkezi in der Titelpartie als auch Angelo Villari als Pollione geben ihr Hausdebüt. Zu den Plänen der zuerst genannten kroatischen Sopranistin gehören Aida in Cagliari, Tosca in Kopenhagen und Lady Macbeth in São Paulo. Zuvor führte sie Abigaille in Verdis Nabucco an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf. Der italienische Tenor Angelo Villari debütierte kürzlich als Enzo Grimaldo in Ponchellis La Gioconda. Zuvor führten ihn Mascagnis Cavalleria rusticana und Leoncavallos Pagliacci zum Maggio Musicale Fiorentino sowie Pucinis La fanciulla del West und Giordanos Andrea Chenier nach Turin. Ein weiterer Gast in dieser Wiederaufnahme ist der südkoreanische Bassist Simon Lim (Oroveso), zu dessen Frankfurter Auftritten Filipp II. und der Großinquisitor in Verdis Don Carlo sowie Kardinal Brogni in Halévys La Juive und der König von Ägypten in Verdis Aida gehören.

Die übrigen Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios besetzt: Bianca Andrew sang die Partie der Adalgisa bereits in der zweiten Wiederaufnahme-Serie dieser Inszenierung (nun erstmals im Wechsel mit ihrer Fachkollegin Karolina Makuła) sowie Julia Stuart (alternierend mit Karolina Bengtsson als Clotilde) und Abraham Bretón (Flavio).

Norma

Tragedia lirica in zwei Akten

Von: Vincenzo Bellini
Uraufführung: 26. Dezember 1831 (Mailand, Teatro alla Scala)

Dritte Wiederaufnahme: Ostersonntag, 20. April 25 (18 Uhr; Opernhaus)

Musikalische Leitung: Giuliano Carella
Inszenierung: Christof Loy
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Aileen Schneider
Bühnenbild: Raimund Orfeo Voigt
Kostüme: Ursula Renzenbrink
Licht: Olaf Winter
Chor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Konrad Kuhn

Besetzung:

Norma: Marigona Qerkezi
Pollione: Angelo Villari
Adalgisa: Bianca Andrew / Karolina Makuła (3., 9., 11., 15.5.)
Oroveso: Simon Lim
Clotilde: Julia Stuart° (20., 27. 4. / 3., 9., 31.5.) / Karolina Bengtsson
Flavio: Abraham Bretón°

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester


°Mitglied des Opernstudios

Weitere Vorstellungen: 27. (15.30 Uhr) April, 3., 9., 11. (18 Uhr), 15., 17., 23., 31. Mai 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Liederabend Francesco Meli (Tenor) und Davide Cavalli (Klavier)

Dienstag, 8. April 2025 (Opernhaus)

Lieder von Franz Liszt, Johannes Brahms, Francesco Tosti, Ottorino Respighi und Benjamin Britten

Francesco Meli
(© Stefano Guindani)

Der viel gefragte und faszinierende Tenor ist auf den großen Bühnen daheim. Seine Karriere begann er als Spezialist für Belcanto und Rossini-Partien, mittlerweile singt Francesco Meli vor allem die Tenor-Helden. Zu seinen jüngsten Engagements gehören Simon Boccanegra in London, Genua und Wien, Ernani und Verdis Requiem unter der Leitung von Riccardo Muti in Tokio, Baden-Baden und bei den Salzburger Festspielen, Aida am Teatro La Fenice und in konzertanter Form in Chicago mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Riccardo Muti.

Regelmäßig tritt er an renommierten Häusern auf, wie der Semperoper Dresden, dem Teatro alla Scala und der Lyric Opera of Chicago, der Oper Rom, dem Margitszigeti Színház in Budapest, der Arena di Verona, dem Royal Opera House und dem Teatro del Maggio Musicale Fiorentino. Mit Verdis La traviata begann er als Alfredo in Tokio eine Gastspielreise, bevor er die vergangene Spielzeit zum sechsten Mal die Saison der Mailänder Scala mit Don Carlo eröffnet hat.

Gemeinsam mit seinem Liedbegleiter Davide Cavalli wird sich Francesco Meli erstmals an der Oper Frankfurt präsentieren.

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Extras und Konzerte:

  • Lieder im Holzfoyer mit Bianca Tognocchi (Sopran) / Mariusz Kłubczuk (Klavier), Di. 1. April 25 (19.30 Uhr, Holzfoyer)
  • Intermezzo – Oper am Mittag, Mo. 7. April 25 (12:30 Uhr, Neue Kaiser)
  • 8. Museumskonzert: Kontrapunktische Meister, So. 13. (11:00 Uhr) und Mo. 14. März (Frankfurter Opern- und Museumsorchester in der Alten Oper Frankfurt (Großer Saal)
  • Orchester hautnah: Tierisch gut (für Kinder ab 8 Jahren), Sa. 26. und So. 27. April 25 (jeweils 15:00 Uhr; Neue Kaiser)
  • Oper to go: Flower Power, Sa.26, Di.29., Mi. 30. April und Fr. 2. Mai 25 (jeweils 19.00 Uhr; Neue Kaiser)
  • Oper im Dialog zu L’invisible, Sa. 26. April 25 (21:00 Uhr, Holzfoyer )
  • Kammermusik zur Premiere L’invisible, So. 27. April 25 (11:00 Uhr, Holzfoyer)
  • Soiree des Opernstudios: Là del ciel, Di. 29. April 25 (19.00 Uhr; Holzfoyer)

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.