
Guido Wertheimer, geboren 1996 in Buenos Aires, ist Autor und Regisseur. Seit 2020 studiert er Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin und ist Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. Seine Arbeiten befassen sich mit Fragen der Erinnerung, der Identität, des Archivs, der Städte und den vielfältigen Erscheinungsformen dieser Themen. Er schreibt u. a. Prosa, Lyrik und Drehbücher für Dokumentarfilme. Kollektive und kollaborative multidisziplinäre Erfahrungen sind für sein Schaffen von zentraler Bedeutung. 2022 erhielt Guido Wertheimer den Preis der jungen Dramatik für sein Stück Wir werden diese Nacht nicht sterben. Für das Stück begegnet er dem Archiv seiner jüdischen Familie, die 1938 aus dem Land vertrieben wurde. Er selbst sagt über seine Arbeit, er sei „nun auf der Suche nach einer Schrift, die deterritorialisiert, migrantisch, und (de)archiviert ist. Eine Schrift, die den Raum, den sie bewohnt, zu verstehen versucht, um sich von ihm zu distanzieren. Der ständige Dialog zwischen den Lebenden und den Toten, zwischen den weltlichen und politischen Kräften der Gegenwart und den Gespenstern der Vergangenheit.“
In der Spielzeit 2023/24 geht die Hausautor*innenschaft am Theater Münster in die zweite Runde. Das Haus möchte Studierenden des Studiengangs Szenisches Schreiben der Universität der Künste (UdK) die Möglichkeit bieten, als Hausautor*innen Teil des Theaters zu sein und ihnen so auf ihren ersten Wegen in die Theaterwelt zur Seite stehen.