Am 2. Oktober gibt die renommierte Opern-, Schauspiel- und Filmregisseurin Emma Dante mit der Premiere von Nabucco ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden – die erste Neuinszenierung des Werkes an diesem Haus seit 1963. Der ausgewiesene Verdi-Kenner Bertrand de Billy, der in der vergangenen Saison eine Aufführungsserie von Macbeth dirigiert hat, ist am Pult der Staatskapelle Berlin zu erleben.
Diese erste Neuproduktion der Spielzeit wartet mit einer hochkarätigen Solo-Besetzung auf: Die Titelrolle singt der zuletzt als Macbeth an der Staatsoper aufgetretene Luca Salsi, René Pape, Ensemblemitglied seit 1988, ist als Zaccaria zu erleben, in der Rolle des Ismaele tritt der international gefeierte Tenor Ivan Magrì auf, während die weltbekannte Sopranistin Anna Netrebko die herausfordernde Partie der Abigaille singt und erstmals szenisch verkörpert.
Mit Nabucco, 1842 an der Mailänder Scala uraufgeführt, gelang Giuseppe Verdi ein erster großer Opernerfolg – rückblickend hat er dieses Werk als den eigentlichen Beginn seiner künstlerischen Laufbahn bezeichnet. Zu biblischer Zeit, im 6. Jahrhundert v. Chr. in Jerusalem und Babylon spielend, wird im Opernstoff das Schicksal zweier Völker und Kulturen zum Thema, und die Hybris des titelgebenden Protagonisten, der sich in seiner Maßlosigkeit zum Gott erklärt und daraufhin dem Wahnsinn verfällt. Tableaus von feierlichem Gestus und eindringlicher Musik – wie der berühmte „Va pensiero“-Chor der gefangenen Hebräer im babylonischen Exil – stehen neben Szenen von intensivem Ausdruck, erfüllt von Dramatik und subjektiver Leidenschaft.
Emma Dante
Für ihre Regiearbeit – der ersten in Deutschland – hat Emma Dante gemeinsam mit ihrem Team eine besondere Szenerie entwickelt. Inspiriert von dem 2019 in Manhattan eröffneten Bau- und Kunstwerk „Vessel“ wird eine komplexe Konstruktion mit Stufen, Treppen und Leitern zum zentralen Bühnenbildelement, die sowohl den Tempel in Jerusalem (von König Nebukadnezar/Nabucco zerstört) als auch die Hängenden Gärten von Babylon (eines der Weltwunder der Antike) darstellt. Emma Dante verleiht ihrer Inszenierung auch einen utopischen Charakter, in Gestalt eines hoffnungsvollen „Lichtfestes“ zum Finale, das den Konflikt der Völker beendet.
Besetzung
Luca Salsi singt Nabucco, den König von Babylon, als dessen Kontrahent Ismaele Ivan Magrì auftritt. Als Nabuccos Töchter sind Anna Netrebko als Abigaille (Anastasia Bartoli übernimmt diese Partie in den Vorstellungsterminen ab dem 18. Oktober) und Ensemble-Mitglied Marina Prudenskaya als Fenena zu erleben. René Pape singt und spielt die Rolle des Zaccaria, Hohepriester der Hebräer, Sonja Herranen aus dem Internationalen Opernstudio ist dessen Schwester Anna. Andrés Moreno García singt die Partie des Abdallo, Manuel Winckhler den Hohepriester des Baal. Das Bühnenbild entwarf Carmine Maringola, die Kostüme stammen von Vanessa Sannino. Für das Licht zeichnet Cristian Zucaro verantwortlich. Manuela Lo Sicco hat eine Gruppe von ca. 20 Darsteller:innen choreografiert, die Einstudierung des Staatsopernchors liegt in den Händen von Chordirektor Dani Juris.
Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.
(lifePR)
Nabucco
Von: Giuseppe Verdi
Premiere an der Berliner Staatsoper Unter den Linden: Mittwoch, den 2. Oktober 24 (18.00 Uhr)
Weitere Vorstellungen: 6., 9. und 12. Oktober sowie mit Umbesetzung der Abigaille am 18., 20., 24. und 26. Oktober 2024
Eine Werkeinführung findet jeweils45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal statt.
Am 26. September um 18.30 Uhr geben Dramaturgie und Beteiligte der Produktion Einblicke in die Neuinszenierung. Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung finden sie hier.
staatsoper-berlin.de