Eis-Entertainment der Spitzenklasse: Holiday on Ice Jubiläumsshow »Showtime«

HOLIDAY ON ICE: SHOWTIME ~ Eröffnungsnummer mit dem Ensemble (Festhalle Frankfurt, 9. Januar 19, Foto: M. Gruendig)

Seit 75 Jahren verzaubert Holiday on Ice das Publikum mit seinen Revuen, die eine faszinierende Mischung aus Eiskunstlauf und Show auf Weltklasse-Niveau bieten. Was mit einer kleinen aber ambitionierten Hotelshow am 25. Dezember 1943 im US-amerikanischen Toledo (Ohio) begann, hat sich längst zur „Größten Eis-Show der Welt“ (Guinnessbuch der Rekorde, 1973) entwickelt. Bereits 2002 waren 620 Städte in mehr als 80 Ländern auf fünf Kontinenten besucht und 2003 der 300-millionsten Zuschauer begrüßt worden.

In der aktuellen Jubiläumssaison tourt Holiday on Ice mit den Shows Atlantis und Showtime durch Deutschland, Österreich und Frankreich (Showtime ist die 105. Produktion, mit der Holiday on Ice auf Tour geht).
Als besonderes Highlight sind bei Showtime bei der jeweiligen Premierenvorstellung in einer Stadt die derzeit erfolgreichsten Paarläufer zu erleben: Aljona Savchenko und Bruno Massot. Das gebürtige französisch/ukrainische Paar schrieb 2018 mit seinen Doppelsiegen Geschichte. Olympischem Gold in Pyeongchang im Februar 2018 folgte fünf Wochen später in Mailand der Weltmeistertitel. Wie ein ARD-Kommentator anmerkte „mit einer Kür, die man eigentlich nicht besser machen kann“. Und: „Bei der WM gaben alle Preisrichter für Performance und Interpretation 10 Punkte – das gab es noch nie“. Die beiden Goldmedaillen bedeuten einen historischen Sieg in vielerlei Hinsicht: Aljona Savchenko und Bruno Massot sind seit 1992 das erste Eislaufpaar, das diese beiden Erfolge nacheinander erringen konnte. Sie sind nach 66 Jahren das erste Eiskunstlaufpaar, das Olympisches Gold für Deutschland gewinnt. Ebenso stellt Aljona Savchenko mit ihrem nun sechsten WM-Titel einen neuen Rekord auf.

Zudem wurde im Jubiläumsjahr die HOLIDAY ON ICE ACADEMY ins Leben gerufen, ein Format, das sich an den Eiskunstlaufnachwuchs richtet. So durften im vergangenen November bereits fünf Nachwuchstalente an einem exklusiven Workshop mit Aljona Savchenko und Bruno Massot, der Master Class, in Oberstdorf teilnehmen. Und in jeder Tourstadt darf ein Nachwuchstalent vor großem Publikum seine eigene kleine Choreografie auf der Eisbühne präsentieren. Bei der Premierenvorstellung in Frankfurt war dies die dreizehnjährige Lena Sommer, die nach der Pause die Augen des Publikums auf sich richtete und sich mit ihrer Kür vorstellte.


HOLIDAY ON ICE: SHOWTIME
Ensemble
Festhalle Frankfurt/M, 9. Januar 19
Foto: M. Gruendig

Showtime ist eine die Sinne überwältigende Show. In erster Linie wegen der dargebotenen Eislaufkunst, bei der technisch anspruchsvolle Sprünge und eindrucksvolle Hebefiguren begeistern. Aber auch durch die moderne, farbenfrohe und opulente Präsentation. Ruck zuck ist die zweistündige Show (plus Pause) viel zu schnell zu Ende. Die extravaganten Kostüme (mit rund 300 brillanten, handgefertigten Designs) entwarf Kostümdesign er Michael Sharp (er hat bereits u. a. für Jennifer Lopez, Spice Girls und Katy Perry designt). Entscheidend für die optische Präsentation ist eine große LED-Rückwand, bei der Film und Realität zu verschmelzen scheinen (es ist die größte LED-Wand einer Live-Tour) und eine stets stimmungsvolle Ausleuchtung der Lauffläche (Bühnenbild: Misty Buckley [Welttourneen von Coldplay, Elton John, One Direction; BBC Music Awards und Brit Awards]; Video Content Design: Drop the Spoon; Lichtdesign: Chris Moylan; Tondesign: Jeroen ten Brinke).


HOLIDAY ON ICE: SHOWTIME
Ensemble

Festhalle Frankfurt/M, 9. Januar 19
Foto: M. Gruendig

Das Programm der Jubiläumsshow wurde von einigen der weltweit besten Kreativen zusammengestellt: Kim Gavin (Regie und kreatives Konzept; bekannt u.a. durch Bühnenshows von Take That, Pink, Robbie Williams, Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in London 2012) und Robin Cousins (Choreografie; Star-Choreograf und Eiskunstlauf-Olympiasieger).

Die Rahmenhandlung stellt die Eiskunstläufer selbst in den Mittelpunkt. Von einer Audition, zu der sich talentierte und weniger talentierte Läufer vorstellen, über erste Proben und erste Auftritte vor Publikum, begleiten die Zuschauer die gut 40-köpfige Showfamilie auf einer Tournee durch die Welt, die als eine Art Rückblick auf einer Aftershow-Party gezeigt wird (hinter einem „Eisernen Vorhang“). „Showtime ist unsere Liebeserklärung an das große Entertainment auf Eis. Wir feiern, was wir sind und erzählen die Geschichte einer emotionalen Showfamilie, die nach immer mehr strebt“, erläutert Hauptgeschäftsführer von Holiday on Ice, Peter O’Keefe, die Intention hinter der Jubiläumsshow.


HOLIDAY ON ICE: SHOWTIME
Ensemble

Festhalle Frankfurt/M, 9. Januar 19
Foto: M. Gruendig

Bei Showtime fährt nicht nur u. a. ein Eisenbahnzug auf die Bühne, es gibt vielfältige artistische Einlagen, auch an einem schwingenden Trapez (dargeboten vom Ehepaar Jochen und Avital Pöschko; Luftakrobatikszenen zählen seit 1997 zum Programm von Holiday on Ice), poetische Momente, wenn Vögel durch die Festhalle schweben (die Nummer erinnert leicht an die Cirque du Soleils Show Toruk, die vor einem Monat in der Festhalle zu erleben war) und auch überraschende und lustige Nummern (wenn es beispielsweise heißt: volle Fahrt voraus in einer Stahlwanne an die Borde). Große Ensemblenummern (allein die große Kickline ist immer wieder ein Erlebnis) wechseln mit solistischen Nummern, bei den besonders der agile Rohene Ward (u. a. mit einer waghalsigen Rücklehne) und der über acht auf dem Eis liegende Frauen springende Forrest Ryan McKinnon in Erinnerung bleiben. Dies gilt auch für das Duo Alexey Rogonov und Alina Ustimkina, die einen fesselnden und anspruchsvollen Lauf bieten.

Absoluter Höhepunkt dieser an Höhepunkten nicht armen Show ist die Showfassung von Aljona Savchenkos und Bruno Massots Goldkür von Südkorea, die nur bei Premierenvorstellungen kurz vor dem Finale gezeigt wird, nicht zuletzt wegen der horizontalen und vertikalen Würfe von Savchenkos durch Massot, ihrem starken Anmut, ihrer Präzession und Technik.


HOLIDAY ON ICE: SHOWTIME
Olympiasieger und Weltmeister Aljona Savchenko und Bruno Massot

Festhalle Frankfurt/M, 9. Januar 19
Foto: M. Gruendig

Mitreißend bei Showtime ist auch die viele Stile und Stimmungen umfassende musikalische Seite. Neben dem britischen Trio The Top Bananas, die schon vor Beginn das Publikum unterhalten, begeistern die vielen Musiknummern von David William Hearn, die vom Sofia Session Orchestra und The DWH Big Band eingespielt wurden, aber auch neu arrangierte Hits (wie Ricky Martins „She Bangs“ oder Franky Goes To Hollywoods „Welcome To The Pleasure Dome“.


HOLIDAY ON ICE Produktion SHOWTIME
Ensemble
Festhalle Frankfurt/M, 9. Januar 19
Foto: M. Gruendig

Nicht nur am Ende sehr viel Applaus für das hochkarätige Showerlebnis und die dargebotene Eislaufkunst.

Für die ausstehenden Vorstellungen in Frankfurt gibt es noch Karten, wie auch der Vorverkauf für die Show 2020 bereits eröffnet wurde.

Markus Gründig, Januar 19