Die Spielzeit 2024/25 am Staatstheater Wiesbaden

Spielplanpräsentation am Hessischen Staatstheater Wiesbaden ~ Emel Aydoğdu (Leitung JUST), Beate Heine (Intendantin), Anne Tysiak (Leitung JUST), Dorothea Hartmann (Intendantin), Bruno Heynderickx (Ballettdirektor), Leo McFall (Generalmusikdirektor) ~ Foto: Christine Tritschler

Mit den neuen Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine

Ab der kommenden Spielzeit 2024 25 übernehmen die Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine die gemeinsame Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Gestern haben sie im Rahmen einer Pressekonferenz nach Grußworten des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels und des Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende ihre Ideen und Pläne für die nächsten Jahre präsentiert. Zusammen mit Leo McFall (Generalmusikdirektor des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden), Bruno Heynderickx (Ballettdírektor des Hessischen Staatsballetts) sowie Anne Tysiak und Emel Aydoğdu (Leiterinnen des JUST) wurde der Spielplan der kommenden Saison 2024 25 vorgestellt.

Es stehen 48 Premieren und Sinfoniekonzerte auf dem Programm, darunter 17 Uraufführungen. Allein am Eröffnungswochenende vom 27. bis 29. September 2024 kommen an nur drei Tagen gleich sieben Produktionen zur Premiere.

Dorothea Hartmann
Foto: Maximilian Borchardt

Dorothea Hartmann und Beate Heine sagen: „Wir freuen uns nach intensiven Monaten der Planung und Vorbereitung, heute das Programm vorstellen zu können. Wir danken dem Vorbereitungsteam sowie allen Mitarbeitenden des Hauses. Teilweise wurde bereits mit den Proben begonnen.“

Das Führungsmodell der neuen Doppelspitze steht für den Dialog. Auch das neue Erscheinungsbild nimmt diesen Gedanken auf und etabliert den Doppelpunkt für den Gedanken des Austauschs.

Beate Heine
Foto: Maximilian Borchardt

Hartmann & Heine: „Nicht nur wir selbst sind ständig miteinander im Dialog. Wir wollen auch mit den Menschen im Theater und in der Stadt in den Dialog treten. Eine Dialogreihe mit Gesprächspartnern und Gesprächspartnerinnen aus Wiesbaden haben wir bereits begonnen und diese ist im Spielzeitheft 2024 25 abgedruckt. Auf dem Spielplan stehen zudem partizipative Projekte wie „Die Schöpfung“, „Habitat“ von Doris Uhlich, Formate in Kooperationen mit Institutionen wie dem Landesmuseum und spartenübergreifende Projekte, für die auch die Ensembles untereinander in den Dialog treten.“

Der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels sagt: „Ich freue mich außerordentlich, dass mit Dorothea Hartmann und Beate Heine zwei so profilierte Persönlichkeiten die künstlerische Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden übernehmen. Ihre bisherige Arbeit hat gezeigt, dass sie in der Lage sind, innovative und spannende Akzente zu setzen. Ich bin überzeugt, dass ihre Zusammenarbeit zu einer bereichernden Entwicklung des Theaters beitragen wird. Ihre Ansätze für die bevorstehende Spielzeit versprechen, neue Impulse zu setzen und das kulturelle Leben in Wiesbaden und darüber hinaus zu bereichern.“

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden Gert-Uwe Mende freut sich auf die neue Führung des Hauses: „Der Ausblick auf die erste Spielzeit der neuen Intendantinnen stimmt mich sehr positiv. Dorothea Hartmann und Beate Heine wenden sich mit der Frage, „Was ist unser Erbe?“, der Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Differenziertheit und Verschiedenheit zu. Ich freue mich auf eine bereichernde Zusammenarbeit zwischen den beiden Intendantinnen und der Landeshauptstadt Wiesbaden und wünsche beiden alles Gute für die kommende Spielzeit. Das Staatstheater ist ein wichtige und zentrale Kunstinstitution im Herzen der Stadt und ich danke den beiden Intendantinnen für das spannende Programm, das uns im kommenden Jahr erwartet.“

Der Kartenvorverkauf für alle Premieren der kommenden Spielzeit, für alle Veranstaltungen im Großen Haus, im Kurhaus sowie für alle Veranstaltungen im September und Oktober 2024 beginnt am 20. Juni 2024.

Das komplette Programm ist bereits online einsehbar: staatstheater-wiebaden.de.

Das Spielzeitheft 2024 25 kann unter staatstheater-wiesbaden.de heruntergeladen werden.


Spielplanpräsentation am Hessischen Staatstheater Wiesbaden
Bruno Heynderickx (Ballettdirektor), Leo McFall (Generalmusikdirektor), Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels, Beate Heine (Intendantin), Dorothea Hartmann (Intendantin), Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende, Emel Aydoğdu und Anne Tysiak (Leiterinnen JUST)

Foto: Christine Tritschler

Musiktheater

Mit Györgi Ligetis „Anti-Anti-Oper“ „Le Grand Macabre“ eröffnet GMD Leo McFall die Musiktheater-Saison: Es inszeniert Pinar Karabulut, die in ihren Arbeiten immer wieder virtuos die Grenzen zur Popkultur überschreitet. „Salon Strozzi“ präsentiert Werke der Barock-Komponistin Barbara Strozzi, von Maëlle Dequiedt als „Sit-In“ auf der Hauptbühne inszeniert.

Unbekannte Stücke wie Jacques Offenbachs „Fantaslo“ (Regie: Anna Weber) wechseln sich ab mit Titeln des Kernrepertoires: Puccinis „Tosca“ hat als Neuproduktion Premiere ebenso wie Wagners „Der Fliegenden Holländer„, inszeniert von FAUST-Preisträger Martin G. Berger. In einer Übernahme aus Basel kommt Rossinis „Barbier von Sevilla“ des Regisseurs und Puppenspiel-Stars Nikolaus Habjan nach Wiesbaden, und die internationalen Maifestspiele 2025 bringen George Bizets selten gespielte Oper „Die Perlenfischer“ in einer gefeierten Inszenierung des belgischen Regie-Kollektívs FC Bergman.

Mit Haydns „Die Schöpfung“ lädt GMD Leo McFall zu einem großformatigen, stadtweiten Partizipationsprojekt ein.

Als Gäste werden renommierte Sänger*innen wie Flurina Stucki (Leonore), Stefano La Colla (Don José), Dorothea Herbert (Senta), Anthony Clark Evans (Holländer), Sinéad Campbell Wallace (Tosca) und Massimo Cavalletti (Scarpia) begrüßt.

Die Maifestspiele bringen u.a. Stars wie Elena Tsallagova für „Die Perlenfischer“, Johan Reuter (Holländer), Vida Mlknevlclutè (Senta) sowie Elisabeth Telge, Tomasz Konieczny und Nicky Spence in „Fidelio“.


Schauspiel

Das Schauspiel des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zeigt 13 Premieren, mit 7 Uraufführungen und der Wiesbaden-Premiere von Falk Richters gefeierter Uraufführung „Die Freiheit einer Frau“ von Edouard Louis vom Deutschen SchauSpielHaus Hamburg.

Hier sind einige Highlights der kommenden Spielzeit:

Mit Christina Rasts Premiere „Spiel der lllusionen“ von Pierre Corneille feiern wir am Eröffnungssamstag ein wahres Theater-Spektakel. Am folgenden Tag bringt Ersan Mondtag das Auftragswerk „Double Serpent“ von Sam Max, aktuell eine der spannendsten Stimmen der amerikanischen Dramatik, zur Uraufführung.

Auf der Großen Bühne zeigt der vielfach prämierte Regisseur Stefan Pucher am 12.10. Georg Büchners „Woyzeck„. Der spielzeitbegleitenden Frage „Was ist unser Erbe?“ nähert sich am 16.11. die Stückentwicklung „Unser Erbe – Tax me if you can“ von dem dokumentarisch arbeitenden Theatermacher Helge Schmidt. Zu Beginn 2025 setzt Marie Schleef „ER PUTZT“ von Valeria Gordeev (Ingeborg-Bachmann-Preis 2023) als Gesamtkunstwerk um und Ayse Güvendiren bringt Özlem Özgül Dündars Theatertext „an grenzen“ als Statement gegen Rassismus und Diskriminierung zur Uraufführung.

In den Internationalen Maifestspielen präsentiert Rimini Protokoll ihre neuste Arbeit .,FUTUR4 – Dauerthema Leben“ als internationale Koproduktion mit dem HAU, Hebbel am Ufer, dem Theaterfestival Siblu, Rumänien, und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden.


Tanz

10 Jahre Hessisches Staatsballett

Unter der Leitung von Ballettdirektor Bruno Heynderickx, geht das Hessische Staatsballett mit seinem 28-köpfigen Ensemble aus 18 Nationen in seine 10. Spielzeit.

Das Jubiläumsjahr wartet mit hochkarätige Choreograf*innen auf, darunter bekannte Gesichter wie Xie Xin und Imre & Marne van Opstal, die mit dem Doppelabend „Broken Bob“ (AT) den Premierenreigen im November eröffnen. Diesem Doppelschlag folgt im Februar 2025 ein wahres Stückefeuerwerk mit „Chronicles„. In sechs zeitgenössischen Kurzchoreografien sorgen u.a. Liliana Barros, Fran Diaz, Dunja Jocié, David Raymond & Tiffany Tregarthen und Anouk van Dijk für festlich-galaktische Stimmung; begleitet vom Hessischen Staatsorchester Wiesbaden unter der musikalischen Leitung von Albert Horne.

Mit einer Neubearbeitung der Barockoper „King Arthur“ von Henry Purcell durch den jungen deutschen Choreografen Chris Jäger wird in einem spartenübergreifenden Projekt mit dem Musiktheater und Schauspiel die Spielzeit im Juni 2025 fulminant ausgeklungen.

Weitere Highlights sind das Kinderstück „Karussell“ von Regina Rossi, das neunte Tanzfestival Rhein-Main im Herbst 2024 sowie eine Tour des Hessischen Staatsballetts mit „Last Work“ von Ohad Naharin u.a. in Frankreich und der Schweiz.


Konzerte

In seiner ersten Spielzeit als Generalmusikdirektor hat Leo McFall Konzert-Programme zusammengestellt, die das reiche Erbe der Orchesterliteratur mit zeitgenössischen Werken kombinieren, aber auch zu neuen Formaten einladen.

McFalls Antrittskonzert ist dem 200. Geburtstag Bedrich Smetanas gewidmet mit einer Aufführung von „Ma vlast“. Es folgen Raritäten wie die 5. Sinfonie von Carl Nielsen, Zeitgenössisches von Unsuk Chin und Charlotte Bray, Bekanntes von Brahms, Mahler, Strauss oder Beethoven. Einen Höhepunkt setzt die Aufführung des Verdi-Requiems bei den Maifestspielen. Das neue Format eines Konzertfests bespielt unter dem Motto „Let’s dance“ das gesamte Haus. Die Sinfoniekonzerte bringen internationale Gäste nach Wiesbaden wie Antje Weithaas, Gérard Korsten, Steven Osborne, Zoi Tsokanou oder Simon Trpëeski.

Mit dem neuen Format „Mitten im Klang“ lädt GMD Leo McFall das Publikum ein, mitten im Orchester Platz zu nehmen und Brahms‘ 1. Sinfonie in ungewohnter Perspektive zu erleben. „Composer in residence“ 2024 25 ist Dariya Maminova: Sie schreibt ein großes Orchesterwerk, ein neues Musiktheater für Kammerbesetzung und eröffnet mit einem neugegründeten transkulturellen Ensemble den musikalischen Dialog zwischen Theater und Stadt.

Junges Staatstheater (JUST)

Das Junge Staatstheater (JUST) bekommt mit Anne Tysiak und Emel Aydoğdu eine neue Leitung und mit der Wartburg eine Spielstätte, die auch als Begegnungsort verstanden wird. Das JUST-Ensemble aus vier Schauspíeler*ínnen vereint unterschiedliche Perspektiven und Identifikationsmöglichkeiten.

Ziele und Anliegen des JUST-Teams sind es, Theater für die Stadt zu öffnen und als wichtigen Bestandteil kultureller Bildung zu etablieren. Der spartenübergreifende Spielplan für alle Altersgruppen widmet sich Themen wie Generationendialog, Identität oder gesellschaftlicher Gerechtigkeit und präsentiert Texte wie „Die Werkstatt der Schmetterlinge“ (6+) oder „Das Tagebuch der Anne Frank“ (14+) und Stückentwicklungen wie „dokota pokola“ (2+) oder die Stadtrecherche „Hellas am Rhein?“ (13+).

Als diesjähriges Familienstück geht „Pinocchio“ (6+) der Frage nach: Was macht einen richtigen Menschen aus? Die Junge Oper „Als wir nicht wussten, wer wir waren“ (10+) verbindet die Lebenswelten zweier Generationen. Mit „Wurzel-Baum“ (8+) und Karussell (5+) bieten das JUST und das Hessische Staatsballett Tanz. Es gibt ein umfangreiches Konzert-Programm: „Das Flüstern des Meeres“ (6+) im Großen Haus, „Mitten im Klang“ (11+) als Sitzkissen-Konzert sowie zwei Kinder-Kammerkonzerte (5+) und das Babykonzert „Brüderchen, komm tanz mit mir“ (0-3).

Das Junge Staatsmusical unter der Leitung von Iris Limbarth wird „Twelfth Night“ und „Fackju Göhte“ zur Premiere bringen. Der Titel Community und Vermittlung bündelt alle Formate zum Mitmachen und Entdecken und ist eine Einladung, das Theater kennenzulernen und mitzugestalten.


Studio

Experimentierfeld der nächsten Generation: Die Spielstätte „Studio“ wird zur Plattform für junge Theaterschaffende. Sie zeigen hier ihre neuesten Kompositionen oder Regiearbeiten.

Die Uraufführung „Fassaden“ von Dariya Maminova (Komposition) und Elli Neubert (Regie) entwickelt einen musiktheatralen Walk, der Oberfläche und Innenleben von Gebäuden wie Gesellschaften in den Fokus nimmt. Die Uraufführung „Judith“ ist ein interdisziplinäres Musiktheater der jungen Regisseurin Giulia Giammona, die im Sommer 2023 bei den Salzburger Festspielen debütierte. Parallel zur „Schöpfung“ im Großen Haus fragt der Regisseur und Bildende Künstler Konrad Amrhein mit „Über die Natur“ (UA) im Studio gemeinsam mit Sänger*lnnen und Performer*innen nach einer nicht hierarchischen Ordnung von Mensch und Natur.


Festivals der Spielzeit 2024 25

PAD Festival: Performing Arts & Digitalität

24. bis 27. Oktober 2024
Verschiedene Bühnen des Staatstheaters und im Stadtraum Wiesbaden

Gleich im Oktober 2024 lädt die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste gemeinsam mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden und der Dortmunder Akademie für Digitalität ein zum dreitägigen PAD-Festival, einer Plattform für die digitalen Möglichkeiten in den darstellenden Künsten.

Tanzfestival Rhein Main

Oktober/November 24

Schultheatertage

März 25

Internationalen Maifestspiele 2025

Das Programm der Festivals wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.


staatstheater-wiesbaden.de

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