
Fragen eines nachdenklichen Gambisten, Musizierfreude & höfischer Prunk begeisterten das Publikum
„Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci wagen etwas Ungewöhnliches. Das Festival schlägt einen Bogen von afrikanischer Musik bis zur höfischen Kultur in Preußen. (…) Nach den stehenden Ovationen von 1500 Konzertbesuchern greift Jordi Savall nach dem Mikrofon und fordert auf, das Gehörte für die Gegenwart weiterzudenken.“ (MAZ)
Das Sommerfestival ermutigte bei einem spektakulären Auftakt im öffentlichen Raum die Menschen, sich ihres Verstandes zu bedienen. Mit enormem Erfolg: Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci eröffneten vielfältige Perspektiven. Damit erreichten sie über 13.400 Menschen, also mehr als in den letzten Jahren auch vor der Pandemie: Die über 63 Veranstaltungen waren größtenteils ausverkauft.
Das Publikum nahm die Einladung zum Vergnügen des gemeinsamen musikalischen Denkens an, wie seinerzeit der Enzyklopädist Voltaire den Ruf des Preußenkönigs nach Sanssouci. Kluge Konzepte, aus der Musik heraus entwickelt, gewannen neue Publikums-Schichten, genau wie die künstlerische Leiterin Dorothee Oberlinger – hier zum Nachhören auf rbb 24 info – im Vorfeld angekündigt hat. So führte im „Oberlinger Universum“ (VAN) gedankliche Genauigkeit zu einem „Triumph des Barock“. Geschickt wurde ein „Bogen vom Mythos in die Gegenwart“ gespannt (Tagesspiegel):
„Das ist hohe Kunst. Wenn einem wie nebenbei aufgeht, dass beispielsweise Amors Pfeile ebenso wirken wie K. O.-Tropfen. Wenn die Erkenntnis dabei aber von der Bühne nicht modisch aktualisierend aufgedrängt wird, sondern sich ganz aus der poetisch musikalischen Komposition ergibt. Ganz hohe Kunst.“ (Tagesspiegel)
„L’Huomo“ ist so auch ein Zeugnis, wie sehr man im 18. Jahrhundert Wahrheiten durch die Blume zu sagen wusste. Zumindest unter Freunden“ greift die (Süddeutsche Zeitung) das Festspielmotto auf: „Das Schöne am diesjährigen Motto „in Freundschaft“ ist, dass es so vielseitig ist. Es gehört zu den Qualitäten der Musikfestspiele, dass von den Künstlerinnen und Künstlern nicht einfach ein konfektioniertes Tourneeprogramm abgespielt wird. Dramaturgisch ist dieses Festival sehr dicht gebaut.“ (rbb24info)
„So geht Innovation von den Festspielen aus. Auch machen Produktionen wie David et Jonathas deutlich, wie veraltet die »aktuelle« Barockopernpflege an den Berliner Opernhäusern ist.“ (VAN) Die Koproduktion aus Versailles überzeugte, denn „Regisseur Marshall Pynkoski wird von der historisch versierten Choreografie von Jeannette Lajeunesse Zingg unterstüzt, die versteht, dass hier die Tänze nicht nur dekorative Staffage, sondern Teil der Handlung sind und die Geschichte voranbringen.“ (O-Ton)
Und so ist das Motto der kommenden Musikfestspiele vom 07. − 23. Juni 2024 folgerichtig: TANZ.
„Überbrücken kann man die Zeit mit dem Podcast Soundsouci.“ (rbb24info)