Die fünf Finalisten des 13. Burghauser Nachwuchspreises sind ausgewählt

Foto: Reno Laithienne auf Unplash

So international waren die Bewerbungen noch nie!

Auch für die diesjährige Ausgabe des Burghauser Nachwuchspreises, am 21. März 2023, hatte die derzeit dreiköpfige Jury alle Hände voll zu tun. Über 60 Bewerbungen aus 20 vor allem europäischen Ländern galt es zu hören und einzuordnen, um die fünf Finalisten für den bereits zur Tradition gewordenen inoffiziellen Auftakt der Internationalen Jazzwoche Burghausen auszuwählen.

Dabei war auch die immense musikalische Spannbreite der Einsendungen ein Zeichen, dass der Jazz eine unglaubliche Vielfalt zu bieten hat.

Michele Sannelli & The Gonghers aus Italien ist eine der fünf Band im 13. „Jazz-Krimi“. Als Vibraphonist suchte Sannelli sich die vier Musiker der Mailändischen Formation „G. Verdi“, um die beiden Genres zu verschmelzen, die ihm am meisten am Herzen liegen, nämlich Jazz und Prog-Rock. Das Quintett nimmt den Sound der Prog-Rock-Gruppe Gong von Pierre Moerlen wieder auf, von der hier einige Stücke vorgestellt werden, und entwickelt ihn dann mit Einsprengseln von modernem Jazz und zeitgenössischer Ästhetik in aktuelleren Klängen mit selbstkomponierten Songs weiter.

Der Kontrabassist Nils Kugelmann ist vor allem in Bayern kein Unbekannter, spielte der mehrfach ausgezeichnete Sideman und Bandleader doch bereits mit Größen wie Benny Golson, Johannes Enders oder mit Formationen wie dem Trio Elf und der Jazzrausch Bigband. Seine Trio Mitstreiter Luca Zambito am Klavier (u.a. Gewinner des „Jungen Münchner Jazzpreises“) und Drummer Sebastian Wolfgruber (LBT, Fazer, Embryo) gehören ebenso zur vielversprechenden neuen Münchner Szene und zusammen zelebrieren sie ihre tiefe Verbundenheit und Liebe zum Jazz.

Fenix ist eine elektroakustische Jazzband aus den Niederlanden, die Ambient-Synthies, verspielte Melodien und raue Grooves miteinander verschmelzen. Ihre Musik hat einen offenen, spielerischen Charakter, der die gemeinsame Begeisterung für Improvisation und musikalischen Spontaneität zu einem Fokus auf den musikalischen Augenblick legt. Mit ihrem rezeptiven Zusammenspiel malen sie eine musikalische Landschaft, die sich entwickelt und sich an unerwartete Orte bewegt. Die Band ist ein musikalisches Kollektiv aus vier jungen Musikern und Komponisten, die sich von Künstlern wie Flying Lotus, Donny McCaslin und Avishai Cohen inspirieren lassen und dabei ihre Kräfte für ein intimes und zugleich festivalreifes Erlebnis zusammenführen.

Die Vita des jungen italienischen Bassisten Michelangelo Scandroglio ist beeindruckend, hat er neben zahlreichen Auszeichnungen doch bereits mit Musikern wie Enrico Rava, Logan Richardson, Glenn Ferris, Ben van Gelder, Marvin “Bugalu” Smith, Alex Sipiagin, Gregory Hutchinson und Seamus Blake auf internationalen Bühnen gestanden. Nach Burghausen kommt er mit seiner fünfköpfigen „Group“, bei der Leidenschaft, Energie, Ausdruck und Originalität einige ihrer Stärken sind und zusammengenommen einen Jazzstil widerspiegeln, der ungehemmt, losgelöst und ungezügelt ist.

Die größte Formation des Nachwuchspreises kommt aus Polen: Das Jarecki Jazz Octet setzt sich aus Musikern zusammen, die bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen haben und auf der Bühne ein kohärentes musikalisches Ganzes schaffen. Der Leiter der Gruppe ist Jan Jarecki, ein Pianist und Komponist, der sich zum Ziel gesetzt hat, komplette neue Stücke für ein achtköpfiges Ensemble zu schreiben, das aus fünf Blasinstrumenten und einer Rhythmusgruppe besteht. Das Besondere an diesem Projekt: es soll das einzige Jazzoktett in Polen mit Blasinstrumenten sein.

Alle fünf Bands versprechen für ein aufregendes Finale des 13. Burghauser Nachwuchspreises. Die Gewinnerformation wird am Mittwoch, den 22. März 2023, die 52. Internationale Jazzwoche Burghausen als Opener für Lee Ritenour & Friends offiziell in der Wackerhalle eröffnen. Man darf gespannt sein!
Weitere Informationen unter: b-jazz.com