
Der Tod in all seinen Facetten steht im Fokus der aktuellen Saison von TANZ_KASSEL, der Tanzcompany des Staatstheaters Kassel. Nach dem gefeierten Tanzabend „Mozart_Requiem: Selig sind die Toten““ in der Choreografie von Antonio Ruz folgt ab Februar mit „Der Tod und das Mädchen“ ein Tanz-Doppelabend von den international gefragten Choreografen Andonis Foniadakis und Eyal Dadon, live begleitet vom Staatsorchester Kassel.
Andonis Foniadakis‘
unverwechselbare Bewegungssprache voll einzigartiger Energie und Dynamik war in Kassel bereits 2023 in „Urlicht“ zu erleben. Seiner Choreografie „Der Tod und das Mädchen | The Death and the Maiden | Ο θάνατος και το κορίτσι“, die dem Doppelabend auch den Titel gibt, liegt die Musik von Schuberts Streichquartett d-Moll zugrunde. Schubert zeichnet im berühmten Andante seines Quartetts einen eisig eintretenden Tod mit düsteren Mollakkorden – doch dieser Tod entpuppt sich auch als Freund, als Erlöser und rückt das Werk in ein Spannungsfeld zwischen höchstem Schrecken und tröstlichem Frieden.

(© Andreas Simopoulos)
„Indem ich Schuberts Meisterwerk als Soundtrack für meine Choreografie verwende, kann ich seine reiche emotionale Landschaft erschließen und eine kraftvolle und ergreifende Erfahrung für Tänzer:innen und Zuschauer:innen gleichermaßen bieten.“, so Andonis Foniadakis. Das Staatsorchester Kassel spielt Schuberts Streichquartett in Gustav Mahlers Bearbeitung für Streichorchester, die dem Werk ein oft samtiges und nahezu entrücktes Klangbild von Weltflucht schenkt.
Eyal Dadon,
vielfach ausgezeichneter Choreograf aus Israel, arbeitet zum ersten Mal am Staatstheater Kassel. In seiner Choreografie „Shuv“ u.a. zu „Shaker Loops“ von John Adams zeigt Eyal Dadon, dass der Tod nur ein Abschnitt im Leben ist: Der Tod muss stattfinden, aber das Leben endet nie. Der Mensch befindet sich in einer Schleife, nach dem Leben ist vor dem Leben, ein unendlicher Zyklus von Geburt, Sterben und Wiedergeburt.

(© Eyal Dadon)
„Die Möglichkeit zyklischer Muster im Universum reizen unseren Verstand, den Blick auf die Endlichkeit der Lebenszustände zu werfen. Eine endliche Anzahl an Partikeln wird sich in einer unendlichen Anzahl an Mustern ihrer Anordnung im Raum letztlich wiederholen. Befinden wir uns in diesem Raum? Existiert die Unendlichkeit außerhalb unseres Verstandes?“ (Eyal Dadon).
Die musikalische Leitung des Abends hat Viktor Jugović, Tänzer:innen und Co-Creators des Doppelabends sind Anna Gorokhova / Anna Vandorpe, Myles L. Hunter, Terra Kell (Gast) / Kiley Dolaway, Kesi Rose Olley Dorey, Tse-Wei Wu / Lino Eckenstein, James Potter / Alessio Marchini, Shafiki Sseggayi, Klil Ela Rotshtain, Matthias Vaucher, Selene Martello, Sophie Borney, Ekaterina Cheporova / Ann Barak, Daniel Gur / Stavros Alexandros Papadakis.
Premiere ist am Samstag, 1. Februar, um 19.30 Uhr im Opernhaus. Gelegenheit für erste Einblicke bietet für nur 8 Euro Eintritt ein Sneak In – eine öffentliche Bühnenprobe – am Donnerstag, 23. Januar, um 19 Uhr.
Der Tod und das Mädchen
Tanz-Uraufführungen von Andonis Foniadakis (Griechenland) und Eyal Dadon (Israel)
Mit Musik von Franz Schubert (Streichquartett No. 14 d-Moll D 810, Fassung Gustav Mahler) und John Adams (Shaker Loops) u.a.
Musikalische Leitung: Viktor Jugović
Bühne: Sakis Birbilis
Mitarbeit Bühne: Vasiliki Zochiou
Kostüme: Anastasios Tassos Sofroniou
Sounddesign Shuv: Gil Yaacov Nemet
Dramaturgie: Thorsten Teubl, Lars Gunnar Anderstam
Mit: TANZ_KASSEL und dem Staatsorchester Kassel
Sneak In (öffentliche Probe): Donnerstag, 23. Januar, 19 Uhr, Opernhaus
Premiere: Samstag, 1. Februar, 19.30 Uhr, Opernhaus
Weitere Termine: 8.2., 5.3., 14.3., 18.3., 30.3. (18 Uhr), 5.4., 3.5. und 11.5. (18 Uhr)
Karten für das Sneak In, für die Premiere und für die Folgevorstellungen sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter staatstheater-kassel.de.