Das Staatstheater Nürnberg präsentiert Anton Rubinsteins «Der Dämon« konzertant im Opernhaus

Jochen Kupfer (© Julia Puder)

Das Staatstheater Nürnberg führt am Samstag, 24. Juni und Samstag, 8. Juli Anton Rubinsteins phantastische Oper „Der Dämon“ konzertant auf. Die Staatsphilharmonie Nürnberg wird unter der Musikalischen Leitung von Lutz de Veer spielen. Der Bayerische Rundfunk überträgt die Premiere am 24. Juni live auf BR-Klassik.

Der Dämon, ein gefallener Engel, der das Böse in die Welt bringt, ist seines Lebens zutiefst überdrüssig. Als er die Fürstentochter Tamara entdeckt, glaubt er für einen kurzen Moment, dass die Liebe ihn aus seiner ewigen Verdammung erlösen könnte. Und tatsächlich kann sich Tamara schon bald seiner dunklen Leidenschaft nicht mehr entziehen. Doch schon der erste Kuss endet für sie tödlich …

Mit dem Dämon stellte Rubinstein einen tief romantischen Charakter auf die Bühne und schuf eine russische Variante des Stoffs vom „Fliegenden Holländer“. Am Staatstheater Nürnberg wird Kammersänger Jochen Kupfer, seit der Spielzeit 2005/06 festes Ensemblemitglied, die Partie des Dämons singen und Joanna Zawartko die Partie der Tamara übernehmen.

Konzertante Aufführung: Der Dämon

Oper von: Anton Rubinstein
Libretto von: Pawel Wiskowatow und Apolon Maikow nach Lermontow
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Premiere: Sa., 24. Juni 2023, 19.30 Uhr, Opernhaus

Live aus dem Staatstheater Nürnberg auf BR-KLASSIK

Musikalische Leitung: Lutz de Veer
Chorleitung: Tarmo Vaask

Es singen: Nicolai Karnolsky (Fürst Gudal), Joanna Zawartko (Tamara), Tadeusz
Szlenkier (Fürst von Sinodal), Marta Swiderska (Tamaras Amme), Taras
Konoshchenko (Alter Diener Sinodals), Mykhailo Kushlyk* (Bote Sinodals), Ks.
Jochen Kupfer (Dämon), Ray Chenez (Engel)
*Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg

Staatsphilharmonie Nürnberg
Chor des Staatstheaters Nürnberg
Extrachor des Staatstheater Nürnberg


Weitere Vorstellung: Sa., 08.07.2023, 19.30 Uhr

staatstheater-nuernberg.de


Zur Person:

Lutz de Veer in Berlin geboren, studierte Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Prof. Klaus-Peter Seibel und besuchte verschiedene Meisterkurse u. a. bei Prof. Heinz Rögner und Wolf-Dieter Hauschild.

Noch während seines Studiums ging er 1992 als Solorepetitor an die Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, 1995 wurde er dort 2. Kapellmeister. 1997 wechselte Lutz de Veer als 1. Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors an die Städtischen Bühnen Osnabrück, wo er 1999/2000 kommissarisch die GMD-Position übernahm. Zur Spielzeit 2001/2002 kam er als 1. koordinierter Kapellmeister an die Staatsoper Hannover. Ab der Spielzeit 2006 bis 2010 war er dort weiter als 1. Kapellmeister unter dem neuen Intendanten Dr. Michael Klügl tätig, anschließend wurde er Generalmusikdirektor am Theater Plauen-Zwickau.

Neben seinen festen Engagements dirigierte Lutz de Veer an den Opernhäusern in Nürnberg, Saarbrücken, Heidelberg, Meiningen und Regensburg und arbeitete u. a. mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Rundfunkorchester Kaiserslautern und der Philharmonie Südwestfalen. Außerdem widmet sich Lutz de Veer regelmäßig pädagogischen Aufgaben. Mehrfach leitete er das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester des Landesmusikrats. Von 2006 bis 2010 war Lutz de Veer außerdem als Lehrbeauftragter für das Fach Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Hannover tätig.

Joanna Zawartko ist Absolventin der Musikakademie in Wrocław, wo sie die Klasse für Sologesang von Prof. Agata Młynarska-Klonowska besuchte. Ihr Debüt gab sie 2013 in der Titelrolle von Dvořáks „Rusalka“ in einer konzertanten Fassung der Oper in der Niederschlesischen Philharmonie. Ein Jahr später begann mit Desdemona in Verdis „Otello“ ihre Zusammenarbeit mit der Breslauer Oper. Ihr Repertoire umfasst die Rollen der Tatjana in Tschaikowskis „Eugen Onegin“, die Titelpartie in Moniuszkos „Halka“ und Szymanowskis „Hagith“, Micaëla in Bizets „Carmen“, Mimì in Puccinis „La Bohème“, Zemfira in Rachmaninows „Aleko“, Amelia in Verdis „Simon Boccanegra“, Ortlinde in Wagners „Die Walküre“ und Roxana in Szymanowskis „König Roger“. Joanna Zawartko gastierte u.a. an der Oper Graz, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, dem Landestheater Linz, dem Tiroler Landestheater Innsbruck, der Oper Wrocław, dem Großen Theater von Łódź, dem Teatr Wielki – Polnische Nationaloper in Warschau, den Philharmonien von Niederschlesien, Kalisz, Koszalin, Lublin, Warschau, Pommern, Poznań, Sudety, Schlesien, Košice und dem Nationalen Musikforum in Wrocław.

Bei zahlreichen internationalen Gesangswettbewerben konnte sie ihr Talent bereits unter Beweis stellen. Joanna Zawartko ist Preisträgerin des Coryphaeus of Polish Music Award 2018 in der Kategorie Entdeckung des Jahres.

Jochen Kupfer ist sowohl in den Konzertsälen als auch auf den Opernbühnen ein weltweit gefragter Künstler. Nach einem Festengagement an der Semperoper Dresden ist er seit der Spielzeit 2005/2006 Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg. Hier sang er u. a. die Titelpartien in „Don Giovanni“ und „Eugen Onegin“, Graf Almaviva („Le nozze di Figaro“), Wolfram („Tannhäuser“) und gab zahlreiche erfolgreiche Rollendebüts in wichtigen Fachpartien wie Beckmesser („Die Meistersinger von Nürnberg“), Mandryka („Arabella“), Orest („Elektra“), Besenbinder („Hänsel und Gretel“), Kurwenal („Tristan und Isolde“), Gunther („Götterdämmerung“) sowie die Titelrolle in Alban Bergs „Wozzeck“.

Gastengagements führten ihn an die Opernhäuser in Tokyo, Strasbourg und an das Teatro Colón in Buenos Aires, zum Glyndebourne Opera Festival, an das Opernhaus Zürich, die Volksoper Wien, die Oper Graz sowie zur „styriarte“ an die Staatsoper Hamburg, die Komische Oper Berlin und die Oper Leipzig, die Berliner Staatsoper Unter den Linden und die Bayerische Staatsoper München. Mit Liederabenden und Konzerten gastierte Jochen Kupfer in ganz Europa, Japan, Mexiko, Brasilien, Hong Kong, Israel und in den USA sowie bei renommierten internationalen Festivals und sang dabei unter der Leitung zahlreicher
namhafter Dirigenten. Mit Schuberts „Winterreise“ (CD, MeisterKlang) sowie Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ auf DVD sind zwei erstklassige Aufnahmen erschienen, die seine zahlreichen Einspielungen aus dem Lied- und Konzertbereich ergänzen. Bereits mit neun Jahren erhielt Jochen Kupfer Gesangsunterricht an der Musikschule seines Heimatortes Grimma. Er studierte Gesang bei Helga Forner (Musikhochschule Leipzig), besuchte Meisterklassen bei Theo Adam, Elisabeth Schwarzkopf sowie Dietrich Fischer-Dieskau und ergänzte seine Studien bei Rudolf Piernay, Harald Stamm und Dale Fundling.
2016 wurde Jochen Kupfer zum Bayerischen Kammersänger ernannt.