Das Staatstheater Mainz trauert um seinen früheren Intendanten Dr. Peter Brenner

Außenansicht des Staatstheater Mainz (Archivbild; © Andreas Etter)

„Das Staatstheater Mainz trauert um seinen ehemaligen Intendanten Dr. Peter Brenner, der am Abend des 16. September im Alter von 94 Jahren in Rommersheim verstorben ist.

Brenner war – bei aller Gesamtverantwortung für ein Mehrspartenhaus – ein passionierter Opernintendant. Während seiner Wirkungszeit von 1991 bis 1999 hat er Peter Erckens als Generalmusikdirektor und Chefdirigent nach Mainz geholt und mit ihm als einen Höhepunkt der gemeinsamen künstlerischen Arbeit Bohuslav Martinůs The Greek Passion auf die Bühne gebracht.

Die von ihm erstellten Fassungen sämtlicher Händel- und Mozartopern sind bis heute erhältlich und werden gespielt. Mit Engagement und Erfolg hat er sich für den Bau des Kleinen Hauses eingesetzt und den kurzfristigen Umzug in die Ausweichspielstätte in der Phönixhalle gemeistert.

Den Beginn der jetzigen Intendanz von Markus Müller hat Dr. Peter Brenner mit großem Interesse begleitet – dies ist in der Theaterlandschaft keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Dieser inhaltlich stets differenzierte und kenntnisreiche Diskurs mit ihm über die Neuproduktionen in allen Sparten war wertvoll, bereichernd und anregend und bleibt hier im Staatstheater Mainz in sehr guter Erinnerung.

Dr. Peter Brenner wurde 1930 als zweiter Sohn des Regisseurs und Intendanten Walter Felsenstein in Freiburg i. Br. geboren. Er studierte sowohl Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er auch promoviert wurde, als auch Musik an der Staatlichen Akademie für Musik und Darstellende Kunst Wien. Bei den Salzburger Festspielen war Brenner im Anschluss an sein Studium als Regieassistent von Günther Rennert tätig. Zwischen 1965 und 1969 arbeitete er als Assistent und Abendspielleiter an der Deutschen Oper am Rhein. Im Anschluss war er von 1969 bis 1973 als Oberspielleiter der Oper an den Städtischen Bühnen seiner Geburtsstadt Freiburg engagiert, von 1973 bis 1984 wirkte er in gleicher Position am Theater Bremen.

Seine erste Intendanz führte ihn 1984 für sieben Jahre ans Staatstheater Darmstadt, ehe er 1991 zum Intendanten des Staatstheater Mainz berufen wurde. Er arbeitete außerdem von 1988 bis 1991 als Regisseur bei den Salzburger Festspielen, die er mit Mozarts La clemenza di Tito eröffnete.

Als Gast inszenierte Brenner u. a. an der Bayerischen Staatsoper München, an der Hamburgischen Staatsoper, an der Welsh National Opera, bei den Schwetzinger Festspielen, am Opernhaus Zürich, an der Oper der Stadt Köln, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg sowie an den Opernhäusern in Mannheim, Nürnberg, Wiesbaden und Hannover.

Lehraufträge führten ihn an die Folkwang-Hochschule Essen, an die Staatliche Musikhochschule Freiburg und an die Universität und Musikhochschule Hamburg.

Des Weiteren war Brenner auch als Opernübersetzer im Auftrag der Verlage Ricordi, Schott, Sonzogno, Peters Frankfurt, Universal-Edition Wien und Bärenreiter tätig. Brenner war Ehrenmitglied des Bremer Theaters, Träger des Mainzer Stadtsiegels in Silber, Mitglied der Gesellschaft zur Förderung der Richard-Wagner-Gesamtausgabe sowie Mitglied des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz.

Das Staatstheater Mainz wird Dr. Peter Brenners kulturelles Wirken sowie seine große Verbundenheit mit dem Haus auch nach seiner Intendanz stets in positiver Erinnerung bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Freunden.“

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