
Queensland Youth Symphony Orchestra spielt Debussy, Copland und Rachmaninow
Ein Ereignis: Auf seiner internationalen Tournee 2023 gastiert das 90-köpfige Orchester am 12. Dezember in der Bremer Glocke. Am Pult: Simon Hewett. Karten jetzt erhältlich!
Auf seiner 14. Internationalen Tournee spielt das 90-köpfige Queensland Youth Symphony Orchestra aus Brisbane, Australien, in der Bremer Glocke Meisterwerke von Debussy, Copland und Rachmaninow. Das erstklassige Jugendorchester mit jungen Künstler*innen zwischen 13 und 24 Jahren steht unter der Leitung von Simon Hewett. Der ist dem deutschen Publikum bestens bekannt: Mehr als 500 Aufführungen eines umfangreichen Repertoires von Oper und Ballett hat er bereits in Deutschland und ganz Europa dirigiert.

Das Programm
- Claude Debussy: »La Mer«
- Aaron Copland: Klarinettenkonzert
- Sergej Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Debussys faszinierende musikalische Auseinandersetzung mit der wandelbaren Kraft des Meeres, ›La Mer‹, steht am Anfang des vielseitigen Abends. Der Solo-Klarinettist des Orchesters Lewis Blanchard lässt dann in Coplands Klarinettenkonzert jede Facette seines Instruments erklingen. Er interpretiert das Werk mit Zärtlichkeit, Witz, Virtuosität, Kraft und Verspieltheit. Abschließend erklingt Rachmaninows Sinfonie Nr. 2 – zum Bersten voll mit lyrischem Klang, eine verschwenderische Entfaltung von Melodien, wunderschönen Harmonien, beeindruckender Instrumentierung und tänzerischen Rhythmen.
Di., 12. Dezember 2023, 19 Uhr
Die Glocke, Domsheide 6-8, 28195 Bremen
Ticketpreise: 9,- bis 22,- Euro, (ermäßigt 7,- bis 18,- Euro)
Kartentel: 0421 / 33 66 99, online buchen auf www.glocke.de
Alle Tournee-Termine (mit variierendem Programm):
28.11. Singapur Esplanade Concert Hall | 01.12. Wien, Musikverein Goldener Saal | 02.12. Salzburg, Stiftung Mozarteum, Große Halle | 05.12. Würzburg, Hochschule für Musik | 07.12. Bamberg, Konzerthalle | Berlin UdK Konzerthalle | 12.10. Bremen, Die Glocke | 13.12. Hamburg, Laeiszhalle
Simon Hewitt zum Programm:
Claude Debussy, La Mer
Ich liebe Orchesterwerke, die von der elementaren Kraft der Natur inspiriert sind, und Debussys ›La Mer‹ ist zweifellos das berühmteste vom Meer inspirierte Orchesterwerk. Ausflüge zum Strand gehören zu den schönsten Momenten der Menschen, die in Brisbane oder an der Küste Queenslands aufwachsen, und das Great Barrier Reef ist das berühmteste Naturwunder von Queensland. Die Faszination des Meeres höre ich auch in Debussys ›La Mer‹. Alle Kulturen, die in Meeresnähe leben, haben Kunstwerke geschaffen, die die Unermesslichkeit, die Schönheit, das Geheimnis und den Schrecken des Meeres zum Ausdruck bringen. Debussys ›La Mer‹ fängt all diese Stimmungen in hinreißenden und originellen Orchesterfarben ein. Egal, wie oft ich dieses Meisterwerk höre oder dirigiere, ich werde der unfassbaren Subtilität nie müde, mit der Debussy das Meer beschreibt.
Aaron Copland, Klarinettenkonzert
Copland begann 1947 mit der Arbeit an seinem Klarinettenkonzert, während seiner Zeit als Dirigent und Dozent in Rio de Janeiro. Das von dem berühmten Jazz-Klarinettisten Benny Goodman in Auftrag gegebene Werk zeigt alle Facetten dieses schönen Instruments und verlangt vom Solisten große Virtuosität. Auch wenn die wehmütige Lyrik des ersten Satzes etwas von der exquisiten Süße von Mozarts Klarinettenkonzert hat, endet die Ähnlichkeit, sobald die Klarinette in eine lange Kadenz einsteigt. Copland zollt Goodmans Ruhm als Jazzmusiker und Bandleader Tribut und führt jazzige Melodien und beschwingte Rhythmen ein, die die Grundlage des Finales bilden. Inspiriert von Rio, lässt Copland sogar eine beliebte brasilianische Melodie einfließen. Das Werk endet rau mit einem jazzigen Abstrich. Ich freue mich, unserem Soloklarinettisten Lewis Blanchard die Möglichkeit zu geben, sein Können unter Beweis zu stellen und die Tournee als Solist zu begleiten.
Sergei Rachmaninow, Sinfonie Nr. 2 Et in Arcadia ego… (und auch ich war in Arcadien…).
Dieser berühmte Satz, der ursprünglich aus einer Passage in Vergils Eklogen stammt, hat Maler (Guernico, Poussin), Philosophen (Nietzsche) und Schriftsteller (Goethe, Evelyn Waugh) inspiriert. Seine Bedeutung ist zweideutig – während er auf den ersten Blick goldene Erinnerungen an ein vergangenes Zeitalter hervorzurufen scheint, verbirgt er eine andere, dunklere Bedeutung. Der Sprecher ist der Tod, und wenn man den Satz als solchen liest, wird er zu einem memento mori, das uns an unsere Sterblichkeit und die Vergänglichkeit der menschlichen Erfahrung erinnert.
Die Sinfonie fängt den bittersüßen Reichtum von Rachmaninows Musik perfekt ein, und kein Werk von ihm veranschaulicht seine doppelte Bedeutung besser. 1906 komponiert, scheint diese Sinfonie vor Lyrik zu strotzen, denn ihre 60 Minuten Länge reichen kaum aus, um die üppigen Melodien, die herrlichen Harmonien, die schillernde Instrumentierung und die tänzerischen Rhythmen zu bändigen. Und doch lauert der Tod in diesem Garten der akustischen Genüsse.