Das Programm der Internationalen Maifestspiele Wiesbaden 2025

© Staatstheater Wiesbaden

In Wiesbaden wurde heute das Programm der Internationalen Maifestspiele 2025 vorgestellt.
Aus dem Vorwort des Programmbuchs:

„Mit besonderer Freude stellen wir das erste gemeinsam kuratierte Programm für die Internationalen Maifestspiele vor. Einen Monat lang wird das Hessische Staatstheater Wiesbaden exzellente Gastspiele und Künstler*innen willkommen heißen. Sie werden dem Publikum, der Stadt und dem Theater neue Impulse geben, andere Sichtweisen ermöglichen, Emotionen wecken und den Geist herausfordern. Es werden feierliche Abende voll Glamour und internationalem Glanz, an denen die Stadtgesellschaft zusammenkommt, sich austauscht und gemeinsam feiert.

Darüber hinaus suchen wir die intensivere Beschäftigung mit den internationalen Akteur*innen und ihrer Kunst. Das neue Prinzip der „Associate Artists“ bietet Raum für vertiefte Begegnungen mit ausgewählten Künstler*innen wie FC Bergmann, Falk Richter, Friends of Forsythe, Nicky Spence, Lucio Gallo oder Johan Reuter, die langer in Wiesbaden verweilen und unterschiedliche Seiten ihrer Arbeit zeigen – sei es mit einer zweiten Theaterproduktion, einem Workshop oder Meisterkurs, Vortragen und Gesprächen. Diese Formate sind offen für alle Wiesbadener*innen, manche laden gezielt den künstlerischen Nachwuchs auf der Bühne und junge Theatermacher*innen ein, vieles davon bei freiem Eintritt.

© Staatstheater Wiesbaden

Die Grenzen des Theaters als Spielsituation und Begegnungsort zu erweitern, ist uns seit Beginn der gemeinsamen Intendanz ein zentrales Anliegen. Manchmal bedeutet das auch, die Grenzen des Theaterbaus aufzulösen und von drinnen nach draußen zu gehen. Unter dem Motto „Maifestspiele für alle“ wird es am ersten Wochenende des Festivals im Park am Warmen Damm Theater, Tanz und Musik für alle, kostenlos unter freiem Himmel geben. Die Open-Air-Bühne wird von Samstag 3. Mai bis Sonntag 4. Mai bespielt mit Bands, Mitmachaktionen und Freilufttheater. Ein Höhepunkt unter vielen ist am Samstagabend das Public Viewing von Georges Bizets Oper „Die Perlenfischer“ in einer herausragenden Inszenierung des belgischen Kollektivs FC Bergman und in Gala-Besetzung unter anderem mit Elena Tsallagova – live aus dem Opernhaus übertragen auf die Leinwand.

Der Sonntag beginnt auf der Open-Air-Bühne und darum herum mit einem Theaterfest für Familien und klingt mit einer zweiten, klugen und berührenden Theaterperformance von FC Bergman am Abend aus: „Sheep Song“ als Theaterfilm auf der Open-Air-Bühne.

Die Internationalen Maifestspiele öffnen sich in die Stadt hinein. So spielen wir nicht nur auf den fünf Buhnen und Foyers im prächtigen Theaterbau an der Wilhelmstraße, in der Wartburg an der Schwalbacher Straße und im Kurhaus, sondern haben mit Partnerinstitutionen in der Stadt gemeinsame Formate und neue Spielorte entwickelt. Hierzu gehören das Museum Reinhard Ernst, die Caligari FilmBühne und die Villa Clementine ebenso wie das Zukunftswerk, wo Nachwuchskünstler*innen dank der Projektstipendien der Stadt Wiesbaden ihre Festivalbeiträge zeigen können.

Ein Festival im Festival sind die „Jungen Maifestspiele” für Kinder, Jugendliche und Familien, aber auch für alle, die gespannt sind auf Theatervisionen für ein Publikum von morgen. An dieser Zukunft sollen möglichst alle Menschen teilhaben. Viele der eingeladenen Theatergruppen haben inklusive Zugange zu ihrer Theaterarbeit mitgedacht oder begreifen Theater partizipativ.

Fragen zur Zukunft stellen sich ebenfalls das australische Back to Back Theatre mit „The Shadow whose Prey the Hunter becomes“ und die Uraufführung „Futur4“ von Rimini Protokoll: Beide Kollektive setzen sich auf unterschiedliche Weise in Beziehung zu Künstlicher Intelligenz.

Theater gibt uns Impulse, über Neues und uns Unbekanntes zu sprechen, aber auch, uns selbst neu zu begreifen. Manche der eingeladenen Arbeiten eröffnen eine historische Perspektive, wie das Konzert von Annika Treutler und Johann von Bülow am 8. Mai, dem Tag des Kriegsendes.

Manche, wie „Die Perlenfischer“ oder Giuseppe Verdis klangmächtiges „Requiem“ oder das bildgewaltige Schauspiel „Parallax“ von Kornel Mundruczo, erinnern uns an die eigene Zeitlichkeit und an den Halt, den das Sprechen über Generationen hinweg uns geben kann. Manche, wie „Hamlet“ vom Wiener Burgtheater, greifen die uns diese Spielzeit begleitende Frage nach Erbe und Verantwortung auf.

Manche, wie das ukrainische Benefizkonzert „Memento Odesa“, erinnern uns daran, wie wichtig der Zusammenhalt über Landesgrenzen hinaus ist. Und in den klugen Inszenierungen der Freiheitsoper „Fidelio“ und des „Fliegenden Holländers“, mit denen ein Plädoyer fürs Zusammenstehen gegen Gewalt ausgesprochen wird, berühren uns Stars der Opernszene wie Elisabeth Teige, Vida Miknevičiūtė und Tomasz Konieczny.

Im Tanz verkörpern Gastspiele wie „Notte Morricone“ von Marcos Morau/Aterballetto oder „Friends of Forsythe“ sowie Eigenproduktionen wie das partizipative Tanzstück „FolkDanceParty 2.0“ den Gedanken von Gemeinschaft gepaart mit Glamour. Und mit Falk Richters Inszenierung von „Die Freiheit einer Frau“ mit Eva Mattes sowie dem Gruß der singenden Kassiererinnen des litauischen Kollektivs Operomanija reichen wir uns die Hand über Klassengrenzen hinweg: „Have a Good Day!“.

Uns allen, Wiesbadener*innen wie Künstler*innen, Mitarbeiter*innen des Theaters und Freunden und Förderern der Internationalen Maifestspiele, wünschen wir einen wunderbaren Theatermonat Mai!“

Beate Heine und Dorothea Hartmann, Intendantinnen Hessisches Staatstheater Wiesbaden


Das ausführliche Programm findet sich unter maifestspiele.de.
Download des Programms (PDF-Datei): kxcdn.com

Der Vorverkauf beginnt am Dienstag, den 4. März 25.
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