Burgtheater-Gastspiel zu Ostern im Festspielhaus Bregenz und junge Tischlerei-Talente

DIE GEFESSELTE PHANTASIE ~ Wiener Burgtheater ~ Ensemble ~ © Matthias Horn


„Die Gefesselte Phantasie“ feiert umjubelte Wien-Premiere ~ „Ein knallbunter, heftig akklamierter Theaterspaß“

Am Osterwochenende ist das Burgtheater zu Gast bei den Bregenzer Festspielen, vorgestern Abend feierte Die gefesselte Phantasie eine umjubelte Premiere in Wien. Das Zauberspiel von Ferdinand Raimund in der Regie von Komödienspezialist Herbert Fritsch spielt am Karsamstag und Ostersonntag im Großen Saal des Festspielhauses.

Man stelle sich eine Blumeninsel vor, wunderschön und friedlich, auf der alle Bewohner Dichter:innen sind. Zu schön, um wahr zu sein, und so ist es auch in Ferdinand Raimunds Zauberspiel Die gefesselte Phantasie, das 1828 im Theater in der Leopoldstadt uraufgeführt wurde. Zwei böse Zauberschwestern kommen nämlich, um den schönen Frieden zu stören. Um die beiden zu vertreiben, müsste die Königin der Insel einem Orakel zufolge einen Partner heiraten, der ihrer würdig ist. Die Königin wiederum hat einen eigenen Willen und außerdem geschworen, nur einen Dichter zu ehelichen. Als sie versucht, den Konflikt mit den bösen Zauberschwestern gütlich zu lösen, verwüsten diese die Insel und alle Höflinge fliehen feige. Die Königin verkündet darauf, sie werde den heiraten, der ihr das schönste Gedicht schreibe, worauf die Zauberschwestern die Phantasie gefangen nehmen, damit niemand mehr ein Gedicht zustande bringe. Von da an nimmt das grotesk-phantastische Zauberspiel seinen irren Lauf …

„Die Burgtheater-Premiere war ein knallbunter Theaterspaß, der heftig akklamiert wurde“, schreibt die Austria Presseagentur, und Deutschlandfunk Kultur meint: „Der Komikermeister Fritsch lässt es szenisch krachen“. Das attestieren auch die Vorarlberger Nachrichten: „Wenn einer die Phantasie entfesseln kann, dann sicher Regisseur Herbert Fritsch“.

„Bunt und spaßig: Die gefesselte Phantasie im Burgtheater
Herbert Fritsch scheint gegen die Kräfte der Zauberschwestern Vipria und Arrogantia immun zu sein: Während auf der Insel Flora das Wettdichten um die Gunst der Königin Hermione durch „Die gefesselte Phantasie“ zu erlahmen droht, ist mit dem deutschen Regisseur beim Inszenieren von Raimunds Zauberspiel die Fantasie durchgegangen. Die gestrige Burgtheater-Premiere war ein über zweistündiger, knallbunter Theaterspaß, der heftig akklamiert wurde.“

APA

„[…] Der Komikermeister Fritsch lässt es szenisch krachen.“
[…] die gefesselte poetische Phantasie, verkörpert von Tim Werths, einem großgewachsenen Burgschauspieler, mit besonderem Talent für „Silly Walks“ à la Monty Python und komödiantischen Verrenkungen. […]
[…] Handwerklich (ist das Ensemble) 1A. […]
[…] Das Publikum insgesamt war schon sehr amüsiert, hat am Ende gejubelt. […]“

Deutschlandfunk Kultur

Die gefesselte Phantasie

Original-Zauberspiel in zwei Aufzügen (1828)
Von: Ferdinand Raimund
Fassung von: Sabrina Zwach (2023)

Bregenzer-Premiere: Samstag, 8. April 23 (Festspielhaus, Großer Saal)

Inszenierung | Bühne: Herbert Fritsch
Kostüme: Geraldine Arnold
Musik: Ingo Günther
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Sabrina Zwach

Besetzung:

Apollo | Ein Fremder: Arthur Klemt
Die poetische Phantasie: Tim Werths
Hermione: Maria Happel
Afriduro | Der Wirt zum Hahn: Marcel Heuperman
Vipria: Sarah Viktoria Frick
Arrogantia: Elisa Plüss
Distichon (Hofpoet) | Ein Fiaker: Gunther Eckes
Muh (Hofnarr) | Ein Spengler: Markus Scheumann
Odi (Höfling) | Ein Schuster: Tilman Tuppy
Amphio (Hirte): Bless Amada
Nachtigall (Harfenist): Sebastian Wendelin

Chor und Löwen: Johannes Deckenbach, Laura Dittmann, Lenya Gramß, Nils Hausotte, Alexandra Schmidt, Ensemble

Video-Trailer zu Die gefesselte Phantasie auf YouTube: https://youtu.be/rIwVHZWIJts

Tickets für die zwei Aufführungen in Bregenz sind verfügbar unter www.bregenzerfestspiele.com.


Junge Tischlerei-Talente

Normalerweise geht es an Freitagnachmittagen eher gemütlich zu, und das Wochenende ist schon für viele Berufstätige eingeläutet. Nicht so in der Tischlerei der Bregenzer Festspiele: Es ist ein Freitagnachmittag im März, es wuselt und man hört Jugendliche werkeln und angeregt miteinander plaudern. Das bunte und vielfältige Programm der Jungen Festspiele ermöglicht Kindern und Jugendlichen, in die spannende Welt der Bregenzer Festspiele einzutauchen. Nicht nur zuzuhören, sondern auch kreativ mitzuwirken, ist die Devise.

MINT-Projekt ~ Beim MINT-Projekt der Bregenzer Festspiele in Kooperation mit dem Landestheater Vorarlberg und der Mittelschule Rieden (Bregenz) entwickeln Schüler:innen ein Theaterstück, um Erfahrungen in Theatertechnik machen zu können. Selbstverständlich steht als Schlusspunkt eine Aufführung am Programm, die im Juni über die selbstgebaute Bühne gehen soll.
© Anja Köhler | andereart.de

Zwölf Mädchen und Jungen der Mittelschule Rieden sind am Ausmessen, Anzeichnen, Bohren und Sägen. Angeleitet von Tischler Jürgen Bahl, Tischlerin Shantira Kosol und Beleuchter Matthias Zuggal, basteln die Jugendlichen an 18 Würfeln, die später als Bühnenbild in einem selbst entwickelten Theaterstück zu sehen sein werden. Zu Beginn des Nachmittags teilen sich die Zwölf in drei Gruppen auf: Zwei Gruppen zeichnen die Bohrlöcher an und schrauben die Seiten dann aneinander. Dabei sind millimetergenaues Arbeiten und der richtige Umgang mit dem rechten Winkel wichtig.

Die dritte Gruppe ist für den Deckel der Würfel zuständig und sägt mithilfe von Schablonen unterschiedliche Formen aus. Die Technik-Expert:innen der Bregenzer Festspiele sind teilweise erstaunt, wie gut die Jugendlichen mit Akkuschrauber und Säge umgehen können. „In der Gruppe verstecken sich schon ein paar Tischlerei-Talente“, sagt Festspiel-Tischler Jürgen Bahl augenzwinkernd.

MINT-Projekt ~ Beim MINT-Projekt der Bregenzer Festspiele in Kooperation mit dem Landestheater Vorarlberg und der Mittelschule Rieden (Bregenz) entwickeln Schüler:innen ein Theaterstück, um Erfahrungen in Theatertechnik machen zu können. Selbstverständlich steht als Schlusspunkt eine Aufführung am Programm, die im Juni über die selbstgebaute Bühne gehen soll.
© Anja Köhler | andereart.de

Die Kunst des Bemalens

Zwei Wochen später: Alle Würfel sind zusammengebaut und fast fertig, nur Deckel und Bemalung fehlen noch. Der Großteil der Schüler:innen widmet sich dem Anzeichnen und Aussägen der Formen in den Deckeln. Jürgen Bahl wacht über diese Gruppe mit Argusaugen, damit sich die Jugendlichen auch nicht verletzen. Währenddessen führt Festspiel-Kascheur Robert Grammel drei Schüler:innen in die Kunst der Malerei ein.

Vor den Aufführungen im Juni bildet dann ein Workshop den Abschluss, der Einblicke in Tontechnik und Licht geben soll.

Die Schüler:innen sammeln beim MINT-Projekt der Stadt Bregenz in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen und dem Landestheater Vorarlberg Erfahrungen in der Theatertechnik und erarbeiten mithilfe von Theaterpädagog:innen ein eigenes Stück, welches im Juni im Festspielhaus aufgeführt werden soll. MINT ist ein Akronym, das für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik steht.


Die Bregenzer Festspiele 2023 finden von 19. Juli bis 20. August statt. Tickets und Infos unter bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.