Was haben die Harfenistin Evelyn Huber, der Liedermacher Konstantin Wecker und das Piano-Duo Tal & Groethuysen, Gerhard Polt, die jazzige Unterbiberger Hofmusik und der mongolische Meistermusiker Uugan Tsend Ochir von Egschiglen gemeinsam? Sie alle kennen und lieben den Studiobau des Bayerischen Rundfunks. Sie alle singen, spielen, reden am Benefizabend für seinen Erhalt.
Der BR-Studiobau in der Münchner Marsstraße, gleich beim Hauptbahnhof, ist ein Haus mit akustisch perfekten Konzerträumen und Studios. Über 60 Jahre sind darin Star-Künstler und Künstlerinnen wie Jessye Norman, Sol Gabetta, Christian Gerhaher und Jonas Kaufmann ein- und ausgegangen. Das Gebäude steht für Kunst und Kultur, Austausch und Diskurs, für ein gemeinsames Ringen um feinste Musik- und Wort-Produktionen zwischen Tradition und Innovation. Es ist eine Brücke zur Welt, ein steinernes Zeugnis von Demokratie als lebendige Praxis. Ein Kreativhaus für Klassik und Neutöner, Proben, Konzerte, Festivals, Experimente und Wortkunst!
Sony classic und die Deutsche Grammophon schätzen den Bau genauso wie Katie Melua, Bobby McFerrin, Quadro Nuevo und Hörspielkünstler wie Ulrike Haage, Ulrich Lampen, Karl Bruckmaier, Klaus Buhlert oder Leonhard Koppelmann. Hier wurde der erste interaktive „Radio-Tatort“ produziert, Klassiker wie „Per Anhalter durchs All“ und das Mammutwerk „Die Quellen sprechen“ über die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-45.
Mit unseren Gedanken formen wir die Welt!
Der BR-Studiobau ist ein Kulturort, perfekt für Debatte, Austausch und Diskurs, „die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ (Kleist) mit Hannah Arendt und Alexander Mitscherlich, Carl Amery und Martin Walser, Uwe Timm, Orhan Pamuk, Doris Dörrie und vielen anderen. Und: Der Pumuckl bekam hier seine Stimme!
Nun plant die Geschäftsleitung des BR den Abriss bzw. den Verkauf
„Brandschutz“ ist das Argument. 4.500 Quadratmeter mit akustisch perfekten Klangräumen sollen verschwinden – für Büros oder einen Supermarkt? Vom Kulturtempel zum reinen Spekulationsobjekt? Den Bau von einzigartiger Qualität abzubrechen wäre ökologisch wie kultur- und bauhistorisch ein kapitaler Fehler!
„Kunst und Kultur müssen ein Menschenrecht für alle sein“,
sagt Konstantin Wecker, einer der Künstler beim Benefizabend für das Haus der Millionen Töne! Ein wildes Crossover wie es im Studiobau bislang Alltag ist.
Die Benefiz-Veranstaltung „60 Jahre und kein bisschen leise“ ist der Auftakt zu einem zweitägigen Symposium:
„Für den guten Ton“ am 20. und 21. November 24
Im Vorhoelzer Forum der TU München und im Auditorium des Ägyptischen Museums
Das Symposium zur Geschichte von Studios und Studiobauten nimmt das bevorstehende 100-jährige Jubiläum des Münchner Funkhauses sowie den geplanten Abriss des BR Studiobaus aus den 1960er Jahren zum Anlass, eine interdisziplinäre und partizipative Erforschung von Studiobauten und ihrer Ausstattungen sowie ihrer historischen und zukünftigen Nutzung anzuregen.
Info-PDF unter: tum.de
„60 Jahre und kein bisschen leise“
Die kreativsten Mauern Bayerns, das Haus der Millionen Töne
Benefizabend für den Erhalt des BR-Studiobaus
Mit Gerhard Polt, Konstantin Wecker, Yaara Tal & Andreas Groethuysen, Fritz Egner, Evelyn Huber, Holger Paetz, FEH, Simon Popp & Miriam Hanika, Hanns Meilhamer, Thomas Loibl, Uugan Tsend Ochir von Egschiglen aus der Mongolei, der Unterbiberger Hofmusik, und vielen anderen.
19. November 2024, Carl Orff Saal im Fat Cat (ehemals Gasteig)
Beginn: 19.30 Uhr (Einlass 19.00)
Karten für den Benefizabend am 19. November im Carl Orff Saal für 13 Euro (Schutzgebühr) unter: eventfrog.de
Alle Infos unter: brstudiobau-retten.de