
Erstmalig und in eigener Bühnenfassung inszeniert Regisseur Armin Petras »Meister und Margarita« nach Michail Bulgakows gleichnamigem Kult-Roman. Die Premiere findet am Samstag, den 7.10.23 um 19:30 Uhr auf der brechtbühne des Staatstheater Augsburg statt.
Der in der Sowjetunion lange Zeit verbotene Roman erschien posthum und stark zensiert in den Jahren 1966/67. Im Stil des »magischen Realismus« gehalten, weist das Buch sowohl fantastische Elemente wie den berühmt gewordenen, sprechenden Kater auf, als auch eine bitter-satirische Abbildung der stalinistischen Gesellschaft. Durch den Einsatz von (Live-)Video, einer eigens komponierten Soundkulisse, historisch-üppigen Kostümen und einer opulenten, drehbaren Bühne wird die Inszenierung zu einem bildstarken Schauspiel mit großem Ensemble. Für Armin Petras ist es die zweite Regie-Arbeit am Staatstheater Augsburg.
Tickets für die insgesamt zehn Vorstellungen von »Meister und Margarita« sind beim Besucherservice des Staatstheater Augsburg erhältlich (Telefon: 0821 324-49 00, E-Mail: tickets@staatstheater-augsburg.de, persönlich: an der Theaterkasse am Rathausplatz oder jederzeit online unter staatstheater-augsburg.de).
Über »Meister und Margarita«:
Die von Armin Petras und Dramaturgin Sabeth Braun erstellte Bühnenfassung von »Meister und Margarita« orientiert sich an der Übersetzung von Alexander Nitzberg. Der über 500 Seiten starke Roman, zwischen 1928 und 1940 geschrieben, ist das bekannteste Werk des 1891 in Kiew geborenen und 1940 in Moskau gestorbenen Autors Michail Afanassjewitsch Bulgakow. Das heute als Klassiker der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts geltende Werk enthält zahlreiche Allegorien und Satiren auf das von Überwachung und Bürokratie geprägte Leben im Moskau der 1930er Jahre. Die sowjetische Führung erkannte die unter magischen und fantastischen Elementen versteckte, subversive Kraft des Romans und verbot seine Veröffentlichung. Erst 1966/67 erschien eine stark zensierte Fassung in einer sowjetischen Zeitschrift. Auf verschiedenen Inhalts-Ebenen wird einerseits die tragische Geschichte des Meisters (in Augsburg gespielt von Sebastian Müller-Stahl) und seiner Geliebten Margarita (Katja Sieder) erzählt. Andererseits tritt der leibhaftige Teufel in Gestalt eines Zauberkünstlers namens Woland (Robert Kuchenbuch) auf, der die Stadt in Aufruhr versetzt. Die offensichtlichen Bezüge zu Goethes »Faust« sind dabei nur einer von vielen intertextuellen Verweisen, die Bulgakows komplexes Opus Magnum kennzeichnen.
Über Armin Petras:
Armin Petras inszeniert auf Bühnen in ganz Deutschland und ist darüber hinaus auch international u.a. am Théâtre National du Luxembourg, in Sibiu, Budapest und Prag als freier Regisseur tätig. Als Oberspielleiter wirkte er in Nordhausen, als Hausregisseur am Schauspiel Leipzig und als Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel. Ab 2006 war Petras Intendant am Maxim Gorki Theater in Berlin, von 2013 bis 2018 in gleicher Funktion am Staatstheater Stuttgart. Im Anschluss ging er als Hausregisseur an das Theater Bremen. Petras ist zudem als Autor von Bühnenstücken bekannt, die er unter seinem eigenen Namen und als Fritz Kater verfasst. 2003 wurde Kater mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet. Sieben Mal war Petras zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. 2005 erhielt er den Leipziger Theaterpreis. Für sein Gesamtwerk erhielt Kater 2008 den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis und 2019 den Ludwig-Mülheims-Theaterpreis. Seit der Spielzeit 2022/23 ist Armin Petras Co-Schauspieldirektor am Staatstheater Cottbus. »Meister und Margarita« ist die zweite Arbeit des Regisseurs am Staatstheater Augsburg. 2019 hatte Petras sich mit der Deutsch-Tschechischen Co-Produktion »Švejk / Schwejk« nach Bertolt Brecht erstmals dem Augsburger Publikum vorgestellt. Nach nur drei Vorstellungen und ohne jemals im Prager Theater gezeigt worden zu sein, musste die Inszenierung wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie abgesetzt werden.
Weitere Informationen, die vollständige Besetzung und alle Termine sind unter staatstheater-augsburg.de verfügbar.