5. Sinfoniekonzert des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden mit Alexandra Scott

5. Sinfoniekonzert mit Alexandra Scott (Foto: Geoffroy Schied)

Das 5. Sinfoniekonzert unter der Leitung von Roberto Forés Veses rückt den Kontrabass mit Solistin Alexandra Scott ins Zentrum einer musikalischen Reise gen Italien

Zum 5. Sinfoniekonzert am Mittwoch, 26.02. 19.30 Uhr im Kurhaus begrüßt das Hessische Staatsorchester zwei Gäste: den spanischen Dirigenten Roberto Forés Veses und die britische Kontrabassistin Alexandra Scott. Umrahmt von Richard Strauss‘ „Aus Italien“ und Alfredo Casellas Opernsuite „La Donna Serpente“ bringen sie gemeinsam mit dem Staatsorchester Giovanni Bottesinis virtuoses Kontrabasskonzert Nr. 2 zum Erklingen.

Das Werk, das die Spielerin vor die Herausforderung stellt, „mit dem Kontrabass quasi Geige zu spielen“, wie ihr Kollege Ödön Rácz sagt, reiht sich ein in einer Vielzahl verschiedenster Kompositionen, unter anderem zwölf Opern, Kammermusiken, ein Requiem, ein Oratorium sowie vor allem zahlreiche Werke für Kontrabass. Giovanni Bottesini, der neben seinem Schaffen als erfolgreicher Komponist auch gefeierter Dirigent und Kontrabassvirtuose war, schuf mit seinen Kontrabasswerken eine bis heute gültige Standardauswahl an virtuoser Solo-Literatur.

Das Sinfoniekonzert eröffnet Alfredo Casellas Suite Nr. 1. Dessen Oper „La Donna Serpente“, ursprünglich als Chorballett geplant, erfuhr bei der Uraufführung im Königlichen Operntheater Rom eine laue Aufnahme – heute schwer begreiflich angesichts ihrer entfesselten Theatralik, ihres hohen Unterhaltungswerts und ihrer oft schneidend rhythmisierten, farbenfrohen Klanglichkeit. Ihren Ursprung hatte das Werk, wie Richard Wagners erste Oper „Die Feen“, in der Tragikomödie „La Donna Serpente“ (Die Schlangenfrau) des Autoren Carlo Gozzi.

Richard Strauss gilt mit seinen Tondichtungen und den darin verwendeten großen Orchesterbesetzungen, gipfelnd in der „Alpensinfonie“ mit mehr als 120 Musikern, als Meister der großen Sinfonik. „Aus Italien“ entstand aus einer, für die Zeit und im Künstler*innenkreis übliche, Inspirationsreise nach Italien, die Strauss im Jahr 1886 unternahm. Der damals 22-jährige, der von seinem damaligen Vorbild Johannes Brahms zu dieser Reise inspiriert wurde, schrieb später selbst über diese Zeit: „Ich habe nie so recht an eine Anregung durch Naturschönheiten geglaubt, in den römischen Ruinen bin ich eines Besseren belehrt worden, da kamen die Gedanken nur so geflogen“.

5. Sinfoniekonzert unter der musikalischen Leitung von Roberto Forés Veses
Foto: Josep Gresa

Als Gewinner zahlreicher internationaler Wettbewerbe ist der spanische Dirigent Roberto Forés Veses ein gefragter Gast bei Orchestern weltweit. Er arbeitete bereits unter anderem mit dem Orchestre National de Lyon, der Israel Camerata Jerusalem und dem NHK Symphony Tokyo. Sein Herz schlägt gleichermaßen für die Oper; so leitete er zuletzt Musiktheaterproduktionen an der Oper Zürich, der Bolschoi Oper und dem Teatro Regio Di Torino. Seit der Spielzeit 2024/25 ist er 1. Gastdirigent des English Chamber Orchestra. Bis 2021 führte er das Orchestre National d’Auvergne als Künstlerischer Leiter zu vielbeachteten Erfolgen – darunter etliche Einspielungen, ein eigenes Label und Konzerttourneen in Asien und Südamerika.

Nach ihrem Studium unter anderem an der Guildhall School of Music and Drama führten Festengagements die Kontrabassistin Alexandra Scott zur NDR-Radiophilharmonie Hannover und zum BR-Symphonieorchester, mit dem sie auch solistisch konzertierte. Seitdem gastierte sie bei den Berliner Philharmonikern sowie dem Bayerischen Staatsorchester und gründete das Alte-Musik-Ensemble LÁccademia Giocosa. Daneben tritt sie regelmäßig mit Kammermusik-Partner*innen wie Vilde Frang, Gautier Capuçon oder Reinhold Friedrich bei renommierten Festivals auf. Seit 2020 hat sei eine Professur für Kontrabass an der Hochschule für Musik und Theater München inne. In selber Funktion lehrte sie bereits seit 2012 an der Karlsruher Musikhochschule. Sie gibt weltweit Meisterkurse und ist eine gefragte Jurorin bei internationalen Wettbewerben und Dozentin für junge Spitzenorchester.

Programm:

  • Alfredo Casella (1883–1947): „La Donna Serpente“ Suite Nr. 1 op. 50Bis (1928–1931)
  • Giovanni Bottesini (1821–1889): Kontrabasskonzert Nr. 2 h-Moll
  • Richard Strauss (1864–1949): „Aus Italien“ op. 16 (1886)

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