
TV-Ausstrahlung: Mittwoch, 15. Februar 2023, ab 22.25 Uhr
Auf arte.tv vom 14. Februar bis 14. Mai 2023
Sie beflügelt, zerstört, macht unendlich glücklich und todesbetrübt: Liebe. Sie ist eine gewaltige Empfindung. Vielfältig und kompliziert – egal, ob sie erwidert wird, oder nicht – ringen wir damit, sie ganz zu verstehen. Oder gerade deshalb? Gibt es eine perfekte Form für die Liebe? Die ARTE-Dokumentationsreihe „Wie wollen wir lieben?“ wirft in drei Folgen einen romantischen Blick auf diese Fragen und untersucht die Liebe in all ihren Formen. Hanna und Tristan vereinen sich für die Ewigkeit während Saskia und Lui in einer polyamoren Konstellation leben. Die moderne Liebe löst sich von alten Rollenbildern und erweitert ihr Feld. Im Rahmen der Emotionen-Trilogie Gier. Hass.
Teil 1 Wie wollen wir lieben?: ~ Das Kind der Freiheit
Ausstrahlung auf ARTE: Mittwoch, 15. Februar, 22:25 Uhr
Online vom 14. Februar bis 14. Mai 23
Dokumentation von Frank Diederichs und Annebeth Jacobsen
Sie ist schön, vielfältig, erotisch, egoistisch, selbstlos, leidenschaftlich, zärtlich, schmerzhaft und unabhängig davon, ob sie erwidert wird oder nicht. Die romantische Liebe ist ein weites Feld. Die erste Folge der Reihe „Wie wollen wir lieben?“ thematisiert die Beziehung zwischen Liebe, Sexualität und Freiheit. Was ist aus dem Befreiungsversprechen der 1968er-Bewegung geworden? Wie experimentieren Menschen heute, wo suchen sie nach der wahren, fairen und freien Liebe? Und geht dabei jede Generation ihren Weg immer wieder aufs Neue?
Gretchen Dutschke-Klotz erzählt von ihrem Kennenlernen eines engagierten Studenten, nach dem sie sich verliebten. Doch eine klassische Paarbeziehung passte für Rudi Dutsch-
ke nicht ins Konzept der Revolution. Und überhaupt – wo blieb eigentlich die Frauenemanzipation in der 68er-Bewegung?
Für die Macherinnen von „We Feast“ in Berlin steht erotisches Empfinden im Mittelpunkt der Suche. In ihren Workshops verwöhnen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gegenseitig, mit Essen, in freiem Raum.
Die Soziologin Eva Illouz und Friedemann Karig versuchen eine Einordnung: Ist die Liebe besser, wenn sie wirklich ganz frei ist?
Teil 2 Wie wollen wir lieben?: Bis dass der Tod uns scheidet
Ausstrahlung auf ARTE: Mittwoch, 15. Februar, 23:15 Uhr
Online vom 14. Februar bis 14. Mai 23
Dokumentation von Frank Diederichs und Annebeth Jacobsen
„Bis dass der Tod uns scheidet“ – ein Versprechen, das immer seltener eingelöst wird, sondern häufig von den Paaren zu Lebzeiten gebrochen wird. Sind wir nicht fähig zur monogamen Liebe, eigentlich gemacht für Polygamie? Die zweite Folge von „Wie wollen wir lieben?“ untersucht, ob wir nicht fähig oder doch eher nicht willig zur ausschließlichen Bindung an eine Person sind, welche neuen, kreativen Liebensmodelle Menschen dafür geschaffen haben und dass es sie doch auch immer noch gibt: zwei Menschen, die für immer zusammenbleiben wollen.
So wie Hanna und Tristan. Sie haben sich entschieden zu heiraten. Ihre Hochzeit ist ein großes Fest mit Familien und Freunden. Ein klassischer Start in ein gemeinsames Leben. Sie hätte sich das immer irgendwie gewünscht, sagt Hanna.
Die Paartherapeuten Nadja und Clemens von Saldern geben Einblicke in ihre Praxis. Sie begleiten seit Jahrzehnten Menschen, die an diesem großen Versprechen der monogamen Liebe verzweifeln, sich abarbeiten, besser werden wollen.
Für die Soziologin Eva Illouz ist die Ehe ein Konstrukt, das eng mit sozialer Abhängigkeit, vor allem der Frauen, verknüpft war und so mit fortschreitender Emanzipationmehr und mehr die Daseinsberechtigung verliert.
Saskia und Lui leben in einer polyamoren Konstellation. Können Sie die Herausforderungen der
Paarbeziehung besser meistern?
Teil 3 Wie wollen wir lieben?: Es ist kompliziert
Ausstrahlung auf ARTE: Mittwoch, 15. Februar, 00:15 Uhr
Online vom 14. Februar bis 14. Mai 23
Dokumentation von Frank Diederichs und Achim Scheunert
Wir haben die Liebe und den Sex befreit, alle können so lieben, leben und Sex haben, wie sie möchten. Und warum ist es dann immer noch so kompliziert? Mit dieser Frage beschäftigt sich der dritte und letzte Teil von „Wie wollen wir lieben?“ und streift mit Männern auf der Suche nach der neuen Männlichkeit durch den Wald, begleitet Youtuberin und GenZ-Vertreterin Valentina Vapaux durch den digitalen Liebesdschungel und schaut dann doch noch einmal bei der ältesten
Singleparty Deutschlands vorbei.
Auf der ältesten Singleparty Deutschlands „Fisch sucht Fahrrad …?“ scheint es einfacher – hier ist es klar, dass die Menschen Liebe suchen und offen sind. Trotzdem gehen viele allein nachhause.
Auch die Youtuberin Valentina Vapaux kämpft sich durch den Liebesdschungel – von hetero über bisexuell, vom Schlussmachen vor der Kamera bis hin zum Umzug aufs Land. „Ich ziehe jetzt in eine Kleinstadt, weil ich keine Lust mehr auf dieses konstante Überfordert-Sein habe. Ich sehne mich nach Entschleunigung.“
Das ist vielleicht auch das Fazit dieser Serie: Entschleunigung ist die Sehnsucht. Die Liebe bleibt, wie sie ist – kompliziert und einfach zugleich. Die Menschen wollen die neuen Freiheiten nicht aufgeben – dadurch wird es aber auch nicht einfacher.