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Oper Stückeinfos: S
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Die Sache Makropulos (Věc Makropulos) Oper in drei Akten
Von: Leoš Janáček Nach der gleichnamigen Komödie von: Carel Čapek Uraufführung: 18. Dezember 1926 (Brünn, Nationaltheater)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 8. April 12 1. Wiederaufnahme: 5. Februar 16
Musikalische Leitung: Friedemann Layer / Jonathan Darlingto Regie: Richard Jones Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Corinna Tetzel Bühnenbild und Kostüme: Anthony McDonald Licht: Mimi Jordan Sherin Dramaturgie: Norbert Abels Choreografie: Lucy Burge Chor: Michael Clark
Besetzung:
Emilia Marty: Susan Bullock /Susan Bullock Albert Gregor: Paul Groves / Michael König Vítek: Hans-Jürgen Lazar / Hans-Jürgen Lazar Kristina: Christiane Karg / Judita Nagyová Jaroslav Prus: Johannes Martin Kränzle / Sebastian Geyer Janek: Aleš Briscein / Nicky Spence Dr. Kolenatý: Dietrich Volle / Dietrich Voll Maschinist: Vuyani Mlinde / Vuyani Mlinde Hauk-Šendorf: Graham Clark / Graham Clark Aufräumfrau / Ankleiderin: Anja Fidelia Ulrich / Maria Pantiukhova
grün = Wiederaufnahme Saison 2015/16
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 Die Sache Makropulos Oper Frankfurt, 2016 Jaroslav Prus (Sebastian Geyer), Emilia Marty (Susan Bullok) © Barbara Aumüller www.szenenfoto.de
Die Sache Makropulos (Věc Makropulos) ist die vorletzte Oper von Leoš Janáček (1854-1928) und feierte 2011/12 im Rahmen eines lose gestalteten Janáček-Zyklusʼ in der Neuinszenierung von Richard Jones Premiere an der Oper Frankfurt. Vorausgegangen waren Aufführungen von Katja Kabanová (2003/04), Jenufa (2004/05) und Die Ausflüge des Herrn Brouček (2007/08), ergänzt wird die Reihe noch in dieser Spielzeit durch Das schlaue Füchslein ab 24. April 2016. Doch zuvor kehrt nun Die Sache Makropulos zum ersten Mal ins Programm der Oper Frankfurt zurück. „Alles in allem eine spannende, vorzüglich-detailreiche Regiearbeit, die das Geschehen weit ins ‚absurde Theater‘ hineintreibt“, schrieb ein Kritiker nach der Premiere am 8. April 2012. Unverändert bleibt die Besetzung der Titelpartie, was viele Zuschauer beim Lesen dieses Pressezitats freuen wird: „Ovationen gab es am Schluss zu Recht für Susan Bullock.“ Und ein weiterer Rezensent attestierte: „Ein großer Abend der Frankfurter Oper!“
Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme hat der britische Dirigent Jonathan Darlington, Musikdirektor der Vancouver Opera. Er debütierte neben seiner internationalen Gastiertätigkeit an der Oper Frankfurt 2012/13 mit Barbers Vanessa und kehrte 2014/15 für Verdis Falstaff an den Main zurück. Michael König (Albert Gregor) ist regelmäßig an der Oper Frankfurt zu erleben, zuletzt als Wagners Lohengrin (2012/13), gefolgt von Bacchus in Straussʼ Ariadne auf Naxos (2013/14 und 2014/15). Zu seinen jüngsten Engagements zählen Florestan in Beethovens Fidelio und Max in Webers Der Freischütz an den Staatsopern von Stuttgart und Dresden. Der schottische Tenor Nicky Spence (Janek) debütierte in Frankfurt 2013/14 als Isacco in Rossinis Die diebische Elster und ist auch bei der Wiederaufnahme des Werks in der laufenden Saison mit von der Partie. Zu seinen aktuellen Aufgaben gehören David in Wagners Die Meistersinger von Nürnberg und zukünftig Števa in Janáčeks Jenufa an der English National Opera in London. Maria Pantiukhova (Aufräumfrau / Ankleiderin) war bis zum Sommer 2015 Mitglied des Frankfurter Opernstudios und bleibt dem Haus weiterhin als Gast verbunden. Aus dem Ensemble singen Sebastian Geyer (Jaroslav Prus) und Judita Nagyová (Kristina) erstmals in dieser Produktion. Während er in der aktuellen Saison auch u.a. als Háraschta in Janáčeks Das schlaue Füchslein sowie als Moralès und Dancaïro in Bizets Carmen zu erleben sein wird, hat sie das Frankfurter Opernpublikum bereits als Hänsel in Humperdincks Märchenoper begeistert. Zudem wird sie hier u.a. als Pippo in Rossinis Die diebische Elster, eine der beiden Alt-Solistinnen in der szenischen Aufführung von Händels Messiah und Rossweiße in der Wiederaufnahme von Wagners Der Ring des Nibelungen zu erleben sein. Alle weiteren Gäste und Ensemblemitglieder waren bereits in der Premierenserie besetzt.
Zum Inhalt: Die Oper behandelt die Frage nach dem Sinn ewigen Lebens und spielt vor dem Hintergrund eines über Jahrhunderte geführten Rechtsstreits um das Erbe des Baron Prus, in den sowohl seine legitimen als auch seine unehelich geborenen Nachkommen verstrickt sind. Schlüsselfigur in dieser Auseinadersetzung ist die geheimnisvolle Operndiva Emilia Marty, die über entscheidende Informationen zu diesem Fall verfügt. Mit ihrer Hilfe kann das verschollen geglaubte Testament des Barons sowie ein auf Griechisch verfasstes Dokument, welches für Emilia eine ungleich wichtigere Bedeutung zu haben scheint, ausfindig gemacht werden. Was anfangs niemand ahnt: Emilia ist die Tochter des Leibarztes Rudolf II., der eine für den Kaiser erfundene Formel zur Verlängerung des Lebens an seinem Kind ausprobiert hat. Seither wandert die inzwischen 330 Jahre alte Emilia Makropulos ruhelos durch die Jahrhunderte. Nun fühlt sie, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt und macht sich daher auf die Suche nach der Formel des Elixiers. Doch Emilia ist ihres Daseins müde: als sie das Dokument endlich in Händen hält, reicht sie es an die junge Sängerin Kristina weiter, die es vernichtet. Emilia sinkt tot zu Boden. [© Oper Frankfurt]
www.oper-frankfurt.de
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Salome
Von: Richard Strauss Nach der gleichnamigen literarischen Vorlage von: Oscar Wilde Uraufführung: 9. Dezember 1905 (Dresden, Semperoper)
Zur Inszenierung des Staatstheater Mainz:
Premiere: 10. April 10
Musikalische Leitung: Catherine Rückwardt Inszenierung: Matthias Fontheim Bühne: Michael Rütz Kostüme: Marc Thurow Beleuchtung: Stefan Bauer Dramaturgie: Barbara Gräb Regie-Assistenz: Holger Liebig Ausstattungs-Assistenz: Kathrin Krause / Natalia Haagen Inspizienz: Eckhard Wagner Souffleur: Franz Pohl
Besetzung:
Herodes: Alexander Spemann Herodias: Katherine Marriott Salome: Annette Seiltgen Jochanaan: Oliver Zwarg Narraboth: Sergio Blazquez Ein Page der Herodias: Almeria Delic / Katja Ladentin 1. Jude: Alexander Kröner 2. Jude: Igor Loseev 3. Jude: Agustín Sánchez Arellano 4. Jude: Patrick Hörner 5. Jude: Ion Grigorescu 1. Nazarener: Hans-Otto Weiß 2. Nazarener: Soung-Teak Moon 1. Soldat: Milen Stradalski 2. Soldat: Stefan Schiffter Ein Cappadocier: Seok-Gill Choi Ein Sklave: Elisabeth Stradalski
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
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 Salome Staatstheater Mainz v.l.n.r.: 4. Jude (Patrick Hörner), Herodes (Alexander Spemann), Salome (Annette Seiltgen), Herodias (Katherine Marriott), Sklave (Elisabeth Stradalski) Foto: Martina Pipprich
Auf engstem Raum sind die schärfsten Gegensätze versammelt. Oben feiert Herodes angestrengt ein Fest, unten, in der Zisterne, wird Jochanaan gefangen gehalten, der vielleicht heilig, vielleicht auch ein Scharlatan ist. Da es keine Gewissheiten gibt, muss man sich vorsichtig verhalten. Zu allem Überfluss befindet sich auch die Ehe von Herodias und Herodes in einer Krise, die keineswegs durch die Eskapaden einer exzentrischen (Stief-)Tochter gemildert wird: Salome, angewidert von den begehrlichen Blicken, die man auf sie wirft, macht sich auf, einen anderen, unberührbaren Körper zu suchen und wird aufmerksam auf Jochanaan – einen Körper, eisig und unnahbar, wie sie vielleicht auch gerne einen hätte. Er schenkt ihr kein Gehör. Zum Lohn für ihren „Tanz der sieben Schleier“ fordert sie seinen Kopf von Herodes – den Kopf eines, eventuell, heiligen Mannes.
Die Musik von Richard Strauss lässt Menschen entstehen, die mit allen Sinnen, nervös vor Unsicherheit, Angst und Begehren, der Welt verfallen sind und denen jedes Ding, jeder Mensch, jedes Körperteil zum Fetisch werden kann. Salome, auf der Suche nach Liebe, macht einen Ausbruchsversuch und hält am Ende anstelle eines ganzen Menschen dessen Kopf in ihren Armen. Jochanaan – ganz auf einen monumentalen Verkündigungston gestimmt – und Salome – ein Kind der Gesellschaft, die sie umgibt: Zwei um sich selbst kreisende Menschen, die das Beil des Henkers „verbindet“. Nähe ist nur in Gedanken möglich. [© Staatstheater-Mainz]
www.staatstheater-mainz.de
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Salvator Rosa Dramma lirico in vier Akten
Von: Antônio Carlos Gomes (1836 – 1896) Text: Antonio Ghislanzoni
Uraufführung: 1874 (Genua) Deutsche Erstaufführung: 20. Januar 10 (Braunschweig, Staatstheater Braunschweig)
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Samson und Dalila Oper in drei Akten
Von: Camille Saint-Saëns Text: Ferdinand Lemaire Uraufführung: 2. Dezember 1877 (Weimar, Hoftheater)
Zur Inszenierung des Staatstheater Darmstadt
Premiere: 7. März 15
Musikalische Leitung: Elias Grandy Regie: Inga Levant Bühne: Charles Edwards Kostüme: Petra Korink Chöre: Thomas Eitler-de Lint Dramaturgie: Katharina Ortmann
Besetzung:
Dalila: Stella Grigorian Samson: Luis Chapa Oberpriester des Dagon: Lucia Lucas Abimelech, 2. Philister: Thomas Mehnert Ein alter Hebräer: Vadim Kravets Kriegsbote: Minseok Kim 1. Philister: Hyosang Isaac Lee Performer: Steffen Moddrow
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Der Sandmann Oper in zehn Szenen
Von: Andrea Lorenzo Scartazzini (*1971) Auftragswerk des Theater Basel
Uraufführung: 20. Oktober 2012 (Basel, Theater Basel) Deutsche Erstaufführung: 18. September 2016 (Frankfurt/M, Oper Frankfurt)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt: - Übernahme der Uraufführungsproduktion vom Theater Basel -
Premiere: 18. September 2016
Musikalische Leitung: Hartmut Keil Regie: Christof Loy Bühnenbild: Barbara Pral Kostüme: Ursula Renzenbrink Licht: Stefan Bolliger Choreografie: Thomas Wilhelm Chor: Tilman Michael Dramaturgie: Yvonne Gebauer, Stephanie Schulze
Besetzung:
Nathanael: Daniel Schmutzhard Clara / Clarissa: Agneta Eichenholz Vater: Thomas Piffka Coppelius: Hans-Jürgen Schöpflin Lothar: Daniel Miroslaw
Chor der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester
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 Der Sandmann Oper Frankfurt Nathanael (Daniel Schmutzhard) © Monika Rittershaus
Der 1971 in Basel geborene Komponist Andrea Lorenzo Scartazzini studierte u.a. bei Rudolf Kelterborn (Basel) und Wolfgang Rihm (Karlsruhe). Seine erste Oper Wut wurde 2006 in Erfurt uraufgeführt, 2012 folgte mit Der Sandmann sein zweites Bühnenwerk am Theater Basel. Die Kritik attestierte Scartazzinis Arbeit eine „starke sinnliche Qualität“, die „modern, aber keineswegs abstrakt“ wirke. Das Libretto schrieb der deutsche Schriftsteller und Dramaturg Thomas Jonigk nach Motiven der gleichnamigen Erzählung von E.T.A. Hoffmann (1815). Die Uraufführungs-produktion in der Regie von Christof Loy wurde in einer der Rezensionen als „atmosphärisch dichte Inszenierung mit leisem Witz“ gewürdigt und wird nun zur Eröffnung der Spielzeit 2016/17 an die Oper Frankfurt übernommen. Scartazzinis dritte Oper mit dem Titel Edward II wird am 19. Februar 2017 an der Deutschen Oper Berlin – erneut im Team mit Jonigk und Loy – uraufgeführt.
Zum Inhalt: Der Schriftsteller Nathanael kommt mit der Arbeit an seinem autobiographischen Roman Der Sandmann nicht voran. Zudem befindet er sich durch traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit in einer psychisch angespannten Situation, in der er zunehmend Realität, Traum und Vorstellung nicht mehr zu unterscheiden vermag. Erscheinungen von seinem verstorbenen Vater und dem zwielichtigen Coppelius verstärken seine Lebenskrise, aus der ihm auch seine bodenständige Freundin Clara nicht heraushelfen kann. Schließlich wendet er sich der verführerischen Clarissa zu. Am Ende der Handlung steht Nathanaels Tod. Sein Roman scheint über wenige Entwürfe nicht hinausgekommen zu sein…
Die musikalische Leitung liegt bei Hartmut Keil, der bis Anfang 2016 als Kapellmeister und Studienleiter zum Ensemble der Oper Frankfurt gehörte. Der renommierte Regisseur Christof Loy fügte jüngst mit Bergs Wozzeck seinen zahlreichen Frankfurter Arbeiten einen weiteren großen Erfolg hinzu. Die Titelpartie übernimmt aus dem Ensemble erstmals der österreichische Bariton Daniel Schmutzhard, der kürzlich als Alfred in HK Grubers Geschichten aus dem Wiener Wald am Theater an der Wien reüssierte. Bis auf den neu zum Frankfurter Ensemble zählenden polnischen Bass Daniel Miroslaw (Lothar) sind die drei weiteren Rollen wie in der Basler Uraufführung besetzt: Die schwedische Sopranistin Agneta Eichenholz (in Frankfurt bisher als Fiordiligi in Così fan tutte zu erleben) gehört zu den bevorzugten Sängerinnen von Christof Loy und verkörpert auch hier die Doppelrolle Clara / Clarissa. Thomas Piffka (Vater) und Hans-Jürgen Schöpflin (Coppelius) sind ebenfalls in Frankfurt mit von der Partie. [© Oper Frankfurt]
www.oper-frankfurt.de
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Saul Oratorium in drei Akten
Von: Georg Friedrich Händel Libretto: Charles Jennens Uraufführung: 16. Januar 1739 (London, King's Theatre am Haymarket)
Zur Inszenierung des Staatstheater Mainz: (Eine Übernahme vom Oldenburgischen Staatstheater)
Premiere: 9. September 17 (Großes Haus)
Musikalische Leitung: Andreas Spering Inszenierung: Lydia Steier Bühne: Katharina Schlipf Kostüme: Ursula Kudrna Dramaturgie: Ina Karr, Katharina Ortmann Licht: Peter Meier Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Besetzung:
Saul: Derrick Ballard Jonathan: Steven Ebel David: Alin Deleanu Merab: Marie-Christine Haase Michal: Dorin Rahardja Abner: Agustin Sanchez Arrelano Hexe von Endor: Alexander Spemann Samuel: Georg Lickleder Bass im Terzett 1. Akt: Dennis Sörös Amalekite/Hohepriester: Konstantin Nemetz (vom Band) Mitglied des Mainzer Domchors Neid-Figuren: David Krohn, Lászlo Nágy, Léonard Schindler
Chor und Extrachor des Staatstheater Mainz Statisterie des Staatstheater Mainz Philharmonisches Staatsorchester Mainz
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 Saul Staatstheater Mainz Vorabbild mit Derrick Ballard und Alin Deleanu © Andreas Etter
Mit dem Sieg Davids über Goliath beginnt der Abstieg von König Saul: Sein Staatssystem beginnt zu bröckeln, als sich erst seine Kinder und dann sein Volk dem jugendlichen Retter der Israeliten zuwenden. Der Neid auf den Neuen gewinnt die Oberhand und Saul opfert seine Familie und schließlich sich selbst im Kampf gegen eine neue Zeit. Gott entzieht dem König seinen Schutz – David besteigt den Thron. Georg Friedrich Händels Oratorium zeichnet farbenreich und äußerst plastisch die Mechanismen von Macht und Opportunismus – und entwickelt dabei eine dramatische Kraft, die in den ausdrucksstarken großen Chören noch die von Händels Opern übertrifft. Lydia Steier zeigt in ihrer Inszenierung, die für das Oldenburgische Staatstheater entstand und 2012 für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert war, in klaren Bildern die Wankelmütigkeit der Masse. Eine Zeitenwende vollzieht sich auf offener Bühne. Aus einem barocken Spektakel wird bitterer Ernst [© Staatstheater Mainz]
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Schachnovelle: Oper in einem Akt
Komposition: Cristóbal Halffter Uraufführung: 18. Mai 2013 (Kiel, Oper Kiel)
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Das schlaue Füchslein (Príhody lisky bystrousky) Oper in drei Akten
Von: Leos Janácek Uraufführung: 6. November 1924 (Brünn, Tschechische Oper)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 24. April 16
Musikalische Leitung: Johannes Debus Regie: Ute M. Engelhardt Bühnenbild: Stephanie Rauch Kostüme: Katharina Tasch Design Fuchsmasken: Steve Wintercroft Licht: Jan Hartmann Dramaturgie: Mareike Wink Chor, Kinderchor: Markus Ehmann
Besetzung:
Füchslein Schlaukopf: Louise Alder / Elizabeth Reiter Fuchs: Jenny Carlstedt Der Förster: Simon Neal Die Frau Försterin, Eule: Joanna Krasuska-Motulewicz Der Schulmeister: Beau Gibson Der Pfarrer, Dachs: Magnús Baldvinsson Háraschta, ein Landstreicher: Sebastian Geyer Dackel/Specht: Nina Tarandek Der Gastwirt Pasek: Michael McCown Hahn/Eichelhäher: Barbara Zechmeister Hahn, Eichhäher: Britta Stallmeister Schopfhenne / Die Gastwirtin: Nora Friedrichs
Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester
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 Das schlaue Füchslein Oper Frankfurt Hahn (Britta Stallmeister), Förster (Simon Neal),Füchsin Schlaukopf (Louise Alder), Chor der Oper Frankfurt © Barbara Aumüller ~ www.szenenfoto.de
Mit der Neuproduktion von Das schlaue Füchslein (Příhody lišky Bystroušky) macht die Oper Frankfurt einen weiteren Schritt in Richtung der Vervollständigung ihrer Aufführungsliste sämtlicher Bühnenwerke des tschechischen Komponisten Leoš Janáček (1854-1928). Vorausgegangen sind Inszenierungen von Katja Kabanová (2003/04), Jenufa (2004/05), Die Ausflüge des Herrn Brouček (2007/08) und Die Sache Makropulos (2011/12). Dem Schlauen Füchslein liegt die nach heiteren Zeichnungen entstandene Erzählung von Rudolf Těsnohlídek zugrunde, welche sich Janáček selbst als Libretto einrichtete. Die erfolgreiche Uraufführung fand am 6. November 1924 an der Tschechischen Oper Brünn statt. Hatte sich der Meister – wie in seinen bisherigen Arbeiten – bei der musikalischen Gestaltung sehr stark von der „Melodie“ des gesprochenen Wortes inspirieren lassen, setzte er diesmal auch die Laute der Tiere musikalisch um. Das schlaue Füchslein wurde an der Oper Frankfurt zuletzt am 13. November 1977 von Jonathan Miller unter dem Dirigat von Ralf Weikert herausgebracht.
Der Reiz der Handlung liegt vor allem im Nebeneinander von Tier- und Menschenwelt: Der Förster hat im Wald das junge Füchslein Schlaukopf gefangen. Obwohl er sehr an dem Geschöpf hängt, droht er ihm Prügel an, nachdem es im Hühnerstall gewildert hat. Doch die Füchsin kann entkommen und kehrt – gereift und selbstständig – in den Wald zurück. Dort trifft sie auf einen Fuchs, der sich unsterblich in sie verliebt. Während die beiden überglücklichen Tiere heiraten und eine Familie gründen, wird dem Förster der Verlust seines Wildfangs und damit seiner eigenen inneren Wünsche und Hoffnungen immer schmerzlicher bewusst. Doch das tierische Glück ist nicht von langer Dauer: Der Landstreicher Háraschta wird zum Mörder der Füchsin, als sie sich mit ihrer Sippe über dessen erbeutete Enten hermachen will. Am Ende der Oper schließt sich ein großer Kreis und verweist auf die Einheit von Tier- und Menschenwelt: Der Förster trifft im Wald auf eine junge Füchsin, welche die Tochter von Schlaukopf zu sein scheint.
Die musikalische Leitung der Neuproduktion obliegt Johannes Debus, der von 2001 bis 2009 an der Oper Frankfurt engagiert war, zuletzt als Kapellmeister. 2009 wechselte er als Musikchef an die Canadian Opera Company in Toronto, wo er gerade die Arbeit an seinem ersten Ring des Nibelungen abschließt. Bis 2012/13 war Ute M. Engelhardt als Regieassistentin in Frankfurt engagiert, wo sie im Bockenheimer Depot 2010/11 Aulis Sallinens Barabbas-Dialoge und 2014/15 Monteverdis L’incoronazione di Poppea inszenierte. Inzwischen arbeitet sie als freie Regisseurin u.a. in Halle, wo aktuell auch wieder ihre Sicht auf Acis e Galatea bei den Händel-Festspielen zu erleben ist. Die Besetzung stammt weitestgehend aus dem Ensemble der Oper Frankfurt: In der Titelpartie wechseln sich Louise Alder und Elizabeth Reiter ab, daneben sind u.a. Jenny Carlstedt als Fuchs, Beau Gibson als Schulmeister und Mücke, Magnús Baldvinsson als Pfarrer und Dachs sowie Sebastian Geyer als Landstreicher Háraschta zu erleben. Der englische Bariton Simon Neal (Der Förster), bis 2011 Ensemblemitglied am Theater Dortmund, gastiert regelmäßig an der Oper Frankfurt, zuletzt 2014/15 als Altair in konzertanten Aufführungen von Straussʼ Die ägyptische Helena. Aktuelle Engagements als Telramund in Wagners Lohengrin führen ihn an die Deutsche Oper Berlin und die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf / Duisburg. Nach ihrem großen Erfolg als Bronka in Weinbergs Die Passagierin 2014/15 kehrt die polnische Mezzosopranistin Joanna Krasuska-Motulewicz (Die Frau Försterin / Eule) in der laufenden Saison auch für die Wiederaufnahme von Puccinis Il trittico als Äbtissin und Ciesca zurück an das Haus am Willy-Brandt-Platz. Mit von der Partie sind zudem – erstmals als Gast – Britta Stallmeister (Hahn / Eichelhäher) und die ehemalige Frankfurter Opernstudio-Stipendiatin Nora Friedrichs (Schopfhenne / Die Gastwirtin). [© Oper Frankfurt]
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Zur Inszenierung des Staatstheater Darmstadt:
Premiere: 26. November 15
Musikalische Leitung: Will Humburg Regie: Dirk Schmeding Bühne: Martina Segna Kostüme: Frank Lichtenberg Choreinstudierung: Thomas Eitler-de Lint Einstudierung Kinderchor: Ines Kaun
Besetzung:
Der Förster: David Pichlmaier Die Frau Försterin/Eule: Elisabeth Hornung Der Schulmeister/Mücke: Minseok Kim, Michael Pegher Der Pfarrer/Dachs: Vadim Kravets Harraschta: Thomas Mehnert Die Gastwirtin/Specht: Anja Bildstein Füchslein Schlaukopf: Jana Baumeister Dackel: Amira Elmadfa Fuchs: KS Katrin Gerstenberger, Amira Elmadfa (26.11.2015) Hahn: Katja Stuber Eichelhäher/Schopfhenne: Gundula Schulte Das junge Füchslein Schlaukopf/Sepp, Sohn des Försters/Franzl, sein Freund/Grille/Heuschrecke/Frosch/Fliege: Kinderchor des Staatstheaters Darmstadt
Staatsorchester Darmstadt
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Der Schmied von Gent Große Zauberoper in 3 Akten
Von: Franz Schreker Nach der Erzählung: „Smetse Smee“ von Charles De Coster Uraufführung: 29. Oktober 1929 (Berlin, Städtische Oper Berlin Charlottenburg)
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Schneewitte (Sneewitte) Musiktheater für Kinder Nach dem Märchen Schneewittchen der Gebrüder Grimm
Musik: Jens Joneleit Libretto: Sophie Kassies Deutschsprachige Erstaufführung: 29. November 2008 (Mannheim, Nationaltheater - Studio Werkhaus)
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Schönerland Oper in 10 Bildern
Von: Søren Nils Eichberg (*1973; Auftragswerk des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden) Libretto: Therese Schmidt
Uraufführung: 16. September 2017 (Wiesbaden, Staatstheater Wiesbaden)
Zur Inszenierung des Staatstheater Wiesbaden:
Premiere: 16. September 17 (Uraufführung)
Musikalische Leitung: Albert Horne Inszenierung: Johanna Wehner Bühne: Volker Hintermeier Kostüme: Miriam Draxl Chor: Albert Horne Licht: Ralf Baars Dramaturgie: Katja Leclerc
Besetzung:
Intendant: Thomas de Vries Komponist: Erik Biegel Stückeschreiberin: Britta Stallmeister Saida (Die Glückliche): Eleni Calenos Dariush (Das Gute festhalten): Aaron Cawley Aliyah (Die Erhabene, Frieden): Romina Boscolo Omid (Die Hoffnung): Florian Küppers Kader (Das Schicksal): Andrea Baker Der Syrer: Feras Zarka Drei Frauen: Radoslava Vorgic, Jessica Poppe, Hyemi Jung Drei Männer / Drei Schlepper: Keith Stonum, Frederic Mörth, Philipp Mayer
Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
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 Schönerland Staatstheater Wiesbaden Ensemble © Karl Maria Forster
Was kann eine europäische Kunstform über die Suche nach einer neuen Heimat erzählen? Der junge dänisch-deutsche Komponist Søren Nils Eichberg stößt in seiner Auftragskomposition eine mal emotional geladene, mal augenzwinkernde Reflexion über die Kraft der Oper an. »Schönerland« handelt von der Suche nach Verstehen und Verständnis des Fremden – in beide Richtungen.
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Die schweigsame Frau Komische Oper in 3 Aufzügen
Von: Richard Strauss Libretto: von Stefan Zweig Uraufführung: 24. Juni 1935 (Dresden, Semperoper)
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Siegfried (Der Ring des Nibelungen: 2. Tag)
Musik & Libretto: Richard Wagner Uraufführung: 16. August 1876 (Bayreuth, Festspielhaus)
Zur Inszenierung des Staatstheater Wiesbaden:
Premiere: 2. April 17
Musikalische Leitung: Alexander Joel Inszenierung: Uwe Eric Laufenberg Bühne: Gisbert Jäkel Kostüme: Antje Sternberg Licht: Andreas Frank Video: Falko Sternberg Dramaturgie: Katja Leclerc
Besetzung:
Siegfried: Andreas Schager Mime: Matthäus Schmidlechner Der Wanderer: Jukka Rasilainen Alberich: Thomas de Vries Fafner: Young Doo Park Erda: Bernadett Fodor Brünnhilde: Sonja Gornik Waldvogel: Stella An
Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
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 Siegfried Staatstheater Wiesbaden Siegfried (Andreas Schager) © Karl und Monika Forster
Die Titelpartie des Siegfried übernimmt Andreas Schager, einer der gefragtesten Heldentenöre im deutschen Fach (Mailänder Scala, Staatsoper Berlin, Bayreuther Festspiele). Matthäus Schmidlechner, Ensemblemitglied des Landestheaters Linz, steht als Mime auf der Bühne. In der Partie des Wanderers ist Jukka Rasilainen zu erleben, u.a. auch in »Ring«-Produktion in Helsinki, Zürich, Paris und Tokio. Thomas de Vries und Young Doo Park übernehmen, wie schon im »Rheingold«, die Partien des Alberich und Fafner. Bernadett Fodor, Ensemblemitglied am Landestheater Linz, ist Erda. Sonja Gornik, die in Wiesbaden zuletzt großen Erfolg in dieser Partie in »Die Walküre« feierte, ist Brünnhilde. In der Partie des Waldvogels ist Stella An zu erleben. [© Staatstheater Wiesbaden]
»Der Ring des Nibelungen« verteilt sich über die Spielzeit 2016.17 und ist in zwei kompletten Zyklen während der Internationalen Maifestspiele 2017 zu erleben.
www.staatstheater-wiesbaden.de
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 30. Oktober 11 Wiederaufnahme Saison 2015/16: 14. Mai 16
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Sebastian Weigle Regie: Vera Nemirova Bühnenbild: Jens Kilian Kostüme: Ingeborg Bernerth Licht: Olaf Winter Dramaturgie: Malte Krasting Video: Bibi Abel Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Hans Walter Richter
Besetzung:
Siegfried: Lance Ryan / Vincent Wolfsteiner Mime: Peter Marsh / Peter Marsh Der Wanderer: Terje Stensvold / James Rutherford / Antonio Yan Alberich: Jochen Schmeckenbecher / Jochen Schmeckenbecher Fafner: Magnús Baldvinsson / Per Bach Nissen Erda: Meredith Arwady / Bernadett Fodor / Meredith Arwady Brünnhilde: Susan Bullock / Rebecca Teem Stimme des Waldvogels: Robin Johannsen / Kateryna Kasper / Katharina Ruckgaber* Waldvogel: Alan Barnes / Alan Barnes
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
* Mitglied des Opernstudios
grün = Wiederaufnahme Saison 2015/16
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Zum Inhalt: Siegfried, Sohn von Sieglinde und Siegmund, lebt ohne Wissen um seine wahre Herkunft im Wald bei dem Schmied Mime, Alberichs Bruder, der sich als sein Vater ausgibt. Siegfried beschleichen Zweifel an dieser Behauptung. Mime, eingeschüchtert von Siegfrieds Kraft, bestätigt den Verdacht, indem er ihn über seine wahren Eltern aufklärt und das zerbrochene Schwert des Vaters präsentiert. Der als Wanderer auftretende Wotan erklärt, dass nur wer frei von Furcht sei, Nothung erneut zusammenfügen könne. Für Siegfried ist dies ein Leichtes. Mime treibt derweil seinen Plan voran: Sobald Siegfried den Ring zurück gewonnen hat, welcher von dem in einen Drachen verwandelten Fafner bewacht wird, möchte er ihn mit einem Gifttrank umbringen. Im Beisein Alberichs und Wotans gelingt es Siegfried, den Lindwurm zu töten. Als dessen Blut an seine Zunge gerät, versteht er plötzlich die Sprache der Vögel und erkennt Mimes hinterhältigen Plan. Siegfried nimmt Ring und Tarnhelm an sich und macht sich, nachdem er Mime erschlagen hat, auf den Weg zum Walkürenfelsen. Dort trifft er erneut auf den Wanderer, der sich bei Erda Rat geholt hatte, wie das Ende der Götter aufzuhalten sei. Doch selbst die weise Urmutter weiß keinen Weg. Als der Wanderer Siegfried den Weg zu Brünnhilde verwehren will, zerstört dieser mit einem Hieb seines Schwertes den Speer des Göttervaters und durchschreitet das Feuer. Nach anfänglich ängstlicher Scheu fallen sich beide als Liebende in die Arme. [© Oper Frankfurt]
 Richard Wagner: Siegfried Bullock, Ryan, Stensvold, Schmeckenbecher u.a. Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle OehmsClassics 2012
In Zusammenarbeit mit OehmsClassics produziert die Oper Frankfurt eine Live-CD-Serie. Vor allem weniger bekannte Stücke werden hierfür mitgeschnitten. Alle CDs enthalten Booklets mit Szenenfotos und den kompletten Libretti. Die Tonträger sind während der Vorstellungen im Foyer, an der Vorverkaufskasse am Willy-Brandt-Platz sowie im Handel erhältlich.
www.oper-frankfurt.de
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Simone Boccanegra Melodramma in einem Prolog und drei Akten
Von: Giuseppe Verdi Texto: Francesco Maria Piave, nach dem Drama von Antonio Garcia y Gutiérrez Uraufführung: 12. März 1857 (Venedig, teatro La Fenice Erstaufführung der überarbeiteten und von Arrigo Boito textlich revidierten Fassung: 24. März 1881 (Mailand, Teatro alla Scala)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 20. Mai 07 1. Wiederaufnahme: 1. Dezember 07 2. Wiederaufnahme: 9. April 10 3. Wiederaufnahme: 28. Januar 11 4. Wiederaufnahme: 24. April 15
Musikalische Leitung: Paolo Carignani / Mark Shanahan / Friedemann Layer / Pier Giorgio Morandi / Carlo Montanaro Inszenierung: Christof Loy Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Axel Weidauer / Ludivine Petit / Ute M. Engelhardt / Caterina Panti Liberovici Bühnenbild: Johannes Leiacker Kostüme: Bettina Walter Dramaturgie: Norbert Abels Licht: Olaf Winter Chor: Alessandro Zuppardo / Matthias Köhler / Tilman Michael
Simon Boccanegra: Željko Lučić / Željko Lučić / Željko Lučić / Franz Grundheber / Christopher Maltman / Lucio Gallo (Juni 2015) Jacopo Fiesco: Bálint Szabó / Bálint Szabó / Thorsten Grümbel / Thorsten Grümbel / Bálint Szabó / Andreas Bauer Paolo Albiani: Johannes Martin Kränzle / Johannes Martin Kränzle / Simon Bailey (1., 30. Dezember 2007) / Kosma Ranuer / Johannes Martin Kränzle / Gianfranco Montresor / Johannes Martin Kränzle (9., 17., 31. Mai, 6., 12. Juni 2015 Amelia Grimaldi: Annalisa Raspagliosi / Annalisa Raspagliosi / Barbara Haveman / Barbara Haveman / Guanqun Yu / Jessica Strong (12. Juni 2015) Gabriele Adorno: Paul Charles Clarke / Aleksandrs Antonenko / Alfred Kim / Alfred Kim / Wookyung Kim Pietro: Pavel Smirnov / Dietrich Volle / Florian Plock / Florian Plock / Magnús Baldvinsson Ein Hauptmann / Ein Diener Amelias: Viktor Tsevelev / Ricardo Iturra (22., 30. Juni, 6. Juli 2007) / Viktor Tsevelev / Ricardo Iturra / Ricardo Iturra / Viktor Tsevelev / Viktor Tsevelev / Ricardo Iturra / Viktor Tsevelev / Ricardo Iturra
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 2., 9., 17. (Oper für Familien, 15.30 Uhr; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 12 Jahren; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 31. Mai, 6., 12. Juni 2015
grün = 1. Wiederaufnahme Saison 2007/08 rot = 2. Wiederaufnahme Saison 2009/10 lila = Wiederaufnahme Saison 2010/11 blau = Wiederaufnahme Saison 2014/15
Besprechung der 4. Wiederaufnahme auf kulturfreak.de
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Zum Inhalt: Der Korsar Simon Boccanegra wird vom Volk gegen die Interessen des Adels zum Dogen von Genua gewählt. Im Moment dieses politischen Triumphes erfährt er vom Tod seiner Geliebten, der Patriziertochter Maria. Ihr gemeinsames Kind gilt als verschollen. 20 Jahre später erkennt der Doge seine Tochter in der Geliebten des jungen Adeligen Gabriele Adorno wieder und gibt den beiden seinen Segen. Boccanegras eifersüchtiger Gefolgsmann Paolo vergiftet daraufhin den Dogen, der im Angesicht des Todes seinen Feinden vergibt und Adorno als seinen Nachfolger auf dem Dogenthron einsetzt.
Zur 4. Wiederaufnahme: Die Neubesetzung der vierten Wiederaufnahme-Serie präsentiert mit Christopher Maltman und Lucio Gallo zwei international gefragte Baritone, die sich in der Titelpartie abwechseln werden. Der Brite Christopher Maltman war in Frankfurt zuletzt 2012/13 als Rodrigo in Verdis Don Carlo zu erleben. Aktuelle Aufgaben führen ihn an die Bayerische Staatsoper und das ROH Covent Garden in London sowie zu den Salzburger Festspielen. Lucio Gallo ist Italiener und sang hier u.a. die Titelpartie in Dallapiccolas Il prigioniero sowie zuletzt 2006/07 Sebastiano in d’Alberts Tiefland. Seine weiteren Engagements sind in Florenz, Palermo und Zürich geplant. Die Chinesin Guanqun Yu gibt als Amelia Grimaldi ihr Frankfurt-Debüt und sang diese Partei auch 2014 in Valencia, gerahmt von Auftritten als Fiordiligi (Così fan tutte) an der New Yorker Met und Gräfin (Il nozze di Figaro) in Los Angeles. Der Koreaner Wookyung Kim (Gabriele Adorno) verkörperte sowohl diese Rolle als auch Rodolfo (La Bohème) an der Bayerischen Staatsoper, zuvor gastierte er als Alfredo (La Traviata) an der New Yorker Met. Als Cassio in Verdis Otello gab er 2011/12 sein Debüt an der Oper Frankfurt. Zu den Plänen des italienischen Baritons Gianfranco Montresor (Hausdebüt als Paolo Albiani) gehört die Partie des Jago in konzertanten Vorstellungen von Verdis Ernani bei den Salzburger Festspielen. Aus dem Ensemble steigt Magnús Baldvinsson (Pietro) neu in die Produktion ein. Der Dirigent Carlo Montanaro ist musikalischer Leiter des Teatr Wielki Warschau und gastiert regelmäßig in Frankfurt, zuletzt u.a. mit Cileas Adriana Lecouvreur 2011/12 und Verdis Don Carlo 2012/13. [© Oper Frankfurt]
www.oper-frankfurt.de
Zur Inszenierung der Hamburger Staatsoper
Premiere A: 5. Februar 06
Musikalische Leitung: Simone Young Inszenierung: Claus Guth Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt Licht: Wolfgang Göbbel Chor: Florian Czizmadia
Premieren-Besetzung:
Simon Boccanegra: Franz Grundheber Jacopo Fiesco: John Tomlinson/Roberto Scandiuzzi (März 06) Paolo Albiani: Jan Buchwald Pietro: Alexander Tsymbalyuk Amelia Grimaldi: Angela Marambio Gabriele Adorno: Miroslav Dvorsky Un Capitano dei Balestrieri: Ho-yoon Chung Un´Ancella di Amelia: Angieszka Tomaszewska
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www.staatsoper-hamburq.de
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Simplicius Simplicissimus Drei Szenen aus seiner Jugend
Von: Karl Amadeus Hartmann (1905 - 1963) Text: Hermann Scherchen, Wolfgang Petzet und Karl Amadeus Hartmann nach dem Roman Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch (1669) von Jakob Christoffel von Grimmelshausen Konzertante Uraufführung der Erstfassung von 1934/1935: 2. April 1948 (München, Radio München) Szenische Uraufführung: 20. Oktober 1949 (Köln, Kammerspiele der Bühnen der Stadt Köln) Erste Aufführung der Neufassung: 8. Mai 2004 (Stuttgart, Württembergisches Staatstheater)
Zur Inszenierung des Staatstheater Mainz:
Premiere: 18. Oktober 14 (Kleines Haus)
Musikalische Leitung: Hermann Bäumer Inszenierung: Elisabeth Stöppler Bühne: Annika Haller Kostüme: Frank Lichtenberg Licht: Sebastian Ahrens, Dramaturgie: Anselm Dalferth Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Besetzung:
Simplicius Simplicissimus: Marie-Christine Haase Einsiedel: Alexander Spemann Gouverneur: Ks. Jürgen Rust Landsknecht: Heikki Kilpeläinen Hauptmann/Feldwebel: Stephan Bootz Bauer: Ks. Hans- Otto Weiß Trommler/Sprecher: Alexander Maczewski
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 Simplicius Simplicissimus Staatstheater Mainz Simplicius Simplicissimus (Marie Christine Haase), Chor © Andreas J. Etter
Der junge Simplicius muss nach und nach erkennen, was es bedeutet, in einer Welt der Gewalt zu leben und sich in dieser verhalten zu müssen. Er flüchtet vor den Schrecken des Krieges zu einem Einsiedler und wird nach dem Tod seines Freundes von Soldaten an den Hof des Gouverneurs verschleppt, wo man ihn als Narren hält. Wahrheitsgetreu erzählt Simplicius der reichen Gesellschaft von ihren Gräueltaten, doch man fühlt sich davon lediglich erheitert, bis bei einem von ihm prophezeiten Aufstand der Tod zuschlägt.
Simplicius Simplicissimus basiert auf Grimmelshausens berühmtem barocken Abenteuerroman Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, der die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges beschreibt. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs und der Menschenverachtung des aufkommenden Nationalsozialismus’ erkannte Karl Amadeus Hartmann in den 1930er Jahren die Zeitlosigkeit des Stoffes und komponierte ein Plädoyer gegen Gewalt und Schrecken. Seine musikalische Sprache besticht durch unsentimentale Klarheit und zeigt Anklänge an Bach, Berg, Strawinsky und Melodien traditioneller jüdischer Musik.
Hausregisseurin Elisabeth Stöppler stellt sich mit dieser Arbeit dem Mainzer Publikum vor und inszeniert das Werk nicht mit der Vordergründigkeit politischer Parolen, sondern spürt in den Figuren den seelischen Kern auf, der ihre Handlungen bestimmt. [© Staatstheater Mainz]
www.staatstheater-mainz.de
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 6. September 09
Musikalische Leitung: Erik Nielsen Inszenierung: Christof Nel
Mitwirkende: Simplicius Simplicissimus: Claudia Mahnke Einsiedel: Frank van Aken Gouverneur: Hans-Jürgen Lazar Landsknecht: Dietrich Volle Hauptmann: Florian Plock Bauer: Magnus Baldvinsson Dame: Marcia Haydée
u.a.
Zum Inhalt: Inmitten des Dreißigjährigen Krieges gewährt ein gläubiger Einsiedler einem jungen Schafhirten Zuflucht vor den marodierenden Truppen der Landsknechte. Von dem Alten erhält das Kind auch seinen Namen Simplicius Simplicissimus sowie eine an den menschlichen Grundwerten orientierte Erziehung. Nach dem Tod des Einsiedlers wird der Junge aufgegriffen und dem Gouverneur als „Rest vom Heiligen Römischen Reich“ vorgeführt. Da er – wie der Einsiedler es ihm beigebracht hat – immer die Wahrheit sagt, gibt man ihn als unterhaltsamen Hofnarren der Lächerlichkeit preis. Als die unterdrückten Bauern den Saal stürmen, überlebt einzig Simplicius. [© Oper Frankfurt]
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Sirenen – Bilder des Begehrens und des Vernichtens Oper in drei Teilen und acht Szenen Auftragswerk der Oper Frankfurt
Von: Rolf Riehm (*1937) Uraufführung: 14. September 2014 (Frankfurt, Oper Frankfurt)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 14. September 14 (Uraufführung)
Musikalische Leitung: Martyn Brabbins Regie: Tobias Heyder Bühnenbild: Tilo Steffens Kostüme: Verena Polkowski Licht: Joachim Klein Video: Christina Becker Dramaturgie: Wolfgang Willaschek / Mareike Wink
Besetzung:
Kirke: Tanja Ariane Baumgartner Odysseus (Sänger): Lawrence Zazzo Odysseus (Schauspieler): Michael Mendl Telegonos: Dominic Betz Telegonos (Kind): Valentin Teufel Sirenen: Annette Schönmüller, Sarah Maria Sun, Frauke Burg, Britta Stallmeister, Barbara Zechmeister, Maria Pantiukhova, Jessica Strong, Nina Tarandek Artistin: Antje Mertens
Band des Lebens: Vassily Dück (Akkordeon), Ulrich Weber (Pauke), Bruno Suys (Singende Säge), Matthias Lang (Gießkanne), Vytis Sakuras (Klavier), Fabian Kawohl, Philipp Strüber, Michael Feil, Matthias Lang (Holzbohlen), Hartmut Krause (Violine)
Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
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 Sirenen - Bilder des Begehrens und des Vernichtens Oper Frankfurt vorne v.l.n.r.: Odysseus/Schauspieler (Michael Mendl), Odysseus/Sänger (Lawrence Zazzo) sowie im Hintergrund die Sirenen (Soltistenensemble) und in der Mitte am Tuch Antje Mertens © Wolfgang Runkel ~ www.wolfgang-runkel.de
Zur Handlung: Kirke ließ auf Befehl der Götter ihren Geliebten Odysseus ziehen. Damit er zu ihr zurückfinden würde, verriet sie ihm das Geheimnis, den betörenden Gesang der Sirenen zwar zu hören, aber dennoch dem Tod entgehen zu können. Odysseus überlebte, kehrte jedoch niemals zu Kirke zurück. Die Sirenen wurden ausgelöscht. Die gekränkte Kirke ersann einen Plan: Jahre später fällt ihr Sohn Telegonos über die Insel Ithaka her und tötet den alten Odysseus – seinen Vater – mit dessen eigenem Speer. Er begleitet den Sterbenden, der getrieben ist von dem unbändigen Verlangen, durch die Sirenen die Wahrheit über die Welt zu erfahren, in den Tod. In seinen Gedanken macht sich Odysseus auf eine Reise zu den Sirenen, auf der ihm niemand folgen kann. Er erreicht das Land, in dem die Lebenden zu den Toten sprechen. Dort erwartet ihn Kirke, die er einst verließ und vergaß.
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Die sizilianische Vesper (Les vêpres siciliennes) Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
Von: Giuseppe Verdi Libretto: Eugène Scribe und Charles Duveyrier Uraufführung: 13. Juni 1855 (Paris, Théâtre Impérial de L'Opéra)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt: In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere: 16. Juni 13 (Frankfurter Erstaufführung der französischen Fassung) 2. Wiederaufnahme: 26. November 17 1. Wiederaufnahme: 1. September 13
Musikalische Leitung: Pablo Heras-Casado / Hartmut Keil / Giuliano Carella / Stefan Soltesz Regie: Jens-Daniel Herzog Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Hans Walter Richter / Bühnenbild und Kostüme: Mathis Neidhardt Licht: Olaf Winter Dramaturgie: Norbert Abels Chor: Matthias Köhler
Besetzung:
Guy de Montfort: Quinn Kelsey / Quinn Kelsey / Christopher Maltman Sire de Béthune: Bálint Szabó / Kihwan Sim / Franz Mayer / Brandon Cedel Graf von Vaudemont: Jonathan Beyer / Björn Bürger / Jonathan Beyer Henri, ein junger Sizilianer: Alfred Kim / Burkhard Fritz / Russell Thomas Jean Procida, Arzt aus Sizilien: Raymond Aceto / Kihwan Sim / Kihwan Sim Herzogin Hélène: Elza van den Heever / Elza van den Heever / Lianna Haroutounian / Barbara Haveman Ninetta, ihr Kindermädchen: Nina Tarandek / Nina Tarandek / Nina Tarandek Danieli: Hans-Jürgen Lazar / Hans-Jürgen Lazar / Hans-Jürgen Lazar Mainfroid: Michael McCown / Michael McCown / Michael McCown Thibault: Simon Bode / Simon Bode / Mitglied des Opernstudios Robert: Iurii Samoilov * / Dietrich Volle / Iurii Samoilov / Dietrich Volle
Chor der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester
blau = Wiederaufnahme Saison 2017/2018 grün = Wiederaufnahme Saison 2013/2014
* Mitglied des Opernstudios
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 Die sizilianische Vesper Oper Frankfurt Henri (Leonardo Caimi; stehend) und Montfort (Christopher Maltman) © Barbara Aumüller ~ www.szenenfoto.de
Mit der Frankfurter Erstaufführung der Sizilianischen Vesper von Giuseppe Verdi (1813-1901) in der französischen Fassung ging die Saison 2012/13 im Opernhaus zu Ende. In einer der Kritiken war zu lesen: „Regisseur Jens-Daniel Herzog geht vor allem der Frage nach, wo berechtigter Widerstand die Grenze zum Terror überschreitet, und so selbst zum Unrecht wird.“ (www.die-deutsche-buehne.de) Ein weiterer Rezensent schrieb: „Herzog weitet den fatalen Vater-Sohn-Konflikt, den die eigentlich im sizilianischen Mittelalter angesiedelte Geschichte erzählt, zu einem großen Konflikt der Generationen, der in die Zeit um 1968 verlegt wird und immer wieder starke szenische Plausibilität bekommt.“ (Wiesbadener Kurier)
Die Handlung der fünfaktigen Oper spielt 1282 in Palermo während der französischen Besatzung Siziliens: Herzogin Hélène liebt ihren Landsmann, den jungen Sizilianer Henri. Dieser weiß nicht, dass er der uneheliche Sohn Montforts ist, des französischen Gouverneurs der Insel. Zusammen mit dem Arzt Procida plant das junge Paar Montforts Ermordung. Nachdem der Gouverneur sich jedoch als Henris Vater zu Erkennen gibt, misslingt das Attentat durch das Eingreifen des jungen Mannes. Procida und Hélène sollen hingerichtet werden, aber der Gouverneur will das Urteil aufheben, wenn Henri sich öffentlich zu ihm bekennt. In letzter Minute kommt der Zögernde dieser Forderung nach. Mit der Hochzeit des Paares soll der Frieden im Land besiegelt werden. Aber als Hélène erfährt, dass das Läuten der Hochzeitsglocken den Sizilianern als Zeichen zum Angriff dienen soll, verweigert sie Henri ihre Hand. In der Absicht, das Glück seines Sohnes zu befördern, gibt Montfort schließlich das Zeichen zum Läuten der Glocken, worauf der blutige Aufstand losbricht.
Die musikalische Leitung der zweiten Wiederaufnahme der Produktion liegt nun bei Stefan Soltesz, der nach Aufführungen von Strauss' Die ägyptische Helena (konzertant; 2014/15) und Arabella (2016/17) an die Oper Frankfurt zurückkehrt. Der österreichische Dirigent ungarischer Herkunft war von 1997 bis 2013 GMD der Essener Philharmoniker und Intendant des Essener Aalto-Theaters. Regelmäßig gastiert er an internationalen Bühnen. Neue Sänger auf der Besetzungsliste sind der britische Bariton Christopher Maltman (Montfort), der in Frankfurt zuletzt 2014/15 als Verdis Simon Boccanegra zu erleben war. Als Gast an den großen Opernhäusern der Welt steht demnächst u.a. die Partie des Mandryka in Strauss’ Arabella an der Wiener Staatsoper in seinem Kalender. Der US-Tenor Russell Thomas (Henri) gab 2015/16 sein Frankfurt-Debüt als Verdis Stiffelio und war kürzlich bei den Salzburger Festspielen als Mozarts Titus zu erleben. In Frankfurt war die holländische Sopranistin Barbara Haveman (Hélène) 2013/14 in der Titelpartie von Puccinis La fanciulla del West erfolgreich; ein Engagement in dieser Rolle an der Mailänder Scala schloss sich an. Aus dem Ensemble stammt der amerikanische Bassbariton Brandon Cedel (Sire de Béthune), der in der Saison 2016/17 u.a. in Mozarts Betulia liberata sowie als Masetto in Don Giovanni zu erleben war. Angeführt von Kihwan Sim (Procida) sind alle weiteren Partien mit Ensemblemitgliedern besetzt, die mit der Produktion bereits vertraut sind: Nina Tarandek (Ninetta), Hans-Jürgen Lazar (Danieli), Michael McCown (Mainfroid) und Iurii Samoilov (Robert). Auch der amerikanische Bariton Jonathan Beyer gastierte bereits in dieser Inszenierung.
Die Handlung der fünfaktigen Oper spielt 1282 in Palermo während der französischen Besatzung Siziliens: Herzogin Hélène liebt ihren Landsmann, den jungen Sizilianer Henri. Dieser weiß nicht, dass er der uneheliche Sohn Montforts ist, des französischen Gouverneurs der Insel. Zusammen mit dem Arzt Procida plant das junge Paar Montforts Ermordung. Nachdem der Gouverneur sich jedoch als Henris Vater zu Erkennen gibt, misslingt das Attentat durch das Eingreifen des jungen Mannes. Procida und Hélène sollen hingerichtet werden, aber der Gouverneur will das Urteil aufheben, wenn Henri sich öffentlich zu ihm bekennt. In letzter Minute kommt der Zögernde dieser Forderung nach. Mit der Hochzeit des Paares soll der Frieden im Land besiegelt werden. Aber als Hélène erfährt, dass das Läuten der Hochzeitsglocken den Sizilianern als Zeichen zum Angriff dienen soll, verweigert sie Henri ihre Hand. In der Absicht, das Glück seines Sohnes zu befördern, gibt Montfort schließlich das Zeichen zum Läuten der Glocken, worauf der blutige Aufstand losbricht. [© Oper Frankfurt]
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Solaris Oper in zwei Teilen
Musik: Detlev Glanert Libretto: Reinhard Palm nach dem Roman von Stanislaw Lem Uraufführung: 18. Juli 2012 (Bregenz, Festspielhaus)
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Die Soldaten Oper in vier Akten
Von: Bernd Alois Zimmermann Libretto: Bernd Alois Zimmermann und Erich Bormann (nach der Komödie »Die Soldaten« (1775) von Jakob Michael Reinhold Lenz)
Uraufführung: 15. Februar 1965 (Köln, Oper Köln)
Zur Inszenierung des Staatstheater Nürnberg:
Premiere: 17. März 18
Musikalische Leitung: Marcus Bosch Inszenierung: Peter Konwitschny Bühne und Kostüme: Helmut Brade Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Kai Weßler
Besetzung:
Wesener: Tilmann Rönnebeck Marie: Susanne Elmark Charlotte: Solgerd Isalv Weseners alte Mutter: Helena Köhne Stolzius: Jochen Kupfer Stolzius Mutter: Leila Pfister Obrist: Alexey Birkus Desportes: Uwe Stickert Pirzel: Hans Kittelmann Eisenhardt: Antonio Yang Haudy: Tim Kuypers Mary: Ludwig Mittelhammer Drei junge Offiziere: Yongseung Song, Chool Seomun Gräfin de la Roche: Roswitha Christina Müller Der junge Graf: Martin Platz Drei Fähnriche (Tänzer): Cem Aydin, Jona Bergander, Nazzareno Putzolu Bedienter der Gräfin de la Roche: Richard Kindley Der junge Fähnrich: Johannes Budelmann
Staatsphilharmonie Nürnberg Chor des Staatstheater Nürnberg
www.staatstheater-nuernberg.de
Zur Inszenierung der Internationalen Maifestspiele Wiesbaden:
Premiere: 30. April 16
Musikalische Leitung: Zsolt Hamar
Inszenierung: Vasily Barkjatov Bühne: Zinovy Margolin Kostüme: Olga Shaishmelashvili Video: Gérard Naziri Licht: Andreas Frank Dramaturgie: Regine Palmai
Besetzung:
Wesener: Pavel Daniluk Marie: Gloria Rehm Charlotte: Celeste Haworth Weseners Mutter: Helena Köhne Stolzius: Holger Falk Stolzikus´ Mutter: Andrea Baker Obrist, Graf von Spannheim: Christopher Rickerby Desportes: Martin Koch Pirzel: Benedikt Nawrath / Eberhard Francesco Lorenz Eisenhardt: Joachim Goltz Haudy: Benjamin Russell Mary: Nathaniel Webster / Kay Stiefermann Gräfin de la Roche: Sharon Kempton Ein junger Graf: Gustavo Quaresma Drei junge Offiziere: Marcus Elsäßer, Valdemar Villadsen, Jonas Gudmundsson betrunkener Offizier: Wolfgang Vater Junger Fähnrich: Christopher Peter Drei Hauptleute: Johannes Kastl, Rainer Maaß, Ausilio Jo Mehmeti
Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
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 Die Soldaten Staatstheater Wiesbaden Ensemble © Karl Monika Forster
Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
www.staatstheater-wiesbaden.de
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La Sonnambula (Die Schlafwandlerin) Melodramma in zwei Akten
Von: Vincenzo Bellini Text: Felice Romani Uraufführung: 6. März 1831 (Mailand, Teatro Carcano)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 30. November 14 (Frankfurter Erstaufführung) Wiederaufnahme Saison 2017/18: 14. April 18
Musikalische Leitung: Eun Sun Kim Regie: Tina Lanik Bühnenbild: Herbert Murauer Kostüme: Stefan Hageneier Licht: Olaf Winter Dramaturgie: Mareike Wink Chor: Tilman Michael
Besetzung: Amina: Brenda Rae / Brenda Rae Elvino: Stefan Pop / Martin Mitterrutzner / Ioan Hotea Rodolfo: Kihwan Sim / Kihwan Sim Lisa: Louise Alder / Catriona Smith (30. November 14) / Nina Minasyan (3. Dezember 14) / Elizabeth Sutphen Teresa: Fredrika Brillembourg / Katharina Magiera Alessio: Vuyani Mlinde / Thesele Kemane Ein Notar: Simon Bode / Jaeil Kim
Chor der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Muesumsorchester
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 La sonnambula Oper Frankfurt Amina (Brenda Rae) und Chor der Oper Frankfurt © Barbara Aumüller ~ www.szenenfoto.de
La sonnambula von Vincenzo Bellini (1801-1835) in einer Neuinszenierung von Tina Lanik versetzte bei der Premiere am 30. November 2014 das Publikum in einen wahren Belcanto-Taumel, dem sich auch die berichtende Presse nicht entziehen konnte. So war in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: „Brenda Rae ist ein Ereignis, unglaublich souverän in den Koloraturen, die nie Zirkus, immer Seelenausdruck sind.“ Das englische Fachmagazin Opera schlug mit seiner Kritik in die gleiche Kerbe: „Brenda Rae (…) hat nun die Rolle der Amina ins Visier genommen und sich mit ihrer Leistung bereits jetzt als eine der führenden Darstellerinnen dieser Partie etabliert. Sie beeindruckte mit Sicherheit, perfekten Koloraturen, makelloser Linien- und Atemkontrolle; ihre strahlenden hohen Töne krönten eine Stimme über alle Register hinweg.“ Und der Deutschlandfunk berichtete: „Orchester und Chor unter der koreanischen Dirigentin Eun Sun Kim bekommen die Leichtigkeit, den schwerelosen Schwung und die tänzerische Unbekümmertheit der Komposition bestens hin.“ Nun wird die Produktion aus der Spielzeit 2014/15 zum ersten Mal wiederaufgenommen.
Wie bereits erwähnt liegt die musikalische Leitung der Wiederaufnahme erneut bei Eun Sun Kim, die in Frankfurt bereits mit Puccinis La Bohème (2012 und 2015) sowie mit zwei konzertanten Aufführungen von Emmerich Kálmáns Die Csárdásfürstin (2014) zu erleben war. Zu ihren aktuellen Plänen gehören u.a. Bizets Carmen am Opernhaus Zürich und Dvoráks Rusalka an der San Francisco Opera. Die amerikanische Sopranistin Brenda Rae gehörte von 2008 bis 2017 zum Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie unbestritten zu den Publikumslieblingen zählte. Nun singt sie in der laufenden Saison 2017/18 erstmals wieder im Haus am Willy-Brandt-Platz, und zwar als Gilda in Verdis Rigoletto sowie erneut als Schlafwandlerin Amina. Zu ihren aktuellen Gastengagements gehören zudem Zerbinetta in Strauss’ Ariadne auf Naxos an den Staatsopern von Berlin und München sowie Cunegonde in Bernsteins Candide an der Santa Fe Opera. Auch Ensemblemitglied Kihwan Sim (Rodolfo) ist wieder mit von der Partie. Zu seinen aktuellen Frankfurter Aufgaben gehören Procida in Die sizilianische Vesper und Sparafucile in Rigoletto. Neu besetzt hingegen ist der rumänische Tenor Ioan Hotea (Elvino). Besonders dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden verbunden, wird er dort aktuell als Ferrando in Così fan tutte und als Don Ottavio in Don Giovanni zu erleben sein. Zudem gastiert er in naher Zukunft als Ernesto in Donizettis Don Pasquale an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf-Duisburg und an der Staatsoper Stuttgart. Zu den Neubesetzungen aus dem Ensemble gehört Katharina Magiera (Teresa), während Elizabeth Sutphen (Lisa), Thesele Kemane (Alessio) und Jaeil Kim (Ein Notar) zu den Mitgliedern des Opernstudios der Oper Frankfurt zählen.
Inhalt: In einem Schweizer Bergdorf soll die Verlobung der jungen Waise Amina mit dem reichen Gutsbesitzer Elvino gefeiert werden. Doch das Mädchen wird am Vorabend der Festlichkeiten im Zimmer des Grafen Rodolfo entdeckt, so dass Elvino sie der Untreue bezichtigt und sein Heiratsversprechen löst. Erst als die verzweifelte Amina wie in Trance vor die Dorfgemeinschaft tritt, kann Rodolfo durch die Erläuterung des Phänomens des Schlafwandelns die Situation aufklären. Amina erwacht, und das Paar fällt sich erleichtert in die Arme.
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South Pole Doppeloper in zwei Teilen
Von: Miroslav Srnka Libretto: Tom Holloway
Uraufführung: 31. Januar 2016 (München, Bayerische Staatsoper)
Zur Inszenierung des Staatstheater Darmstadt:
Premiere: 27. Mai 17
Musikalische Leitung: Johannes Harneit Inszenierung: Karsten Wiegand
Besetzung:
Robert Falcon Scott: Michael Pegher Kathleen Scott: KS Katrin Gerstenberger Lawrence Oates: Andreas Karasiak Edward 'Uncle Bill' Wilson: Erik Biegel Edgar Evans: Minseok Kim Henry 'Birdie' Bowers: David Zimmer Roald Amundson: David Pichlmaier Landlady: Aki Hashimoto Hjalmar Johanson: Jonathan Beyer Oscar Wisting: John Carpenter Helmer Hanssen: Gunnar Frietsch Olav Bjaaland: Tomas Möwes
"Und eure Tagebücher. Vergesst sie nicht. Nur so schreibt man Geschichte!" (Robert Scott)
Eine Expedition ins Unbekannte, ein Drama aus imperialistischen Zeiten. Zwei Abenteurer jagen ihrem Zukunftstraum hinterher: der Entdeckung des Südpols. Jeder riskiert alles, auch das eigene Leben, um dort als erster die Flagge seines Landes zu setzen. Miroslav Srnkas Doppeloper "South Pole", gerade erst gefeiert in München uraufgeführt, handelt vom Duell im Eis zwischen dem britischen Polarforscher Robert Scott und dem Norweger Roald Amundsen. Ein absurder Wettlauf durch die Antarktis, den der Norweger und sein Team am 11. Dezember 1911 gewinnen. Der Brite und seine Männer dagegen gehen im ewigen Eis für immer verloren.
Miroslav Srnka schuf Musik von gleißender Weite und Leere, Klänge klirrender und Tod bringender Kälte, aber auch wild tobender Elemente. [© Staatstheater Darmstadt]
www.staatstheater-darmstadt.de
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Die spanische Stunde (L’heure espagnole)
Comédie musicale in einem Akt von: Maurice Ravel Text: Franc Nohain (Pseudonym für Maurice-Etienne Legrand) nach seiner Comédie-bouffe (1904) Uraufführung: 19. Mai 1911 (Paris, Opéra Paris)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 22. Februar 09
Musikalische Leitung: Johannes Debus Inszenierung: David Hermann Bühnenbild: Christof Hetzer Kostüme: Irina Bartels Dramaturgie: Zsolt Horpácsy Licht: Olaf Winter Chor: Matthias Köhler Choreografie: Nir De Volff
Besetzung: Concepción: Claudia Mahnke Torquemada: Hans-Jürgen Lazar Ramiro: Aris Argiris Gonzalvo: Daniel Behle Don Inigo Gomez: Simon Bailey
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Die Oper Frankfurt zeigt „Die spanische Stunde“ gemeinsam mit „Das kurze Leben“:
 Die spanische Stunde Oper Frankfurt v.l.n.r.: Gonzalvo (Daniel Behle), Torquemada (Hans-Jürgen Lazar), Concepción (Claudia Mahnke), Ramiro (Aris Argiris) und Don Inigo Gomez (Simon Bailey) Foto: Barbara Aumüller
Zum Inhalt: Beide Kurzopern beleuchten die Thematik der Untreue aus unterschiedlichen Perspektiven: In L´heure espagnole nutzt Concepción, die Ehefrau eines Uhrmachers, die beruflich bedingte Abwesenheit ihres Mannes für zärtliche Stunden mit ihrem Liebhaber. Als zwei weitere Verehrer erscheinen, kommt es zu einem schweißtreibenden Versteckspiel in den Standuhren des Geschäfts. Als in La vida breve das leidenschaftlich liebende, einfache Mädchen Salud von der Hochzeit ihres Geliebten Paco mit der wohlhabenden Carmela erfährt, eilt sie auf das ausgelassene Hochzeitsfest, um Pacos Betrug aufzudecken. Doch dieser leugnet die Liebschaft, und Salud bricht tot zusammen. [© Oper Frankfurt]
www.oper-frankfurt.de
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Das Spiel von Seele und Körper (Rappresentazione di anima e di corpo)
Von: Emilio de’ Cavalieri / Klaus Lang (* 1971) Uraufführung: Februar 1600 (Rom) Uraufführung der Fassung mit musikalischen Ergänzungen fulgur harmoniae von Klaus Lang: 29. Juni 2013 (Frankfurt, Oper Frankfurt im Bockenheimer Depot)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt: Die Fassung mit musikalischen Ergänzungen fulgur harmoniae. von Klaus Lang ist ein Auftragswerk der Oper Frankfurt
Premiere: 29. Juni 13 (Frankfurter Erstaufführung)
Musikalische Leitung: Michael Form Regie: Hendrik Müller Bühnenbild und Kostüme: Claudia Doderer Licht: Jan Hartmann Video: Dirk Schulz Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Besetzung:
Tempo (die Zeit) / Consiglio (der gute Rat): Sebastian Geyer Intelletto (der Geist): Francisco Brito * Corpo (der Körper): Julian Prégardien Anima (die Seele): Kateryna Kasper * Piacere (das Vergnügen): Vasily Khoroshev I due compagni di Piacere (zwei Begleiter Piaceres) Francisco Brito * / Sebastian Geyer Angelo Custode (der Schutzengel) / Eco (das Echo): Barbara Zechmeister Anima Beata (die glückliche Seele) / Vita mondana (das irdische Leben): Maren Favela * Mondo (die Welt) / Anima Dannata (die verdammte Seele): Vuyani Mlinde
Ensemble Barock vokal der Hochschule für Musik Mainz, Einstudierung: Christian Rohrbach Orchestre Atlante und Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters
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 Das Spiel von Seele und Körper Oper Frankfurt im Bockenheimer Depot Michael Form (Musikalische Leitung) vor dem Orchestre Atlante sowie Statisterie © Barbara Aumüller www.szenenfoto.de
Der italienische Komponist Emilio de’ Cavalieri (1550-1602) entstammt einer römischen Adelsfamilie. Als ausgebildeter Organist wirkte er anfangs in seiner Heimatstadt, bevor ihn 1588 der Ruf an den florentinischen Hof Ferdinando de Medicis ereilte. Dort war er als eine Art Koordinator maßgeblich daran beteiligt, die Pläne seines Herrn umzusetzen, welcher Florenz zu einem Zentrum der Künste machen wollte. Neben der hemmungslosen Pracht, die Cavalieri in Florenz erlebte, prägte ihn auf der anderen Seite aber auch – vor allem in seinen letzten Lebensjahren – die asketische Bruderschaft des heiligen Filippo Neri, in deren Räumlichkeiten Aufführungen der Rappresentazione stattfanden. Cavalieri gilt als Repräsentant sowohl der ausgehenden Renaissance als auch des darauf folgenden Frühbarock. Lange wurde sein Werk Das Spiel von Seele und Körper als Oratorium bezeichnet, wobei man damit außer Acht ließ, dass der Komponist selbst ausdrücklich eine szenische Aufführung vorgesehen hatte. Der vorherrschende rezitativische Stil zieht seine Spannung aus der Abwechslung von Chor- und Solopassagen, von hohen und tiefen Stimmen sowie von ernsten und heiteren Elementen. Somit sieht die jüngere Forschung in dem Werk eine der ersten vollständigen Opern der Musikgeschichte. In Frankfurt ist Cavalieris Oper nach ihrer Wiederentdeckung Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals zu erleben. Sie erklingt zudem in einer Uraufführung der Fassung mit musikalischen Ergänzungen fulgur harmoniae. des österreichischen Komponisten Klaus Lang (* 1971) als Auftragswerk der Oper Frankfurt.
Das Spiel von Seele und Körper hat keine ausgesprochene Handlung. Vielmehr diskutieren die in ihm vorkommenden allegorischen Figuren wie „der Körper“, „die Seele“, „das Vergnügen“, „die Zeit“, „der Geist“ und „der gute Rat“ die Frage, wie ein von Glück und Frieden erfülltes Leben zu führen sei. Dabei werden im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen „Seele“ und „Körper“ der Himmel und das irdische Leben als Alternativen nebeneinander gestellt, während „Geist“ und „guter Rat“ das Paradies und die Hölle gegeneinander abwägen. Es erübrigt sich festzustellen, wer am Ende den Sieg davonträgt...
Michael Form gilt als einer der besten Blockflötisten der Gegenwart. Seit 2002 tritt er auch als Dirigent in Erscheinung und ist darüber hinaus insbesondere der Schola Cantorum Basiliensis (Basel) verbunden. Er gibt mit dieser Neuproduktion sein Frankfurt-Debüt, genauso wie der junge Berliner Regisseur Hendrik Müller. Zu den letzten Aufgaben des früheren Assistenten Achim Freyers gehört u.a. Kálmáns Die Csárdásfürstin in Schwerin. Die Neuproduktion ist überwiegend mit Mitgliedern des Ensembles und des Studios der Oper Frankfurt besetzt, ergänzt durch das Mainzer Chorensemble Barock vokal. [© Oper Frankfurt]
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Der Spieler (Igrok) Oper in vier Akten (sechs Bildern)
Von: Sergej S. Prokofjew Uraufführung: 29. April 1929 (Brüssel, Théâtre Royal de la Monnaie)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt: Frankfurter Erstaufführung In deutscher Sprache mit Übertiteln
Premiere: 13. Januar 13 1. Wiederaufnahme Saison 2016/17: 27. Januar 17
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Sebastian Weigle Regie: Harry Kupfer Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Alan Barnes Bühnenbild: Hans Schavernoch Kostüme: Yan Tax Licht: Joachim Klein Choreografie: Doris Marlis Video: Thomas Reimer Dramaturgie: Malte Krasting
Besetzung: General a. D.: Clive Bayley / Andreas Bauer Polina, Stieftochter des Generals: Barbara Zechmeister / Sara Jakubiak Alexej, Hauslehrer der Kinder des Generals: Frank van Aken / Frank van Aken Großmutter: Anja Silja / Hedwig Fassbender Der Marquis: Martin Mitterrutzner / Theo Lebow Mr. Astley: Sungkon Kim / Iurii Samoilov Blanche: Claudia Mahnke / Paula Murrihy Fürst Nilski: Peter Marsh / Peter Marsh Baron Würmerhelm: Magnús Baldvinsson / Magnús Baldvinsson Potapitsch, Haushofmeister der Großmutter: Dietrich Volle / Dietrich Volle Direktor des Casinos: Vuyani Mlinde / Thesele Kemane
Mitglieder des Chores der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester
grün = Wiederaufnahme Saison 2016/17
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 Der Spieler Oper Frankfurt Ensemble © Monika Rittershaus
Der Spieler von Sergej S. Prokofjew (1891-1953) gelangte am 13. Januar 2013 im Opernhaus zu seiner Frankfurter Erstaufführung. Damit kehrte der Stoff der literarischen Vorlage Fjodor M. Dostojewskis sozusagen zu seinen geografischen Ursprüngen zurück: Der russische Schriftsteller, selbst ein begeisterter Glücksspieler, hatte seinerzeit im nahen Wiesbadener Casino hohe Beträge verloren. Daher wurde schon oft bemerkt, dass mit dem fiktiven Ort Roulettenburg, in dem die Handlung spielt, die Kurstädte des Rhein-Main-Gebietes – neben Wiesbaden auch Bad Homburg – gemeint sind. Die eigentliche Attraktion war jedoch der Regisseur der Produktion. Hierzu konnte man in einer der nach der Premiere erschienenen Kritiken den begeisterten Kommentar lesen: „Er hat es wieder einmal allen gezeigt, der Regiealtmeister Harry Kupfer, mittlerweile 77-jährig. An der Oper Frankfurt hat er aus Prokofjews eher selten aufgeführter Oper Der Spieler einen witzigen und vielschichtigen Opernabend gemacht, der zeigt, dass im Casino auf verschiedenen Ebenen gespielt wird, nicht nur mit Jetons um Geld, sondern auch um Leben und Tod (...).“ Ein weiterer Rezensent schrieb: „Meisterhaft leuchtet Kupfers Personenregie die Charaktere in ihrer grotesken Komik und verstörenden Tragik aus.“ Und auch dieser Kritiker zeigte sich angetan: „(…) Harry Kupfer (...) präsentiert auf den Drehbühnen das Leben einer entwurzelten, nachrevolutionären Gesellschaft als grotesk kreiselndes Endspiel. Das geschieht mit einem brillanten Spielfiguren-Ensemble so lebendig, beweglich und virtuos, wie man es von dem Mann gewohnt ist, der einst nicht nur im Berliner Opernbetrieb die Strippen gezogen hat.“
Anlässlich der ersten Wiederaufnahme dieser Produktion aus der Saison 2012/13 kehrt Generalmusikdirektor Sebastian Weigle an das Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters zurück. Auch die Partie des Hauslehrers Alexej ist wieder mit dem premierenbewährten Frank van Aken besetzt. Der holländische Tenor war bis 2013 Frankfurter Ensemblemitglied. Zu seinen Plänen gehört u.a. der Tambourmajor in Bergs Wozzeck an De Nationale Opera in Amsterdam. Von den beiden eingangs genannten Künstlern abgesehen, weist die Besetzungsliste jedoch ausschließlich neue Namen auf: Von Anja Silja übernimmt nun Hedwig Fassbender die Partie der Babuschka. Die deutsche Mezzosopranistin hat sich seit 1999 einen außerordentlichen Ruf als Gesangspädagogin erworben. Viele junge Nachwuchskräfte im Ensemble der Oper Frankfurt stammen aus ihrer Klasse an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Alle weiteren Neubesetzungen stammen aus dem Opernstudio und Ensemble der Oper Frankfurt, angeführt von Andreas Bauer (General) und Sara Jakubiak (Polina). Der deutsche Bass ist 2016/17 in seinem Stammhaus als König Heinrich in Wagners Lohengrin zu erleben, gefolgt von Sarastro (Die Zauberflöte), Komtur (Don Giovanni) und Daland (Der fliegende Holländer). Die amerikanische Sopranistin, unvergessen als Marta in Weinbergs Die Passagierin, zählt in dieser Saison Tatiana in Tschaikowskis Eugen Onegin zu ihren Frankfurter Aufgaben. Im Sommer dieses Jahres gastierte sie als Eva in Wagners Die Meistersinger von Nürnberg an der Bayerischen Staatsoper in München. An ihrer Seite singen „Neuzugang“ Theo Lebow (Der Marquis), Iurii Samoilov (Mr. Astley), Paula Murrihy (Blanche), Peter Marsh (Fürst Nilski), Magnús Baldvinsson (Baron Würmerhelm) und Dietrich Volle (Potapitsch). Der südafrikanische Bariton Thesele Kemane (Direktor des Casinos) ist neu im Opernstudio.
Zur Handlung: Der General ist bankrott, umwirbt aber dennoch die junge Blanche, die jedoch – in Unkenntnis der Tatsachen – nur hinter dem Geld des Alten her ist. Wie der General hat auch dessen Stieftochter Polina Schulden beim Marquis, der sich als Konkurrent des Hauslehrers Alexej um die Liebe Polinas entpuppt. Die gesamte Gesellschaft wartet auf das Ableben der reichen Babuschka, deren Geld alle Probleme, nicht nur der Erben, lösen würde. Als die alte Dame im Hotel erscheint, um – anstatt es ihren Erben zu überlassen – ihr Vermögen lieber selbst im Spiel einzusetzen, fallen die Masken der Protagonisten: Blanche verlässt den General, und am Ende bricht auch Polina mit Alexej, den ein unerwarteter Gewinn am Roulettetisch immer tiefer in die Spielleidenschaft treibt. [© Oper Frankfurt]
www.oper-frankfurt.de
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Spuren der Verirrten (The Lost) Oper in drei Akten für Sänger, Schauspieler, Tänzer, Chor und Orchester
Von: Philip Glass Libretto: nach dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Handke, eingerichtet von Rainer Mennicken Uraufführung: 12. April 2013 (Linz, Landestheater Linz) Auftragswerk des Landestheaters Linz
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Stiffelio Oper in drei Akten
Von: Giuseppe Verdi Libretto: Francesco Maria Piave Uraufführung: 16. November 1850 (Triest, Teatro Grande)
Zur Inszenierung der Oper Frankfurt:
Premiere: 31. Januar 16 Wiederaufnahme Saison 2016/17): 29. Oktober 16
Musikalische Leitung: Jérémie Rhorer / Giuliano Carella Regie: Benedict Andrews Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Corinna Tetzel Bühnenbild: Johannes Schütz Kostüme: Victoria Behr Licht: Joachim Klein Dramaturgie: Konrad Kuhn Chor: Tilman Michael
Besetzung:
Stiffelio: Russell Thomas / Cooper Nolan Lina: Sara Jakubiak / Jessica Strong Stankar: Dario Solari / Dimitri Platanias Raffaele: Vincent Wolfsteiner / AJ Glueckert Jorg: Alfred Reiter / Alfred Reite Federico di Frengel: Beau Gibson / Ingyu Hwang Dorotea: Maria Pantiukhova / Julia Dawson
grün = Wiederaufnahme Saison 2016/17
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 Stiffelio Oper Frankfurt (Saison 2016/17) Stiffelio (Cooper Nolan und Lina (Jessica Strong) © Barbara Aumüller ~ www.szenenfoto.de
Mit Stiffelio von Giuseppe Verdi (1813-1901) präsentierte die Oper Frankfurt in der Saison 2015/16 eine unbekannte Oper des italienischen Komponisten, die jedoch die spätere Meisterschaft bereits erahnen lässt. Der australische Regisseur Benedict Andrews gab mit dieser Inszenierung sein erfolgreiches Debüt an der Oper Frankfurt, indem er die Handlung in das Umfeld einer Sekte fundamentaler Christen verlegte, mit Stiffelio als deren charismatischen Führer. Publikum und Presse zeigten sich nach der Premiere am 31. Januar 2016 begeistert. In einer der Kritiken konnte man lesen: „Die Inszenierung von Benedict Andrews beweist: Das vergessene Werk ist packendes Musiktheater mit zum Teil fiebrig aufgeladener Verdi-Musik.“ Ein weiterer Rezensent schrieb: „Benedict Andrews’ konsequente Regie und Johannes Schütz’ karge Bühne garantieren 150 Minuten atemlose Spannung. Das Publikum reagierte bei der Premiere am Sonntag einhellig begeistert.“ Ein weiterer Berichterstatter fasste seine Eindrücke folgendermaßen zusammen: „Starke Bilder sind das, getragen von einer souveränen Personenführung.“ Nun darf man gespannt sein, ob sich diese Eindrücke bei der ersten Wiederaufnahme der Produktion erneut einstellen.
Die erste Wiederaufnahme der Produktion wird musikalisch geleitet von dem italienischen Dirigenten Giuliano Carella, der in Frankfurt bereits 2009/10 mit Donizettis Anna Bolena (konzertant) und Verdis La Traviata zu erleben war. 2013/14 kehrte er für Verdis Die sizilianische Vesper zurück. Jüngste Engagements führten ihn u.a. an die Königliche Oper Kopenhagen (Puccinis Il trittico) sowie die Staatsopern von Stuttgart (Verdis Rigoletto und Bellinis I puritani) und Dresden (Bizets Carmen). Besonders verbunden ist er der Opéra de Toulon, wo er zuletzt Puccinis Tosca dirigierte. Der amerikanische Tenor Cooper Nolan (Stiffelio) wurde an der Manhatten School of Music ausgebildet und war u.a. Resident Artist an der Minnesota Opera. 2015/16 gab er als Don José in Bizets Carmen sein Europadebüt am Theater Kiel. Bis 2015/16 war die kanadische Sopranistin Jessica Strong (Lina) Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt. Hier war sie u.a 2014/15 als Amelia Grimaldi in Verdis Simon Boccanegra zu erleben. Danach debütierte sie als Rosa in Fioravantis Le cantatrici villane im Bockenheimer Depot und sang Suor Dolcina (Puccinis Il trittico) sowie erstmals Woglinde in Wagners Der Ring des Nibelungen. Zu ihren Frankfurter Plänen gehört zudem Donna Anna in Mozarts Don Giovanni. Dimitri Platanias (Stankar) war in Frankfurt 2013/14 als Scarpia in Pucinis Tosca und 2014/15 als Jago in Verdis Otello besetzt. Seine internationale Karriere führte den griechischen Bariton u.a. an das Royal Opera House Covent Garden in London (Alfio in Mascagnis Cavalleria rusticana und Tonio in Leoncavallos I Pagliacci sowie die Titelpartie in Verdis Nabucco), zudem sind Auftritte an den Staatsopern von München und Hamburg geplant (Verdis Macbeth und Nabucco). Die weiteren Partien sind aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt, darunter erstmals mit dem amerikanischen Tenor und „Neuzugang“ AJ Glueckert (Raffaele), der kurz zuvor auch den Lyonel in Flotows Martha oder der Markt zu Richmond singen wird, sowie dem premierenbewährten deutschen Bass Alfred Reiter (Jorg), der zuletzt als Doktor in Bergs Wozzeck erfolgreich war. In weiteren Partien sind Mitglieder des Opernstudios der Oper Frankfurt zu erleben: der koreanische Tenor Ingyu Hwang (Federico di Frengel) und die kanadische Mezzosopranistin Julia Dawson (Dorotea).
Inhalt: Der protestantische Geistliche Stiffelio muss feststellen, dass seine Frau Lina ihm untreu geworden ist. Deren Vater Stankar unternimmt zunächst alles, um die Ehe seiner Tochter und damit auch die Familienehre zu retten. Als er Lina bei einem nächtlichen Treffen mit ihrem Verführer Raffaele überrascht, fordert er diesen zum Duell. Plötzlich erscheint Stiffelio, um die beiden Streithähne zu versöhnen. Außer sich vor Zorn verrät Stankar den Ehebrecher. Daraufhin greift Stiffelio beinahe selbst zu den Waffen, besinnt sich jedoch auf sein Priestertum und schlägt seiner Frau die Scheidung vor. Nicht dem Ehemann, sondern dem Priester Stiffelio gegenüber beichtet Lina, dass sie ihn noch immer liebe und lediglich in einem Augenblick der Schwäche gefehlt habe. Unterdessen hat Stankar Raffaele ermordet. Ein Bibelwort, auf das Stiffelio zufällig beim Gottesdienst stößt, beendet die Oper: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.
Zur Wiederaufnahme: [© Oper Frankfurt]
www.oper-frankfurt.de
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Superflumina
Von: Salvatore Sciarrino Uraufführung: 20. Mai 2011 (Mannheim, Nationaltheater)
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Swanhunter
Musik: Jonathan Dove Libretto: Alasdair Middleton
Uraufführung: 13. November 2009 (Leed, Grand Theatre/Opera North) Deutsche Erstaufführung: 3. Dezember 2011 (Chemnitz, Oper Chemnitz)
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